Eglinger Blogger verrät: So wird Corona die Menschen verändern

Markus Hofelich aus Egling betreibt seit einiger Zeit den Blog „Sinn des Lebens 24“. Mit ihm sprach Volker Ufertinger über die Corona-Krise und das Leben danach.
Herr Hofelich, was macht die Corona-Krise mit uns?
Sie hat unser Leben von heute auf morgen drastisch verändert. Das Hamsterrad steht plötzlich still, Freiheiten und zwischenmenschliche Kontakte wurden eingeschränkt. In Isolation und häuslicher Quarantäne machen sich Langeweile, Sinnkrisen, Existenzängste und Unsicherheit breit. Um psychisch stabil zu bleiben, müssen wir die Veränderung akzeptieren und uns an die neuen äußeren Umstände anpassen. Wir sollten die Empfehlungen ernst nehmen, aber Angst und Panikmache vermeiden.
In der neuen Ausgabe von „Sinn des Lebens 24“ widmen Sie sich dem Thema. Wie haben Sie es aufbereitet?
In dem Beitrag habe ich effektive Tipps von Psychologen zusammengestellt, die helfen, die schlimmsten Auswirkungen von Social Distancing und Lagerkoller in den Griff zu kriegen. Dazu zählen: Neue Routinen und Tagesstrukturen zu finden, zwischenmenschliche Kontakte aufrechtzuerhalten, Sport zu treiben, aufzuräumen und auszumisten und Herzensprojekte zu starten, für die uns im Alltag bisher die Zeit fehlte. Alles Dinge, die uns aus der Lethargie reißen, kleine Erfolgserlebnisse schaffen und gut für die Psyche sind.
Ist die Bereitschaft, über den Sinn des Lebens nachzudenken, aktuell größer als sonst? Merken Sie etwas an den Zugriffszahlen?
Die Isolation und der Stillstand des öffentlichen Lebens haben uns zwangsweise ein Leben in Rückzug und Stille verordnet. Diese Phase bietet uns auch die Chance, in uns selbst hineinzufühlen, unser Leben auf den Prüfstand zu stellen und zu erkennen, was uns persönlich wirklich wichtig ist. Was sind unsere Träume, was erfüllt uns wirklich? Was wollten wir tief in unserem Herzen schon immer tun? Ist ein „immer weiter so“ der richtige Weg oder führt es uns in eine Sackgasse? Was können wir ändern? Viele Menschen denken jetzt über diese Themen nach, für die sie im Alltagsstress kaum Zeit hatten. Deswegen nimmt das Interesse an Ratgeber- und Motivations-Literatur aktuell stark zu. Das stelle ich auch an steigenden Zugriffszahlen auf meinem Online-Magazin fest.
Manche behaupten, dass die Menschen nach der Krise nachdenklicher und demütiger sein werden. Glauben Sie daran?
Sicher wird die Krise unser Leben grundlegend verändern. Eine wichtige Lektion ist heute schon, dass nichts beständiger ist als der Wandel. Dass wir nie sicher sein können, dass alles so weiterläuft wie bisher und es immer zu großen und kleinen Umbrüchen im Leben kommen kann. Jetzt lernen wir auch viele Dinge zu schätzen, die bisher selbstverständlich waren und heute nicht mehr möglich sind. Wenn die Krise überwunden ist, werden wir vielleicht dankbarer sein für die großen und kleinen Momente im Leben. Ich hoffe auch, dass die Krise langfristig zu mehr Mitmenschlichkeit, Solidarität und Hilfsbereitschaft führt, wie wir es glücklicherweise gerade vielfach sehen können.
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