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Oide Wiesn: Eglinger Marionettenbauer spielt den „Brandner Kaspar“

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Von: Peter Borchers

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Herr der Puppen: Siegfried Böhmke mit den von ihm geschaffenen Brandner Kaspar und Boandlkramer. Die Kostüme stammen von Eva Richter. © red

Siegfried Böhmke aus Egling spielt mit seinem Team seit sieben Jahren Marionettentheater auf der Oidn Wiesn. Heuer gibt es dort eine besondere Premiere.

Egling – Ab diesem Samstag tauscht Siegfried Böhmke für zwei Wochen sein Marionettentheater an der Münchner Blumenstraße mit dem größten Volksfest der Welt. Auf der Oidn Wiesn geben der Eglinger und sein Team an 18 Tagen 124 Vorstellungen – darunter eine Premiere: Am Sonntag, 17. September, ab 15 Uhr hängt erstmals der Brandner Kaspar an Böhmkes Strippen. Redakteur Peter Borchers unterhielt sich mit dem Intendanten und früheren Fernsehmann.

Herr Böhmke, Sie und Ihre Kollegen haben ein riesiges Programm auf ungewohnter Bühne vor der Brust. Manschetten?

Ja und Nein. Wir sind heuer zum siebten Mal auf der Oidn Wiesn. Insofern haben wir bereits etwas Routine.

Aber ein Volksfestzelt ist schon eine große Herausforderung für Theaterleute, oder?

Da haben Sie Recht. Wir bekommen einen Zuschuss von der Landeshauptstadt München, also ist der Eintritt in unsere Vorstellungen auf der Wiesn frei. Deshalb wissen wir nie genau, was für ein Publikum dort sitzt. Und bei der letzten Vorstellung am Tag um 18 Uhr kann sich schon auch mal ein Zuschauer zu uns verirren, der inzwischen ein, zwei Maß zu viel intus hat. Es ist immer wieder spannend.

Sie haben erneut vier unterschiedliche Aufführungen auf dem Spielplan: drei bekannte und eine Premiere. Erzählen Sie.

Wir machen einen Klassiker, den Münchner im Himmel von Ludwig Thoma, außerdem eine Las-Vegas-Show für das internationale Publikum. Dafür haben wir beispielsweise eine Elvis-Puppe dabei und Sammy Davis junior. Und für die Kinder am Vormittag spielen wir den Zirkus Kunterbunt.

Als Premiere haben Sie Franz von Kobells Erzählung vom Brandner Kaspar fürs Marionettentheater umgesetzt.

Ja, wir sind alle schon sehr gespannt und haben auch ein bisschen Bammel. In unserem Theater haben wir nämlich zwei Spielbrücken, auf denen wir sitzen, beide sogar fahrbar. Auf der Wiesn müssen wir mit einer auskommen. Das Timing muss deshalb absolut stimmen, damit wir uns nicht in die Quere kommen. Für das Stück haben wir übrigens zehn neue Figuren geschaffen.

124 Vorstellungen in gut zwei Wochen, das ist ein sehr sportliches Programm.

Da sagen Sie was. Die Zeit auf der Oidn Wiesn fordert uns mit sieben Vorstellungen täglich nicht nur körperlich. Auch mental ist das ein anderes Kaliber als in einem Theater zu spielen. Die Geräuschkulisse, die vom Oktoberfest herüberkommt, fordert jeden von uns. Da musst du zu hundert Prozent konzentriert sein.

Damit Besucher bestens für das wohl berühmteste Volksfest der Welt gerüstet sind, gibt es unseren Ratgeber „In zehn Schritten fit für die Wiesn“.

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