Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber besucht Geothermie-Baustelle

Umweltfreundliche Energie für über 200 000 Haushalte soll die Geothermie-Anlage in Gelting einmal liefern – das wäre ein Meilenstein für die Energiewende im Landkreis.
Gelting – Am Freitag besuchte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) gemeinsam mit anderen Mitgliedern der politischen Gruppierung die Bohrplatzbaustelle. Das sei eine Bestätigung dafür, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freute sich Eavor-Geschäftsführer Daniel Mölk.
Weltweit erste kommerzielle Anlage
Mit einem neuen technischen Konzept soll wie berichtet Erdwärme genutzt werden. In etwa 5000 Metern Tiefe sollen insgesamt vier Wärmeschleifen verlegt und miteinander verbunden werden. Sie ermöglichen einen kontinuierlichen, geschlossenen Wasserkreislauf. Dem unterirdischen Gestein soll so Wärme entzogen und die Energie an die Oberfläche gebracht werden. In Kanada läuft Mölk zufolge seit drei Jahren eine Demonstrationsanlage. In Gelting will die Firma die weltweit erste kommerzielle Anlage errichten.
Blaupausen für ein Fernwärmenetz
Abnehmer der Energie, die teilweise bereits ab dem dritten Quartal 2024 zur Verfügung stehen soll, könnten umliegende Kommunen sein, sofern es Fernwärmeleitungen gibt. Das ins Laufen zu bringen, sei ein schwieriger Punkt, befürchtete Landrat Josef Niedermaier. Mölk berichtete, dass die Stadt Geretsried bereits an Blaupausen arbeiten würde, wie ein Fernwärmenetz aussehen könnte. Nach Fördermitteln für eine solche Infrastruktur fragte Geretsrieds Vize-Bürgermeisterin Sonja Frank. Sie bat den Minister, in diesem Punkt ein Auge auf Geretsried zu haben. Glauber versprach, den Wunsch mit ins Kabinett zu nehmen. Der Architekt verglich das, was da in Gelting im Erdreich schlummert, mit „Gold in flüssig“, das es für die Energiewende zu nutzen gelte.
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Bereits am Vormittag hatten sich die kanadischen Investoren die Fortschritte ihres Projekts zeigen lassen. Laut Eavor-Geschäftsführer Mölk wird in Gelting ein sehr hoher dreistelliger Millionenbetrag investiert.
nej
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