Tosender Applaus für "Sacred Concert"

Geretsried - Ein Riesenerfolg war das Gemeinschaftsprojekt "Sacred Concert von Duke Ellington". Für die Aufführung in der Kirche Heilige Familie gab es tosenden Applaus und stehende Ovationen.
In Geretsried weiß es jedes Kind: Wenn Kulturpreisträger Roland Hammerschmied zum Konzert lädt, dann ist der Andrang groß. Am Sonntagabend kamen so viele Gäste in die Geretsrieder Pfarrkirche Heilige Familie, dass kurz vor Beginn des „Sacred Concert“ von Duke Ellington sämtliche Seitentüren geöffnet werden mussten, um den später kommenden Musikfreunden noch Plätze im Foyer der Kirche anbieten zu können. Kein einziger Besucher wurde so abgewiesen. Selbst diejenigen, die mit Karten für die Swing-Matinée mit Max Greger jun. gekommen waren, bekamen noch Plätze.
„So voll ist unsere Kirche ansonsten nur an Weihnachten“
„So voll ist unsere Kirche ansonsten nur an Weihnachten“, freute sich Hausherr Pfarrer Georg März. Nach einer Idee von Enno Strauß (Groove Academy Geretsried) spielten die „SJE big band“ und ihre Solisten. Dazu sangen die Sänger des Geretsrieder Vokalensembles „Mixed Voices“ (Roland Hammerschmied), des Vokalensembles der Geretsrieder Groove Academy (Enno Strauß) und des Gospelchores St. Lukas aus München unter der Gesamtleitung von Roland Hammerschmied. Das „Sacred Concert“, das „Heilige Konzert“ aus der Feder des weltberühmten amerikanischen Komponisten und Meister des Swing, Duke Ellington, war eine späte Auftragsarbeit und seine erste und einzige Kirchenmusik. Die Seefelder Musiker der Big Band begannen das gut einstündige Konzert zurückhaltend, doch federleicht swingend. Mit ergreifend klarer Stimme kam in der mäuschenstillen Kirche die Solo-Sopranistin Marie Brandis dazu. Die Big Band und die Sängerin gestalteten das erste Konzert-Drittel, um sich dann mit den vielen Sängern der drei Chöre zu verbinden.
Beeindruckende Stimmgewalt
Ein alle ergreifender erster Höhepunkt war die vielstimmige und doch andächtige Hymne „Freiheit“, deren Namen von den einzelnen Chormitgliedern in vielen verschiedenen Sprachen und ohne musikalische Untermalung in die Stille der Kirche hinein gerufen wurden. Die beeindruckende Stimmgewalt so vieler singender Menschen, die harmonische Vielfalt, die souveräne Big Band mit ihren Solisten und die klare, schöne Stimme der zierlichen Sängerin steigerten sich von Part zu Part hörbar.
Zunehmend ergriffen lauschte das Publikum dieser Musik und konnte der Bitte von Roland Hammerschmied nur schwer nachkommen, erst ganz am Ende des Konzerts zu klatschen. Dann aber gab es kein Halten mehr. Tosender Applaus durchdrang das Gotteshaus, und alle Gäste erhoben sich von ihren Sitzen. Als Zugabe genoss das Publikum die Wiederholung des mittleren Teils. Dieses „Heilige Konzert“ hat vielleicht nicht nur die irdischen Besucher begeistert; gut vorstellbar, dass der „Duke“ auf seiner Wolke an diesem Abend freundlich lächelnd auf Geretsried blickte.
Von Assunta Tammelleo