Corona-Tests: Paar gesteht tausendfache Betrugsmasche - Jetzt gibt es ein Urteil

Wegen falsch abgerechneten Corona-Tests in Geretsried stand ein Paar vor Gericht. Es ging um 150.000 Euro. Der Angeklagte packte jetzt aus.
Update vom 1.2., 15:42 Uhr
Geretsried - Das Amtsgericht München hat ein Urteil gesprochen: Wie die dpa berichtet, wurden die beiden Angeklagten wegen Betrugs und versuchten Betrugs zu Haftstrafen verurteilt. Das Paar hatte in seiner Corona-Teststation in Geretsried tausendfach falsch abgerechnet und etwa 150.000 Euro zu Unrecht erhalten.
Corona-Tests: Paar gesteht tausendfache Betrugsmasche - Jetzt gibt es ein Urteil
Gegen den 31-Jährigen wurden zwei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe verhängt, gegen seine 34-jährige Verlobte zwei Jahre und drei Monate. Die Richterin sprach von hoher krimineller Energie. Beide Angeklagten kündigten an, in Berufung zu gehen.
Ursprungsmeldung vom 1.2., 15 Uhr:
Geretsried/München - Über 1000 Coronatests führten sie durch - das Zehnfache rechneten sie ab: Am Amtsgericht München hat ein Pärchen tausendfachen Betrug in seinem Testzentrum in Geretsried gestanden. Das berichtet die dpa.
Laut Agentur-Meldung haben die beiden Angeklagten am Mittwoch gestanden. „Das war Gier“, sagte der 31 Jahre alte Angeklagte vor dem Amtsgericht München. „Es ist richtig, ich habe falsch abgerechnet.“ Auch seine 34 Jahre alte Verlobte und Komplizin räumte die Vorwürfe ein.
Corona-Tests: Paar gesteht tausendfache Betrugsmasche - „Das war Gier“
Mehr als 13 000 Corona-Tests sollen die Täter laut der Anklageschrift in ihrem Handyladen abgerechnet haben, der als Teststation diente. So erhielten sie Geld für rund 12 000 Abstriche mehr, als sie tatsächlich durchführten: Gut 171 000 Euro wurden überwiesen, etwa 150 000 mehr als dem Paar zustand.
Aktuelle Nachrichten aus der Region Wolfratshausen/Geretsried lesen Sie hier
Das Paar verprasste einen Großteil des Geldes, hieß es. So kauften sie beispielsweise drei Autos. Er habe „in Saus und Braus gelebt“, sagte der 31 Jahre alte Hauptangeklagte bei der Polizei. Als die beiden aufflogen, waren nur noch knapp 50 000 Euro übrig - wenige Wochen nach der unrechtmäßigen Überweisung.
Geretsrieder Teststation: Betreiber gestehen Betrug - Schaden geht in die Hunderttausende
Die Ermittler kamen durch einen anonymen Anruf bei der Polizei auf die Schliche der Geretsrieder. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) an der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg führte wie berichtet die Ermittlungen.
Betrug in Bayern: Es laufen viele Ermittlungsverfahren gegen Teststations-Betreiber
Die ZKG ist seit Juni 2021 für die Ermittlungen im Zusammenhang mit Corona-Tests in Bayern verantwortlich. 84 Verfahren gegen namentlich bekannte und 23 Verfahren gegen namentlich unbekannte Personen wurden bis Ende 2022 im Zusammenhang mit dem Betrieb von Corona-Teststellen geführt.
(Mit Infos der dpa)