Nach Wasserschaden: Die Show in der Kulturbühne Hinterhalt kann weitergehen

Die Kulturbühne Hinterhalt kämpft nicht nur mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Seit über einem Jahr macht ein Wasserschaden Ärger. Nun ist endlich klar, wie es weiter geht.
Gelting – Nach unzähligen Begehungen von Ingenieuren, Großschadenregulierern und weiteren Experten hat die Betreiberin der Kulturbühne Hinterhalt in Gelting, Assunta Tammelleo, Gewissheit. Seit wenigen Tagen ist klar: Die Versicherung kommt für den Wasserschaden auf – zumindest teilweise. „Ich bin froh, jetzt zu wissen, was ich zu erwarten habe.“
Seit über einem Jahr finden Musik, Kabarett und Lesungen in der Kulturbühne unter erschwerten Bedingungen statt. In Zeiten der Corona-Pandemie haben es Kulturschaffende ohnehin schwer. Tammelleo musste sich aber nicht nur mit den Infektionsschutzmaßnahmen auseinandersetzen. Wie ein Damoklesschwert schwebte der Zustand des Kellers an der Leitenstraße über ihr, in dem die Kleinkunstbühne untergebracht ist.
Im Juli 2020 entdeckte Tammelleo wie berichtet einen Wasserschaden, der vierte in 13 Jahren. Die eben erst sanierten Toiletten wurden herausgerissen, und über Monate gingen Gutachter im Hinterhalt ein und aus. Glück im Unglück: Schimmel hat sich nicht gebildet.
Tammelleo ist eine starke Frau. Aber in dieser Zeit sei sie schon an ihre Grenze gekommen, gesteht sie. Besonders die vergangenen Wochen seien hart gewesen. Zur Ursachenforschung wurde das Wasser abgestellt. Nach zwölf Veranstaltungen musste die Hinterhalt-Wirtin das benutzte Geschirr nach Hause schleppen. „Da geht sogar mir die gute Laune aus.“
Dass in all der Zeit („alles in allem fürchterlichen Zeiten“) trotzdem Künstler auftreten konnten, verdanke sie der Hilfe von vielen und der Spendenbereitschaft. „Das hat uns vor dem schlimmsten bewahrt“, betont Tammelleo. Seit Beginn der Pandemie streamt ihr Unterstützerteam live aus dem Hinterhalt. Die Nachbarn lassen ihre Toilette benutzen. Auch die finanziellen Zuschüsse der Stadt Geretsried für Veranstaltungen seien nicht selbstverständlich. „Uns geht es besser als anderen Bühnen“, so Tammelleo.
Bis es der Kulturbühne wieder ganz gut geht, wird es wohl noch dauern. Zwar ist nun geklärt, dass die Versicherung die Toiletten und den Schaden im Bühnenraum richtet. Allerdings seien Handwerker bekanntlich derzeit schwer zu bekommen, so die Chefin. Für den linken Teil des Kellers, der möglichst bald wieder für Partys vermietet werden soll, kommt die Versicherung nicht auf. „Dort ist ein alter Wasserschaden, der wohl nicht ordnungsgemäß getrocknet wurde“, berichtet Tammelleo vom Ergebnis der langwierigen Untersuchungen. Das könne man nachvollziehen, sagt Tammelleo. Sie hofft, dass die modrigen Balken im Boden noch lange halten, und ist einfach erleichtert, dass sie nicht mehr ins Blaue planen muss.
sw
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