1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Geretsried

Geretsried erhöht die Hundesteuer - „Mir wäre moderate Erhöhung lieber“

Erstellt:

Von: Peter Herrmann

Kommentare

Kosten künftig mehr: Für die Haltung eines Hundes müssen Geretsrieder ab 1. Januar 2022 tiefer in die Tasche greifen.
Hunde in Geretsried kosten künftig mehr: Für die Haltung müssen Geretsrieder ab 1. Januar 2022 tiefer in die Tasche greifen. © Peter Herrmann

In Geretsried werden Haustiere teurer: Die Kommune erhöht die Hundesteuer deutlich. Ein Rat haderte mit der Entscheidung: „Mir wäre eine moderate Erhöhung lieber“

Geretsried – Die jährliche Hundesteuer soll ab 1. Januar 2022 von bisher 40 auf 60 Euro ansteigen. Die jährliche Gebühr für einen Zweithund liegt bei 80 Euro, bei einem dritten Tier werden 120 Euro und bei einem Kampfhund 1000 Euro fällig. Dafür hat sich der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend ausgesprochen.

Geretsried erhöht die Hundesteuer deutlich - Kampfhunde sind am teuersten

Es ist die erste Maßnahme, den der „Arbeitskreises Haushaltskonsolidierung“ vorgeschlagen hat. Der Stadtrat hatte ihn im April gegründet. Geleitet wird er von Rathausmitarbeiter Thomas Schmid, der dem Ausschuss nun die Anhebung der Hundesteuer empfahl. Nicht alle Mitglieder waren damit einverstanden. „Konsolidieren werden wir unseren Haushalt damit nicht“, räumte Wirtschaftsreferent Volker Reeh (Geretsrieder Liste) ein. Dennoch stimmte er der Erhöhung zu.

Arbeitskreisleiter Thomas Schmid verwies darauf, dass die letzte Anpassung 2010 erfolgte. Die Maßnahme solle nicht nur zusätzliche Einnahmen in die Stadtkasse spülen. „Mit der Anhebung soll ergänzend auch die Hundepopulation im dichtbesiedelten Stadtgebiet begrenzt werden“, erklärte Schmid. So gebe es neben den positiven Auswirkungen der Vierbeiner auf Halter und Familien, auch viele Bürger mit hygienischen und akustischen Bedenken. „All das sind grundrechtlich geschützte Interessen“, stellte Schmid klar. Eine Erhöhung der Steuer um 50 Prozent hält er auf einen Gesamtzeitraum von elf Jahren für zumutbar. Würde die ab 2022 geltende Hundesteuer ein Jahrzehnt gelten, beliefen sich Mehreinnahmen auf rund 270 000 Euro.

Hunde in Geretsried werden deutlich teurer: Wolfratshausen ist günstiger

Hans Hopfner (SPD) und Volker Reeh plädierten jedoch dafür, das Thema schon in fünf Jahren noch einmal auf die Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses zu setzen. „Mir wäre vorerst eine moderate Erhöhung auf 50 Euro lieber“, wünschte sich Hopfner. Dieser Betrag wird beispielsweise in der Nachbarstadt Wolfratshausen erhoben. Hopfner berichtete von alleinlebenden Senioren, für die die Hundesteuer aufgrund ihrer geringen Rente eine finanzielle Herausforderung darstellt. In Icking wurde die Steuer für die Vierbeiner noch heftiger erhöht als in Geretsried: Für einige Hunderassen zahlen Besitzer künftig nicht mehr 25, sondern 1000 Euro.

Martina Raschke (parteifrei für die Grünen) sprach sich für den vorgeschlagenen Betrag von 60 Euro aus. „Aber in fünf Jahren sollten wir noch mal darüber abstimmen“, sagte sie.

Leinenpflicht in Geretsried? „Das ist in Arbeit“

Am Ende hoben einzig Hans Hopfner und Andreas Rottmüller (CSU) die Hand gegen den Beschlussvorschlag des Arbeitskreises. Die Verwaltung hat nun die Satzung für die Erhebung der Hundesteuer entsprechend anzupassen und dem Stadtrat in seiner nächsten Sitzung zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen. Professor Dr. Detlev Ringer (Grüne) regte zudem die Einführung der Leinenpflicht an. „Das ist in Arbeit“, versicherte Bürgermeister Michael Müller (CSU) abschließend.

Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie rund um die anstehende Bundestagswahl über alle Entwicklungen und Ergebnisse aus Ihrer Region – und natürlich auch über alle anderen wichtigen Geschichten aus der Region.

Auch interessant

Kommentare