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Geretsried: Rechnet sich die S-Bahn-Verlängerung ?

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Von: Doris Schmid

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S-Bahn am Bahnsteig Wolfratshausen
Seit Jahrzehnten wünscht sich die Stadt Greretsried einen Anschluss an das Münchner S-Bahn-Netz. © Fotomontage: Archiv

Steht die Verlängerung der S-Bahn nach Geretsried auf der Kippe? Diese Frage steht im Raum, nachdem das Wirtschaftsministerium eine neue Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Mammutprojekt angekündigt hat.

Wolfratshausen/Geretsried – Die Planung und der Bau von Gleisen, Brücken und Bahnhöfen wird einen dreistelligen Millionenbetrag verschlingen – und zwar mindestens 167 Millionen Euro. Basis für diese Kostenschätzung ist eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2012, die im Rahmen eines Runden Tisches erstellt wurde. Mittlerweile dürften sich die Kosten um einiges erhöht haben.

Wichtige Voraussetzung: Ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis

Die Verlängerung der Trasse um 9,2 Kilometer soll aus Mitteln des Bunds und des Freistaats gefördert werden. Aber auch der Landkreis, die Städte Wolfratshausen und Geretsried sowie die Deutsche Bahn AG beteiligen sich finanziell. „Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist der Nachweis eines positiven Nutzen-Kosten-Verhältnisses“, hatte ein Sprecher des Verkehrsministeriums unserer Zeitung mitgeteilt. Die Nachfrage, ob es sich dabei um ein übliches Prozedere handelt, wird von der Pressestelle des Ministeriums nicht direkt beantwortet. Im Grunde wiederholt eine Sprecherin die Antwort ihres Kollegen: „Die Realisierung der Verlängerung der S7 von Wolfratshausen nach Geretsried soll im Wesentlichen aus Mitteln des Bunds und des Freistaats gefördert werden.“ Und weiter: „Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist der Nachweis eines positiven Nutzen-Kosten-Verhältnisses, welches auf Grundlage des dann aktuell gültigen Planungsstands nochmals zu ermitteln ist.“ Wann genau und nach welchem Verfahren die standardisierte Bewertung durchgeführt wird, werde im Rahmen der laufenden Gespräche mit dem Bund noch abgestimmt.

Nutzen-Kosten-Analyse aus dem Jahr 2009 liegt nur knapp über 1

Der Wert der Nutzen-Kosten-Analyse (NKU) aus dem Jahr 2009 lag nur knapp über 1. Seit der Berechnung haben sich einige Parameter geändert: Damals war man noch davon ausgegangen, dass zwischen Buchberg und Gelting mit der Wellness-Oase Spaladin ein Besuchermagnet entsteht. Diese Pläne zerschlugen sich bekanntlich. Dafür wächst Geretsried stetig: Auf dem ehemaligen Lorenz-Areal werden in den nächsten Jahren 770 neue Wohnungen gebaut. Trotzdem stellt sich die Frage, ob eine neue NKU das Gesamtprojekt, das sich bereits im Planfeststellungsverfahren befindet, gefährden könnte. „Das Planfeststellungsverfahren hat nichts mit dem Ergebnis einer Nutzen-Kosten-Untersuchung zu tun“, stellt die Sprecherin des Verkehrsministeriums klar. Im Verfahren gehe es darum, Baurecht zu erlangen. „Das Ergebnis der NKU ist für eine mögliche Förderung mit öffentlichen Mitteln Voraussetzung.“

Lesen Sie auch: Geretsried hat viele Einwohner, aber wenig Arbeitsplätze

Derzeit finde eine Evaluierung der standardisierten Bewertung statt, „um zukünftig im Interesse des Ausbaus des Öffentlichen Verkehrs in den Metropolregionen die Mitfinanzierung durch den Bund auf noch breiterer Basis zu ermöglichen“. Das bedeutet, dass dabei auch Wege geprüft werden, die eine Projektförderung „unter dem Wert von 1 noch ermöglichen“ sollen.

Gleisanschluss für größte Stadt im Landkreis

In Zeiten von Verkehrswende und der Reduzierung des Individualverkehrs ist das sicher der richtige Weg, damit die größte Stadt im Landkreis mit ihren 26 000 Einwohnern endlich einen eigenen einen Gleisanschluss bekommt.

nej

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