Neue Mitte: So schaut es im neuen Zentrum der Baugenossenschaft aus

Im neuen Zentrum der Baugenossenschaft (BG) hat der Innenausbau begonnen. Zeit für einen Rundgang durch das Haus, das Ende nächsten Jahres bezugsfertig sein soll.
Geretsried - Der Rundgang startet an einer wichtigen Schnittstelle: dort, wo später einmal die Kunden aus der öffentlichen Tiefgarage mit einem der drei Aufzüge nach oben fahren. Im Erdgeschoss angekommen, können sie ihren Einkaufswagen nach links in den Aldi schieben oder sich rechts halten, um in der Drogerie Rossmann einzukaufen. Zugänglich sind die Märkte über einen öffentlichen Durchgang, der sich vom Amselweg bis zur Egerlandstraße erstreckt, und den es bereits im abgerissenen Gebäude gegeben hat. „Uns war wichtig, dass die Leute trockenen Fußes vom Auto in den Laden kommen“, sagt BG-Geschäftsführer Selig mit Blick auf die Aufzüge, die in einem Vorraum der Aldi-Filiale platziert sind. Außerdem sind die Lifte verglast, damit man sie von außen erkennen kann. „Dann sieht man sie gleich, wenn man vom Karl-Lederer-Platz kommt.“
Auf die Länge des Aldi werden Richtung Egerlandstraße drei Micro-Shops platziert. Selig betont, dass hier ausschließlich Handel vorgesehen ist, um keine Konkurrenz für die hauseigene Gastronomie zu schaffen. Erste Bewerbungen würden der BG schon vorliegen. Die Gastronomie, die sich parallel zum Sparkassen-Gebäude erstreckt, ist bereits vergeben. Wer das Lokal gepachtet hat, will Selig nicht preisgeben. Nur so viel: „Es sind Leute aus Geretsried, die bereits in anderen Städten Erfahrungen gesammelt haben.“ Ihr Konzept soll eine Ergänzung zur vorhandenen Gastronomie rund um den Karl-Lederer-Platz darstellen.

Zwei der drei Aufzüge führen ins erste Obergeschoss. Dort vermietet die Baugenossenschaft eine Bürofläche. Von der ersten Etage aus gelangt man bereits in die ersten der insgesamt 95 Wohnungen. Laut Selig haben sie eine etwas höhere Decke als die übrigen Einheiten. Damit wolle man flexibel bleiben, erklärt er. Derzeit sei es Wohnraum, der nachgefragt werde. Das ändere sich vielleicht in einigen Jahren, wenn Geretsried weiter wächst. „Vielleicht brauchen wir in der nächsten oder übernächsten Generation auch Praxen und mehr Büros. Wir wollen nicht, dass die Stadtentwicklung gebremst wird, weil für so etwas dann die Decken zu niedrig sind“, sagt der Geschäftsführer.
Weil das Gebäude wegen der beiden Ankermieter im Erdgeschoss sehr tief ist, gibt es in der ersten und teils auch in der zweiten Etage „Dunkelflächen, die wir irgendwie nutzen müssen“. Aus diesem Grund sind in diesen Geschossen in der Mitte des Hauses Kellerersatzabteile und Fahrradabstellplätze für die Hausbewohner vorgesehen. Für sie gestaltet die BG auch fünf begrünte Innenhöfe, die sich auf den Dächern der Märkte befinden und für die Mieter nutzbar sein sollen. Jede Fläche soll ein eigenes Motto bekommen.
Die Wohnungen zur Egerlandstraße hin haben eine Loggia, die in Richtung Amselweg verfügen über eine Dachterrasse. „Von dort aus schaut man ins Vogelviertel, man kann im Sonnenaufgang frühstücken“, freut sich Selig. Je weiter es nach oben geht, desto mehr springt das Gebäude auf der Rückseite zurück. Wer später einmal im fünften Stock wohnt, kann sowohl ins Zentrum als auch ins Grüne schauen. Bis auf eine Wohnung verfügen alle Einheiten über eine Loggia beziehungsweise eine Terrasse. Das ließ sich aufgrund der Geometrie nicht anders bewerkstelligen, so Selig. Auch drei Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen sind vorgesehen. Wer eine Wohnung mietet, muss auch einen Parkplatz in der Tiefgarage nehmen. Wer kein Auto hat, „findet bestimmt einen Nachbarn, der den Platz brauchen kann“.

Apropos Tiefgarage: Das noch leere Untergeschoss erscheint riesig. 100 private und 134 öffentliche Stellplätze gibt es, ebenso wie E-Ladesäulen. Für den Weg von der Wohnung zum Auto müssen die Mieter schon ein paar Minuten einplanen. Im sogenannten Verbinder angekommen, verweist Selig auf die Anbindung an die Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz. Wer später einmal von der B11 kommend einfährt, kann über eine der beiden Rampen an der Egerlandstraße wieder hinausfahren und umgekehrt. Ein einheitliches Gebührensystem für beide Teile der Parkgarage erscheint sinnvoll. „Wir plädieren für ein verständliches, einfaches System, das auch bezahlbar ist“, sagt der Geschäftsführer. In Aufzugnähe wird es zudem öffentliche WCs geben, die die Stadt von der BG anmietet.
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Der Geschäftsführer ist erleichtert, dass die Baustelle im Zeitplan liegt. „Da haben wir aber auch Glück gehabt“, gibt er zu. Derzeit sind es bis zu 100 Handwerker, die hauptsächlich Fenster und Haustechnik einbauen. Was die Kosten angeht, sei man leicht über der Schätzung. Das liege vor allem an den Preissteigerungen für Baustahl und Gipskartonplatten. Selig: „Da können die Handwerker gar nichts dafür.“ Derzeit gibt es auf der Baustelle noch drei Kräne. Noch vor Weihnachten sollen sie abgebaut werden.
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