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Statt wegwerfen und neu kaufen: Verein will Repaircafé eröffnen

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Von: Peter Herrmann

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Hoffen auf viele Unterstützer: (v. li.) die Gründungsmitglieder Michael Kling, Marina Meyndt (vorne), Martin Bruckner, Wolfgang Kohler, Florian Kübler, Dr. Gabriele Rogge, Nicole Ebner, Jennifer Kübler (vorne), Götz Alexander Feldmann und Jutta Breuer.
Hoffen auf viele Unterstützer: (v. li.) die Gründungsmitglieder Michael Kling, Marina Meyndt (vorne), Martin Bruckner, Wolfgang Kohler, Florian Kübler, Dr. Gabriele Rogge, Nicole Ebner, Jennifer Kübler (vorne), Götz Alexander Feldmann und Jutta Breuer. © sabine Hermsdorf-Hiss

Geretsried hat einen neuen Verein: „Nagel und Faden“ will eine Werkstatt mit Repaircafé eröffnen. Dort soll jeder arbeiten können.

Geretsried – Wer ärgert sich nicht, wenn das Fahrrad oder ein Haushaltsgerät nicht mehr funktionstüchtig ist? Die Beauftragung eines teuren Reparaturdiensts oder gar die Entsorgung im Müll sind für immer mehr Menschen keine Optionen mehr. Sie suchen sogenannte „Offene Werkstätten“ auf. Dort werden ihnen geeignete Räumlichkeiten, Werkzeug sowie Beratung geboten, um Gegenstände selbst zu reparieren oder neue eigene Projekte zu realisieren. Nun soll dies auch in Geretsried möglich sein.

„Jeder kann kommen und unsere Werkstatt nutzen“, verspricht Dr. Gabriele Rogge. Die Augentierärztin, die seit 2018 eine Praxis am Neuen Platz führt, hat Ende Februar gemeinsam mit zehn Frauen und Männern den gemeinnützigen Verein „Nagel und Faden“ gegründet. In den angemieteten Werkstatträumen am Bunsenweg 11 sollen auf einer Gesamtfläche von rund 250 Quadratmetern künftig eine Holz-, Textil-, Papier-, Keramikwerkstatt und ein Repaircafé entstehen. An den professionell ausgestatteten Arbeitsplätzen können dann Menschen jeder Altersgruppe ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

„Es besteht auch die Möglichkeit, Wissen, Geräte und Material zu teilen“, betonte die Vereinsvorsitzende Rogge bei der öffentlichen Vorstellung des Vereins. Vorstandsmitglied Martin Bruckner verwies darauf, dass es in ganz Deutschland bereits rund 1000 offene Werkstätten gibt. „In Geretsried fehlt so eine Einrichtung aber noch“, sagte er.

Der Verein Nagel und Faden folgt damit einem nachhaltigen Trend, der weg vom Kaufen und Wegwerfen hin zum Selbermachen und Reparieren geht. Der Standort der Halle wurde bewusst gewählt. „Die Nachbarschaft im Gewerbegebiet ist nicht lärmempfindlich“, betont Vereinsmitglied Jennifer Kübler. Ihr Mann Florian leitet die Stopfix-Bremse Schröter & Co. GmbH: ein Unternehmen, das vom Bunsenweg ins Geltinger Gewerbegebiet umsiedelte. „Als die Halle frei wurde, vermittelte er den Kontakt“, berichtete Jennifer Kübler. Die neben dem Gebäude liegende Grünfläche bietet sich als Spielplatz für Kinder und das Anpflanzen eines Gemeinschaftsgartens an.

„Wir stehen tatsächlich noch am Anfang, sind aber mit Volldampf an der Entwicklung unseres Projekts“, erklärte Gabriele Rogge. So ist die Erstellung der Homepage www.nagel-faden.de wohl demnächst ebenso abgeschlossen wie ein Finanzplan. Neben Spenden sind nun vor allem engagierte Helfer willkommen. So muss man zum Beispiel die Planung der Ausstattung, der Aufbau der Buchhaltung und Verwaltung, die Organisation des Werkstattbetriebs sowie die Schulung der Nutzer bewerkstelligen. „Es gibt noch reichlich Arbeit: Jeder Beitrag zählt“, appelliert Rogge an zukünftige Helfer.

Das erste vollendete Projekt der Vereinsmitglieder kann sich schon mal sehen lassen: liebevoll dekorierte Miniatur-Maibäume für den Schreibtisch oder den Balkon. Einige dieser Kunstwerke verteilten die Gründungsmitglieder bereits an diesem Wochenende im Geretsrieder Stadtgebiet.

Info

Wer sich in der offenen Werkstatt des Vereins engagieren will, meldet sich bei Dr. Gabriele Rogge unter Ruf 0 15 78/1 52 99 62 oder per E-Mail an g.rogge@nagel-faden.de. Spendenkonto: Nagel und Faden Geretsried e. V., Raiffeisenbank Isar-Loisachtal eG, IBAN 76 7016 9543 0002 6389 24

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