- vonSusanne Weißschließen
Was hat Pizza mit dem Kohleausstieg zu tun? Ziemlich viel, findet der Geretsrieder Tiefkühlpizza-Produzent Gustavo Gusto. Er hat sich eine ungewöhnliche Aktion ausgedacht.
Als Reaktion auf die Ergebnisse der Kohlekommission hat der Geretsrieder Tiefkühlpizza-Hersteller Gustavo Gusto eine ungewöhnliche Marketingaktion gestartet. Zusammen mit dem Startup-Unternehmen enyway, eine Online-Plattform für Ökostrom, verschenkt er pizzakartongroße Solaranlagen-Stücke im Wert von je 39 Euro.
Nach dem Motto „Mit Kohldampf in den Kohleausstieg” wollen die beiden Kooperationspartner 100.000 Pizzaesser zu potenziellen Solarstromproduzenten einer gemeinsamen Solaranlage machen – zur Vermarktung oder zum Eigenverbrauch. Ab sofort gibt es die ersten, limitierten Solaranlagen-Stücke kostenlos über die Internetseite www.enyway.com/gustavogusto. Im Anschluss gilt das Angebot für Käufer einer Gustavo Gusto-Aktionspizza.
Die Solaranlagenstücke sind 0,1 Quadratmeter groß, in Summe ergeben sie eine Fläche von zwei Fußballfeldern. Mit dem erzeugten Strom einer Solarpizza soll man durchschnittlich 20 Kilogramm CO2 im Jahr im Vergleich zu Strom aus Kohlekraft sparen.
Die Empfehlungen, die die Kohlekommission der Bundesregierung vorgelegt hat, zeigen nach Ansicht von Gustavo Gusto und enyway in die richtige Richtung. Der Ausstieg aus der Kohle verlaufe aber zu langsam, finden sie. Statt dem Klimaschutz stünden die Interessen und Entschädigungen der Kohle-Konzerne im Vordergrund, kritisieren sie.
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Mit der Aktion wollen die beiden Startups Verbrauchern Alternativen aufzeigen. „Wir schieben den Kohleausstieg nicht auf die lange Bank – sondern in den Pizzaofen“, erklärt Gustavo Gusto-Geschäftsführer Christoph Schramm. Die Solarpakete seien besonders für Mieter ohne eigenes Dach ein einzigartiges Angebot. sw