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Egling – Während sich viele Anwohner freuen, ist für die Eglinger Geschäfte entlang der Hauptstraße die Umgehung inzwischen ein rotes Tuch. „Zur geschäftlichen Belebung trägt sie nicht bei“, meint Hans Oberhauser sarkastisch. Deshalb hat der Gastwirt einen Antrag der Eglinger Gewerbebetriebe auf Errichtung von drei gemeinsamen Werbetafeln an den Ortseingängen initiiert und nun an Bürgermeister Hans Sappl übergeben. „Wir wollen die Autofahrer darauf hinweisen, dass es im Dorf noch Leben gibt“, erklärt Oberhauser. <P>Ihre Forderung untermauern die Betriebe mit einem Auszug aus der Verfassung: „Die selbstständigen Kleinbetriebe und Mittelstandsbetriebe in Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie sind in der Gesetzgebung und Verwaltung zu fördern und gegen Überlastung und Aufsaugung zu schützen.“ <P>Werbetafeln am Ortsrand sollen Einbußen mindern <P>Sie verweisen in ihrem Antrag auch auf den Wert dieser Betriebe für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Mündliche Anfragen im Rathaus seien bisher erfolglos gewesen, bedauert Oberhauser. <P>Der Wirt hofft, dass die Hürden auf dem Weg zur Genehmigung einer solchen Hinweistafel bei einer gemeinsamen Initiative geringer sind. Selbst bekommt er das Ausbleiben der Laufkundschaft vor allem an der Brotzeittheke der Metzgerei und im Hotel zu spüren. „Die Stammkunden bleiben, aber die Fremden, die vielleicht vom Skifahren kommen und sich eine Breze kaufen, fehlen“, bemerkt Renate Förg, Betreiberin des Lebensmittelladens. Um das auszugleichen, öffnet sie nun nach der Mittagspause schon um 13.30 Uhr, eine Stunde früher als bisher. <P>Balthasar Hofmann von Eisen-Heinrich, der bereits vor dem Bau der Umgehung vor den Folgen für die Geschäfte gewarnt hatte, berichtet sogar von rund 15 Prozent Umsatzeinbuße. Früher habe man öfter mal Passanten, die nun wegfallen, durch die im Freien präsentierten Gegenstände – zurzeit Schlitten und Schneefräsen – als Kunden gewinnen können. Ruhiger geworden ist es auch im benachbarten Elektrogeschäft, bestätigt Familie Hasch. <P>„Weniger Verkehr bedeutet weniger Umsatz“, lautet die Bilanz von Tankstellenbesitzer Ludwig Huber. Ganz grob schätzt er die Ausfälle auf 20 Prozent. Sogar in der Angermühle, die an der Hauptstraße für ihr Holzofenbrot wirbt, ist der Verkauf rückläufig. „Aber bei uns ist auch sonst im Winter im Mühlenladen weniger los als zur Ausflugszeit“, erklärt Josefa Schölderle. Eine gemeinsame Werbetafel begrüße sie. K ver <P>