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"Ob hoch oder quer: Marsyas gefällt"

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„Das Bild hängt eigentlich falsch“: Herbert Achternbusch bei der Vernissage im Berger Marstall. © svj

Berg - Verkehrte Welt bei Achternbusch: Um 90 Grad gedreht wurde das Bild „Marsyas findet die Flöte“ im Berger Marstall dem Publikum präsentiert.

„Das Bild hängt eigentlich falsch, aber ihr könnt nichts dafür“, habe der Künstler am Freitagabend bei der Vernissage festgestellt, berichtet Joachim Kaske vom Kulturverein Berg. Die Veranstalter Elisabeth Carr von KunstRäume am See und Kaske hatten das Bild, das im gerahmten Zustand und mit entsprechender Aufhängung kurz vor der Ausstellung geliefert worden war, gemäß der Hängungsvorrichtung an der Wand des Marstalls platziert. Da die Signatur des Künstlers, sie befindet sich normalerweise unten auf dem Bild, nicht zu sehen war, hätten sie sich nach der Rahmung gerichtet, erläutern die beiden Ausstellungs-Veranstalter.

„Später auf der Ausstellung haben wir darüber geredet, dass man Kunst eben so oder so auslegen kann“, sagt Carr. Wenn das Bild wie auf der Ausstellung hochformatig hängt, holt Marsyas die Flöte sozusagen sphärisch aus den himmlischen Höhen. Eine andere Auslegung der griechischen Mythologie ergibt sich, wenn man das Bild querformatig betrachtet: Dann bückt sich der Satyr nach der Flöte, die er gerade am Boden gefunden hat. Pallas Athene hat das Instrument verärgert weggeworfen, weil das Flötenspielen ihr Gesicht entstellt, heißt es im Mythos.

Die Veranstalter haben dieses Gemälde auch für Plakate, Prospekte und Flyer zur Ausstellung ausgesucht. Auf ihnen ist es ebenfalls hochformatig abgedruckt. „Es wurde Mitte Dezember ausgewählt und noch im Depot in München fotografiert“, so Kaske. Nachdem das Bild am Freitag verkauft worden war, hängten es die Veranstalter noch am selben Abend ab und stellten es quer hin – wie es gehört. Dem Käufer hat es offensichtlich so oder so gefallen.

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