5G-Infoabend stößt auf gewaltige Resonanz

Die neue 5G-Technik soll vieles möglich machen, vom superschnellen Handy bis zum autonomen Fahren. Doch es gibt Widerstand, wie sich beim Infoabend in Dorfen zeigte.
Icking – „Wir sind aktuell mit einer beispiellosen Medienkampagne konfrontiert. Es heißt, mit der Digitalisierung werden alle Probleme gelöst“: Mit diesen Worten eröffnete Dr. Wolf Bergmann den Info-Abend „5G, Leben und Gesundheit“. Das Vereineheim in Dorfen war brechend voll. Im hinteren Teil des Saals drängten sich die Besucher, um noch einen Stehplatz zu ergattern. Anlass für die Veranstaltung war die Ankündigung des Mobilfunkanbieters Vodafone, einen 31 Meter hohen Mobilfunkmast in Icking aufzustellen (wir berichteten).
„Mein Hauptanliegen ist heute die biologische Wirkung“, kündigte der Facharzt für Allgemeinmedizin an. Eingeladen hatte zu dem Treffen ein Zusammenschluss aus vier Medizinern und einem Meteorologen: Dr. med. Pszolla, Med. vet. Christiane Keilich, Dr. med. Barbara Gasnier, Dipl.-Meteorologe Walter Sönnig und Dr. med. Wolf Bergmann. „Es ist an der Zeit, dass sich die Bürger über 5G informieren können“, begrüßte Pszolla die Gäste. SmartCity, SmartHome, autonomes Fahren – das alles seien Konzepte, für die man in Zukunft die 5. Generation Mobilfunkstandard brauchen werde. Laut Bergmann keine Zukunft, auf die man sich freuen könne. „Diese Dinge sind unvereinbar mit Gesundheit und Resilienz.“
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Um die Problematik verständlich erklären zu können, vermittelte Bergmann den Zuhörern zunächst ein biologisches und physikalisches Grundverständnis: „Die Lebensvorgänge aller Lebewesen werden von natürlichen elektromagnetischen Schwingungen gesteuert.“ Mit der massenhaften Verbreitung des Mobilfunks seien Mensch und Tier in steigendem Maße künstlichen elektromagnetischen Wellen ausgesetzt. Dabei liege die Frequenzen des Mobilfunks genau im Frequenzbereich unserer biologischer Regelkreise. Die Folge seien Resonanzen. Bergmann: „Aus technischer Information wird so biologische Desinformation, dadurch kommt es zu allen Arten von Fehlsteuerung.“ Das alles werde durch die 5G-Technik „dramatisch“ verstärkt.
Für jene Ickinger, die den Standort des Sendemasten am Sportplatz schon rein optisch ablehnen, hat Bergmann keine guten Neuigkeiten: „Mit 5G erwartet uns eine technische Infrastruktur, die einen Funkmasten alle 100 Meter erfordert. Das bringt eine zehn- bis hundertfache Feldstärke gegenüber der bisherigen Sendemasten mit sich.“
Ein Stopp von 5G fordert Bergmann auch mit Blick auf den Klimaschutz. Wie der Mediziner erläuterte, wärmen die kurzwelligen Mikrowellen die Erdatmosphäre auf. „Und da Bäume bis zu 70 Prozent der Strahlung absorbieren, müssten sie in Innenstädten und entlang der Autobahnen für das autonome Fahren gefällt werden“, prognostizierte er.
Für Bergmann steht fest: „Das Risiko muss gemäß dem gesetzlich verankerten Vorsorgeprinzip kritisch beleuchtet und durch unabhängige Wissenschaftler erforscht werden.“ Leonora Mitreuter