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Corona stellt Singles vor neue Herausforderungen - Expertin gibt Tipps

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Von: Bettina Sewald

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Corona stellt Singles vor neue Herausforderungen - Expertin gibt Tipps
Einsamkeit anstatt rote Rosen und Zweisamkeit: Die Corona-Pandemie stellt Singles vor eine neue Herausforderung. © dpa / Christian Charisius

Schwere Zeiten für Singles: Gerade in Zeiten von Corona und Kontaktbeschränkungen ist es für sie nicht einfach, einen Partner zu finden. Single-und Beziehungscoach Sarah Beyer hat dazu ein paar Tipps parat.

Icking Single zu sein, ist manchmal keine Frage der Freiwilligkeit. Aber in Zeiten von Corona ist es selbst für leidenschaftliche Singles, die ausgesprochen gerne alleine leben und ihre Freiheiten genießen, eine echte Herausforderung. Die Ickingerin Sarah Beyer ist Single- und Beziehungscoach. In ihrer Münchner Praxis hat sie die Erfahrung gemacht, dass unter den momentanen Gegebenheiten der eine oder andere bedauert, ohne Partner zu sein.

Corona: Große Herausforderung für Singles

Die systemische Therapeutin berät Singles mit und ohne Partnerwunsch, aber auch Paare mit Beziehungsproblemen. Sie hat in den strengsten Phasen des Lockdowns immerhin per Skype mit ihren Klienten Kontakt halten können. Die gebürtige Düsseldorferin verrät im Gespräch mit der Heimatzeitung: „Einige meiner Singles haben unter der Kontaktsperre sehr gelitten.“ Ihre grundlegende Haltung versucht sie, an ihre Klienten weiter zu geben. 

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Sarah Beyer. Die 46-Jährige aus Icking istSingle- und Beziehungscoach mit Praxis in München. © Privat

Die 46-Jährige betont: „Man sollte nicht Jammern, wie schlimm das alles gerade ist, sondern überlegen ,Wie kann ich das Beste aus der Krise machen?‘.“ Entscheidend sei, dass die Klienten bewusst daran mitarbeiten, dass sie nicht in eine Opferrolle abrutschen. „Solange ich mich als Opfer fühle, kann ich nicht handeln“, weiß die erfahrene Therapeutin, die derzeit in den verschiedensten Medien als Expertin gefragt ist.

Nicht in eine Opferrolle abrutschen

Ihr Ansatz sei, die Sichtweise ihrer Klienten zu ändern: „Dann kann ich etwas tun und die Krise vielleicht sogar als Chance nutzen.“ Wichtig sei vor allem, dass man jetzt als Single die Zeit nutze, um sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. „Die Selbstfürsorge ist ein ganz elementarer Bestandteil – auch, wenn man später eine Beziehung aufbauen möchte“, verdeutlicht die dreifache Mutter. Nur wer authentisch ist und seine Bedürfnisse, seine Werte und Stärken kennt und klar kommuniziert, der hat laut Beyer auch die Chance, „das passende Gegenstück“ zu finden, für eine Beziehung auf Augenhöhe.

Kontakteinschränkung ideal, um sich mit sich selbst zu beschäftigen

So gesehen sei die Kontakteinschränkung ideal, um sich wirklich ausführlich mit sich selbst zu beschäftigen und sich bei der Partnersuche/-wahl Zeit zu lassen. Die Beziehungsexpertin regt an: „Man sollte sich ruhig mal fragen: Was habe ich zu geben? Warum ist es schön, mit mir eine Beziehung zu führen?“

Ihr gehe es in erster Linie darum, den Selbstwert ihrer Klienten zu stärken. „Ich bin eben kein Pick-up-Coach, der Tipps gibt, wie man jemanden möglichst schnell anspricht und gegebenenfalls ,abschleppt‘“, plaudert Beyer aus dem Nähkästchen, meint aber, dass es in Zeiten von Corona durchaus hilfreich sein könne, sich auf Online-Dating-Portalen einmal umzusehen: „Mit dem Kennenlernen kann man sich ja dann wirklich Zeit lassen, sich erst mal schreiben, dann vielleicht skypen oder per Videocall mal ein bisschen Zeit miteinander verbringen.“ 

Virtuell zusammen kochen oder einen Film schauen

Man könne beispielsweise virtuell zusammen kochen oder einen Film gucken. Ihr Tipp: „Einfach in Ruhe schauen, wie der andere tickt.“ Das könne den Reiz des Kennenlernens tatsächlich sogar noch erhöhen. Und sollte dann bei einem „echten“ Treffen der Geruch dann doch nicht passen, habe man wenigstens einen interessanten Menschen kennengelernt.

Wenn’s dann immer noch nicht glücken will mit dem Liebesglück, sollte man vielleicht über ein Haustier nachdenken. Beyer: „Man muss natürlich genau überlegen, ob ein Tier ins eigene Leben passt. 

Aber klar hilft es gegen die Einsamkeit, wenn man einen Hund oder eine Katze auf den Schoß nehmen kann, weil man die Zärtlichkeit eines Partners oder auch einfach nur das in den Arm genommen werden durch Freunde vermisst.“ Und beispielsweise beim Gassi-Gehen hätte man ja gleich wieder eine neue Möglichkeit, jemanden kennenzulernen.

Von Bettina Sewald

Infos im Internet:

www.beziehungsschmiede.de

Seit dem Wochenende dürfen die Camping-Plätze in Bayern trotz Corona-Krise wieder Touristen beherbergen. Doch seit der Bekanntgabe des Termins stehen die Telefone nicht mehr still. Trotzdem verhielten sich die meisten Menschen am langen Pfingstwochenende weitgehend vernünftig und stürmten nicht die Ausflugsziele.

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