Warum nicht nur Hundehalter die Felder sauber halten sollten

„Da schau her – ois sauba beinand“ steht auf den Schildern, die seit Kurzem in Münsing und Icking stehen. Die Hinweise sollen für saubere Felder sorgen.
Münsing/Icking – Mit freundlichen Schildern bittet die Gemeinde Münsing gemeinsam mit ihren Landwirten Spaziergänger, Hundehalter und Freizeitsportler, die Wiesen und Wälder zu schützen. Die Tafeln entstanden unter Federführung von Gemeinderat Simon Berger (Einigkeit Degerndorf). Sie wurden kürzlich an allen beliebten Ausflugsrouten angebracht.
„Da schau her – ois sauba beinand“, ist auf den Schildern zu lesen. Dazu der Appell der Gemeinde an alle Hundebesitzer, den Kot ihrer Tiere einzusammeln und zu Hause zu entsorgen. Das gelte natürlich auch für anderen Müll. „Denn nur auf sauberen Feldern wächst sauberes Futter“, heißt es auf den Tafeln. Vor allem während der Brut- und Setzzeit sollen Hunde aus Rücksicht auf die Wildtiere an der Leine geführt werden. Zwischen März und Oktober dürfen Wiesen nicht betreten werden, damit die Pflanzen wachsen können. Der Wald soll ganzjährig als Rückzugsort für das Wild respektiert werden.
Einige solcher Schilder haben Landwirte auch auf Ickinger Flur aufgestellt. Bürgermeisterin Verena Reithmann hält die Aktion für sehr sinnvoll. „Es hat sich sicher schon viel getan, und die Hundehalter nehmen unsere Tüten wirklich gut an“, sagt sie. Trotzdem gebe es immer wieder „schwarze Schafe“, die ihre Hunde im Wald und außerhalb der Winterpausen auf den landwirtschaftlich bewirtschafteten Wiesen frei laufen und Hundehaufen auf den Wiesen liegen lassen.
„Gerade jetzt in der Kitz-Zeit ist es besonders schlimm, wenn die Hunde ohne Leine laufen“, berichtet auch der Irschenhauser Landwirt Franz Wach. Im Wald hätten frei laufende Hunde eine trächtige Ricke zu Tode gehetzt. Und erst kürzlich habe er wieder Hunde auf einer Wiese beobachtet. „Die waren mit zwei Mädels unterwegs, die erst noch Stöckchen geworfen haben.“ Den Haufen hätten sie dann einfach liegen gelassen. „Das ist ein großes Problem“, ärgert sich Wach. Besagte Wiese diene der Futtermittelerzeugung. „Das ist kein Hundespielplatz.“ Sowohl Kühe als auch Pferde würden von dem Heu ernsthaft krank, wenn sich verwester Hundekot darin befinde. Außerdem lasse sich eine platt getretene Wiese nicht gut schneiden.
Das bestätigt Raimund Neumeier vom Gut Wadlhausen. „Wir müssen auf eine gute und saubere Qualität von unserem Heu achten.“ Aus dem Heu werde Pferdefutter hergestellt. Sei es verdreckt, würde die Lieferung abgelehnt. Probleme würden aber nicht nur Hunde-Haufen machen. Auch anderer Müll wie Plastikverpackungen, Zigarettenstummel und -schachteln oder Bierflaschen würden einfach weggeworfen. „Dadurch, dass jetzt mehr Menschen in die Natur gehen, kann ich hier jeden Tag haufenweise Müll einsammeln“, ärgert sich der Gutsverwalter.
Neumeier appelliert an Hundehalter und Waldbesucher und setzt auf den informativen und optisch ansprechenden Charakter der Hinweisschilder. Zu dem Aufruf mit Erklärungen der Landwirte passe auf jeden Fall die Ickinger Aktion „Sauba Icking!“ (wir berichteten) – auch wenn die namentliche Übereinstimmung nur Zufall sei, wie es aus dem Ickinger Rathaus heißt. tal/ina
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