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Münsing: Berufsfischer Martin Maier neuer Beirat im OSV-Vorstand

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Berufsfischer Martin Maier ist neuer OSV-Beirat.
Berufsfischer Martin Maier ist neuer OSV-Beirat. © oSV

Berufsfischer am Starnberger See werden immer weniger. Umso mehr freut sich der Ostuferschutzverband, einen Vertreter der Zunft im Vorstand zu haben.

Ambach – Der Ambacher Martin Maier ist neuer Beirat im Vorstand des OSV. Er lud die Mitglieder nun auch gleich zu einer Betriebsbesichtigung zu sich in die Fischerei Huber in Ambach ein.

Familie übt Fischereirecht seit 1541 aus

Die Vize-Vorsitzende des OSV, Petra Schulze, berichtet über die Führung in einer Pressemitteilung. Die Familie des Fischwirtschaftsmeisters übt das Fischereirecht seit 1541 aus. Der trockene, warme Sommer habe für die Fische im Starnberger See kein Problem dargestellt, sagte Maier. Dank seiner Tiefe von bis zu 128 Metern hätten die Fische in tiefere Schichten umziehen können. Auch die durchschnittliche Wassertemperatur habe sich in den vergangenen 15 Jahren nicht stark geändert. Nur könne es manchmal mit der Nährstoffbeschaffung eng werden. Der Starnberger See hat nur kleine Zuflüsse und speist sich vorrangig aus unterirdischen Quellen. So dauert es rund 21 Jahre, bis er sein Wasser einmal komplett austauscht. „Das macht ihn anfällig für Belastungen“, erklärte Maier.

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Seit den 1970er Jahren, als die Abwässer der umliegenden Gemeinden in einer Ringkanalisation vom See ferngehalten wurden, habe sich die Nährstoffbelastung sehr verbessert. Schmunzelnd fügte der Fischer hinzu, dass damit aber auch die „fetten Jahre“ für die Berufsfischer vorbei gewesen seien. Hätten bei seinem Großvater noch Renken mit einem Gewicht von durchschnittlich 300 bis 400 Gramm im Netz gezappelt, so würden sie heute nur noch rund 180 bis 250 Gramm wiegen.

34 Berufsfischer gibt es derzeit am See

Derzeit gibt es 34 Berufsfischer am See. Das Fischereirecht liegt auf dem Grund und Boden und kann nur innerhalb der Familie an eine Person weitergegeben werden. Fangquoten, Netz- und Maschengrößen, Schonzeiten legt die Genossenschaft fest. Gefischt wird auf Renke, Seeforelle und Seesaibling – die letzteren beiden sind in den vergangenen Jahren rar geworden – sowie Brachse, Hecht, Karpfen, Rutte, Waller und Aal.

Jeder Fischer hat vier zusammenhängende Tage, an denen er seine Netze auslegen kann. Der Sonntag ist dabei immer fangfrei. Zur Hege und Pflege gehören auch die Uferstreifen. Besonderes Augenmerk wird auf die Vogelwelt gelegt. Am See rasten oder überwintern während des Vogelzugs manchmal um die 25.000 Vögel. Angesprochen wurde während der Führung auch die Zunahme von Booten und Stand-up-Paddlern und die manchmal fehlende Einsicht der Wassersportler, dass Schilfgürtel und fragile Uferstreifen nicht befahrbar sind. Generell hielt die Runde fest, dass man sich der eigenen Einflussnahme bewusst werden sollte, egal ob als Fischer, Urlauber oder Badegast.

Fischladen noch wegen Schonzeit geschlossen

Maiers Fischladen in Ambach neben dem Gasthaus Huber ist derzeit wegen der Schonzeit geschlossen. Ab dem Wochenende vor Weihnachten bekommt man dort wieder frischen und geräucherten Fisch.  

tal

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