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Der Müll muss weg: Münsinger Grundschüler lernen, plastikfrei zu leben

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Plastikmüll muss nicht sein. Das und vieles mehr lernten die Grundschüler in einer Projektwoche. Foto: Sabine Hermsdorf-Hiss © Sabine Hermsdorf-Hiss

Eine Woche lang drehte sich an der Münsinger Grundschule alles ums Müllvermeiden. Die Schüler der ersten bis vierten Klassen lernten, dass es gar nicht so einfach, aber doch machbar ist, weitgehend plastikfrei zu leben.

Münsing  Um weitgehend plastikfrei zu leben, sollten die Münsinger Grundschüler eine Art Müll-Tagebuch führen. Dort trug man zum Beispiel ein, ob nach dem Verzehr eines Apfels eine Einwegtüte nötig war oder ob sich die Mama das Obst beim örtlichen Händler in ihren Korb hatte legen lassen? Ganz nebenbei wurden so die Eltern zum Nachdenken angeregt.

Nach der Woche gab es ein Abschlussfest am Freitagnachmittag. Dort erzählten Alina und ihre Freundin Vroni aus der 1a, ihnen habe besonders der Besuch des Unverpackt-Ladens „freiZeit“ in Bairawies gefallen. Die Mädchen hatten zuvor Schraubgläser bemalt. In diese füllte die Verkäuferin ihnen Müsli aus einem großen Glasbehälter ab.

Die Ökologin und gleichzeitig Vorsitzende des Vereins „Oberland plastikfrei“, Melanie Eben, produzierte mit anderen Schülern aus Kernseife, Bio-Ölen und Blüten duftende Seifen ohne Parabene und Silikone. Letztere gelangen als Mikroplastik in die Gewässer und belasten die Umwelt. Um diesem Problem auf den Grund zu gehen, suchten Mitglieder der Ammerlander Wasserwacht an einem Tag zusammen mit Dritt- und Viertklässlern im Starnberger See nach Plastikmüll. Mit einem feinen Netz fischten sie nach Partikeln unter fünf Millimetern Durchmesser. Sie fanden jedoch nichts. In Vorträgen, Spielen und Quiz’ wurde mit den älteren Kindern die Vermüllung der Weltmeere thematisiert. Für die Eltern und interessierte Bürger wurde an einem Abend der Film „Plastic Planet“ von Werner Boote gezeigt. In verschiedenen Workshops hatten die Kinder viel Freude daran, Seifen und Lippenpflegestifte selbst herzustellen, Stofftaschen zu bemalen und sich im örtlichen Supermarkt als „Plastik-Detektive“ zu betätigen.

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Melanie Eben hatte auch bei der Abschlussfeier für alle Besucher Tipps parat, wie sich Plastikabfall im Alltag vermeiden lässt: mit Brotzeitboxen und Getränkeflaschen aus Edelstahl, Schulheftumschlägen aus Recyclingpapier, wieder verwendbaren Baumwollsäckchen für Obst und Gemüse, Bienenwachstüchern statt Frischhaltefolien, Natron statt Haarshampoo. Schulleiterin Angret Pauli hofft, durch die spannende Projektwoche in den Kindern das Bewusstsein für das Vermeiden von Müll geweckt zu haben.
Tanja Lühr

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