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Sex-Attacke: Burschenverein hilft Polizei bei Ermittlungen

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Von: Carl-Christian Eick

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Hier hat sich die Tat ereignet, bei der Feier hat niemand etwas von dem schrecklichen Geschehen mitbekommen.

Ein Unbekannter hat am Rande der Johannifeier in Münsing versucht, eine Frau zu vergewaltigen. Der 26-Jährigen gelang die Flucht. Die Polizei setzt nun auch auf den Burschenverein.

Münsing – Etwa 1300 Besucher feierten in der Nacht auf Sonntag, 25. Juni, auf dem Kammerlohberg in Münsing rund ums Johannifeuer, das gegen 22.15 Uhr entzündet wurde. Sie ließen sich Grillfleisch und Gerstensaft schmecken, die Würmsinghauser Musi spielte auf, die Nachtschwärmer trafen sich zu später Stunde an der Bar. Darunter eine 26-Jährige, die gegen 3.30 Uhr zu Fuß den Heimweg antrat. „Sie ging alleine über den Feldweg zwischen Biberweg und Höhenrainer Straße“, berichtet Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. 

Nur rund 200 Meter Luftlinie vom Festgelände entfernt schlug der Täter zu: Er griff die Frau an, warf sie zu Boden „und führte eindeutig sexuell motivierte Handlungen durch“, so der Polizeisprecher. Die 26-Jährige wehrte sich nach Kräften, als der Unbekannte kurz von ihr abließ, gelang der Frau die Flucht. Sonntag: „Das Opfer wurde glücklicherweise – körperlich jedenfalls – nur leicht verletzt.“

Erster Tatverdacht der Ermittler hat sich nicht erhärtet

Die Kripo Weilheim hat die Ermittlungen übernommen – und die am Tatort gesicherten Spuren kriminaltechnisch ausgewertet. Das führte sie zu einem mutmaßlichen Täter – doch der Verdacht gegen ihn erhärtete sich laut Sonntag nicht. Nun bittet die Kripo die Bevölkerung, insbesondere die Besucher der Johannifeier in Münsing, um sachdienliche Hinweise. 

Der Gesuchte ist 1,65 bis 1,70 Meter groß, hat dunkle (schwarze), kurze Haare und ist von normaler Statur. „Weitere Angaben, wie etwa zur Bekleidung oder Sprache, konnte das Opfer nicht machen“, ergänzt Sonntag. Der Aufruf der Ermittler: Wer hat am Sonntag, 25. Juni, Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten? Wer hat die Johannifeier selbst besucht und hat in diesem Zusammenhang Foto- oder Videoaufnahmen aus dem Barbereich gemacht? Die Kripo bittet darum, diese Aufnahmen nach telefonischer Rücksprache unter der Rufnummer 08 81/64 00 zur Verfügung zu stellen. 

Der Fahndungsaufruf hat am Mittwochmorgen auch den Burschenverein Münsing, den Veranstalter der Johannifeier, erreicht. Johannes Schmid, Erster Vorstand des rund 120 Mitglieder zählenden Vereins, ist fassungslos. Zur fraglichen Zeit stand der 22-Jährige wie gut 50 andere Festbesucher im Freien an der Bar. „Nein“, sagt Schmid, er habe von dem furchtbaren Geschehen nichts mitbekommen. 

Der Tatort sei von der Bar aus nicht einsehbar, der liege hinter einer Kuppe. Das bestätigt Polizeisprecher Sonntag: „Das Gelände ist recht hügelig.“ Zudem sei es um 3.30 Uhr stockfinster gewesen, erinnert sich Schmid.

Burschenverein stellt der Kripo Handyfotos zur Verfügung

Smartphone-Fotos und -Videos, die die Vereinsmitglieder in der Nacht gemacht haben, „haben wir bereits der Kripo zur Verfügung gestellt“, sagt Schmid im Gespräch mit unserer Zeitung. Zudem habe man den Link, der zum Fahndungsaufruf des Polizeipräsidiums führt, in die WhatsApp-Gruppe des Münsinger Burschenvereins gestellt. „Wir alle hoffen, dass irgendjemand den entscheidenden Hinweis geben kann.“

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