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Soulige Stimme, tiefe Kontrabasstöne: Duo „Index Finger“ im Hinterhalt-Livestream

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Von: Andrea Weber

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Spielte mit seinen „absoluten Lieblingsmusikern“: das Duo „Index Finger“ mit Alegría Mannhardt (li.) und Uli Lehmann (re.) sowie seinen Gästen im Hinterhalt.
Spielte mit seinen „absoluten Lieblingsmusikern“: das Duo „Index Finger“ mit Alegría Mannhardt (li.) und Uli Lehmann (re.) sowie seinen Gästen im Hinterhalt. © hans lippert

Gemeinsam mit ihren „absoluten Lieblingsmusikern“ gab das Duo „Index Finger“ ein Konzert im Hinterhalt-Livestream. „Klangfarben für den Augenblick“ lautet das Programm.

Gelting – „Alegría Mannhardt liebt die tiefen Töne von Uli Lehmann. Und Uli Lehmann liebt die Stimme und Performance von Alegría Mannhardt“, so beschreibt sich das Duo selbst. Aber das ist nicht alles. Die Sängerin aus München und der Kontrabassist, den man unter anderem von der Münchner Funk- und Latin-Band „The Stimulators“ kennt, sind seit zwei Jahren auch im normalen Leben ein Paar.

Sie nennen ihr Projekt „Index Finger“, zu Deutsch der Zeigefinger. Vielleicht so zu interpretieren, dass sich das Duo stets hochkarätige Gastmusiker dazu holt, quasi: „Hey Du, spielst Du mit uns?“ Am Freitag kamen Mannhardt und Lehmann erstmals mit ihren, wie sie sagen „absoluten Lieblingsmusikern“ zum Livestream-Konzert in den Hinterhalt.

„Klangfarben für den Augenblick“ lautete das Programm – eine musikalische Palette verschiedener Stilrichtungen in Nuancen des Jazz’ getaucht. Mit dabei der Geretsrieder Filmkomponist und Gitarrist Titus Vollmer, der Brasilianer Márcio Tubino am Saxofon und Percussion, ein Kollege von den Stimulators, und der gebürtige New Yorker Tim Collins am Schlagzeug und Vibrafon.

Collins brachte in die neu arrangierten und verjazzten Klassiker und Hits aus den vergangenen Jahrzehnten den Klang des Vibraphons mit ein, jenem Instrument aus tonal abgestimmten Metallplatten und einem Metallresonator, der für den unverkennbaren Vibratoeffekt sorgt. Ein leider zu selten zu hörender Kunstgenuss in der aktuellen Livemusikszene. Mit vier weich gepolsterten Schlägeln in zwei Händen brachte Collins diese unverkennbar sanften Töne ins Spiel. „Musik ist eine Sprache. Man muss nur das Vokabular kennen.“ Für Lehmann war das Ganze seine „Traumbesetzung“, die er sich schon lange gewünscht hat. Diese Profis kennen sich aus der Szene, spielen mal miteinander und gehen danach wieder eigene Wege. Berühmte Hits wie „Here comes the Rain again“ von Eurythmics oder „Imagine“ von John Lennon, neu arrangiert, stilistisch vom Rock zum Walzer umkomponiert, spontan improvisiert, da war einiges Ungewöhnliche dabei. Durchwegs aber hatten eher die leisen Töne und zurückhaltende Arrangements den Vorrang.

Ein spieltechnisch hoch anspruchsvolles Konzert, das mitunter an der einen oder anderen Stelle durchaus mehr groovigen Rhythmus hätte vertragen können. Am Ende des Abends verabschiedeten sich Alegría Mannhardt mit ihrer souligen Stimme und Uli Lehmann mit den tiefen Tönen seines Kontrabasses ganz schlicht unplugged bei den Zuschauern des Livestreams.  web

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