Geplante Surfwelle in Wolfratshausen: EU-Zuschuss ist in Sicht

Es geht voran: Für die geplante Surfwelle in Weidach hat die Stadt Wolfratshausen alle Unterlagen für das Leader-Fördermittelprogramm eingereicht. Der Zeitplan wird bald vorgestellt.
Wolfratshausen – Die in Weidach geplante künstliche Surfwelle ist ein kostspieliges Unterfangen. Der Stadtrat hat wie berichtet im Mai beschlossen, das Projekt mit knapp 178.000 Euro zu unterstützen. Voraussetzung: Der Verein „Surfing Wolfratshausen“ legt 60.000 Euro auf den Tisch – und der Lenkungsausschuss der Leader-Aktionsgruppe im Landkreis steht zu seinem Wort. Der Ausschuss hat zugesagt, 172.000 Euro aus dem Leader-Fördermittelprogramm der Europäischen Union (EU) aufs Konto der Flößerstadt zu überweisen.
Darauf kann sich Wolfratshausen mit fast 100-prozentiger Sicherheit verlassen, denn: Eine Empfehlung des Lenkungsausschusses, dem unter anderem Kommunalpolitiker sowie Vertreter von Naturschutzverbänden und Banken angehören, ist von der EU bislang nie revidiert worden. Laut dem Ausschuss-Vorsitzenden Dr. Andreas Wüstefeld bekam das Surfwellen-Projekt bei der Bewertung durch den Ausschuss im März dieses Jahres eine Spitzennote: „Maximal 33 Punkte sind möglich, die Surfwelle erhielt 31.“
Damit die bereits zugesagten 172.000 Euro Leader-Fördermittel wirklich fließen, musste die Kommune dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim bis zum 12. September alle Projektunterlagen plus Beschlüsse für die künstliche Surfwelle vorlegen. Das ist laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) geschehen. „Der Leader-Antrag ist fristgerecht gestellt worden“, berichtet der Rathauschef auf Nachfrage unserer Zeitung. „Der Eingang wurde auch bestätigt.“
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Parallel läuft die Ausarbeitung verschiedener Verträge zwischen der Stadt, dem Verein „Surfing Wolfratshausen“ und dem Kraftwerksbetreiber in Weidach, der bei dem Projekt ein gewichtiges Wort mitspricht. Unter anderem muss die Zusage der Stadt rechtlich wasserdicht fixiert werden, dass sie dem Surferverein 5000 Euro jährlich als Betriebskostenzuschuss gewährt – und zwar 15 Jahre lang. Zudem muss die Haftungsfrage beantwortet werden, darauf legt insbesondere der Fraktionschef der CSU, Günther Eibl, großen Wert. Darüber hinaus prüft das Wasserwirtschaftsamt Weilheim, ob das Vorhaben wasserrechtlich genehmigt werden kann.
Die Räte mussten wie berichtet im Mai eine größere Finanzspritze aufziehen, als ursprünglich vorgesehen war. Der Grund: Bis dato war die Stadt davon ausgegangen, dass die geplante Surfwelle als „Betrieb gewerblicher Art“ eingestuft wird. Dem ist aber nicht so, das heißt, dass Umsatzsteuer anfällt – das sind unterm Strich rund 66.000 Euro. Die Gesamtkosten des Vorhabens betragen laut der städtischen Tourismusbeauftragten Gisela Gleißl etwa 345.000 Euro. Bürgermeister Heilinglechner macht aber kein Hehl aus der Tatsache, dass „definitiv“ noch weitere Kosten auf die Kommune zukommen werden. Da es sich um ein deutschlandweit einmaliges Projekt handeln würde, sei es „sehr schwer“, die benötigte Gesamtsumme auf Euro und Cent genau zu nennen.
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Den aktuellen Stand der Dinge erfährt die Öffentlichkeit in der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag (18 Uhr, Rathaus). „Dort werden wir auch den nächsten Zeitplan vorstellen“, kündigt die Tourismusbeauftragte Gisela Gleißl an. Rathauschef Heilinglechner betont, dass die Verträge zum Bau und Betrieb der Flusswelle vom Stadtrat genehmigt werden müssen, bevor die Dokumente unterschrieben werden. cce
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