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Demo für Kreisklinik Wolfratshausen: Diese Redner haben sich angekündigt

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Von: Carl-Christian Eick

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Mahnwache Kreisklinik Wolfratshausen
Tägliche „Mahnwache“ vor der Wolfratshauser Kreisklinik. Am kommenden Freitag findet eine Demonstration in der Innenstadt statt. © Sabine Hermsdorf-Hiss / Archiv

Die Belegschaft der Wolfratshauser Kreisklinik demonstriert am Freitag für den Erhalt der Einrichtung. Veranstalter und Polizei rechnen mit reger Beteiligung.

Wolfratshausen – Der sogenannte Hashtag #rettetdieklinik macht seit Tagen die Runde durch soziale Netzwerke. Ein Mitarbeiter der Kreisklinik hat – wohlgemerkt als Privatperson – vor knapp einer Woche eine Facebookseite aus dem Boden gestampft, nachdem das Gutachten der Berliner Unternehmensberatung Vicondo Healthcare GmbH öffentlich bekannt geworden ist (wir berichteten). Die rund 400 Klinik-Mitarbeiter fürchten insbesondere die Privatisierung der Einrichtung am Moosbauerweg. Bei der Kreisbehörde ist für kommenden Freitag eine Demonstration auf dem Marienplatz in der Wolfratshauser Altstadt angemeldet worden. Sie beginnt um 13.30 Uhr, Veranstalter und Polizei rechnen mit reger Beteiligung.

Polizei hält sich „lagebedingt“ alle Optionen offen

Die Klinik-Belegschaft erfährt derzeit große Solidarität. Zuspruch kommt aus allen Stadtratsfraktionen in Wolfratshausen und Geretsried, von Lokalpolitikern aus umliegenden Gemeinden sowie aus weiten Teilen der Bevölkerung im Norden des Landkreises. Gut 420 Fans zählt die Facebookseite „Rettet die Klinik“ bereits, Tendenz steigend. Das lässt vermuten: Der Marienplatz wird am Freitagmittag gut gefüllt sein. „Die Veranstaltung ist ordnungsgemäß von einer Klinik-Mitarbeiterin beim Landratsamt in Bad Tölz angemeldet worden, von unserer Seite gibt es keine Bedenken“, sagt Kriminalhauptkommissarin Christina Loy, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wolfratshausen. Für die Demonstrationsteilnehmer gelten nach Worten der Sprecherin des Landratsamts, Marlis Peischer, einige Verhaltensregeln, dazu zählen das Einhalten eines Mindestabstands und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Nach einem Ortstermin wurde entschieden: „Maximal 125 Personen können sich auf dem Marienplatz aufhalten“, berichtet Loy. „Wir halten uns aber lageabhängig alle Optionen offen“, betont die Polizeibeamtin. Nicht ausgeschlossen sei die Sperrung der Marktstraße.

Gesundheitsversorgung gehört in die öffentliche Hand.“

Manuel Stock, Mit-Organisator der Demonstration

Die besagte Facebookseite „betreiben ich und einige Unterstützer ganz privat“, betont Manuel Stock im Gespräch mit unserer Zeitung. Stock ist Klinikmitarbeiter und zählt zum Betriebsrat. Schon seit einigen Tagen findet vor dem Krankenhaus jeden Nachmittag eine zweistündige „Mahnwache“ statt. Jetzt soll der Protest auf ein breites Fundament gestellt werden. Das Ziel – auf einen einfachen Nenner gebracht: „Der Erhalt der Kreisklinik Wolfratshausen in öffentlicher Trägerschaft“, so Stock.

Prominente Redner haben sich angekündigt

Wie berichtet will Landrat Josef Niedermaier (FW) den Kreistag am 20. Mai ersuchen, einen „strategischen Partner“ für die Kreisklinik suchen zu dürfen. Ein möglicher Ansprechpartner ist der Hamburger Asklepios-Konzern, der rund 160 Gesundheitseinrichtungen in ganz Deutschland betreibt. Eine davon ist die Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz. Doch auch der Nachbarlandkreis, konkret die Starnberger Kliniken GmbH, ist für Niedermaier ein potenzieller Gesprächspartner.

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Stock und seine Kolleginnen und Kollegen stehen auf dem Standpunkt: „Gesundheitsversorgung gehört in die öffentliche Hand“, einen „Trägerwechsel“ dürfe es nicht geben. Stock wird bei der Demo selbst ans Mikrofon treten („als Privatperson“), weitere Redner sind nach seinen Angaben unter anderem ein Vertreter der Gewerkschaft Verdi, der SPD-Kreisvorsitzende Klaus Barthel, CSU-Kreisrat Günther Eibl sowie der Bundestagskandidat der Partei Die Linke, Erich Utz. Stock hofft, dass „möglichst viele Menschen“ am Freitag zum Marienplatz kommen, um der Klinik-Belegschaft den Rücken zu stärken. „Wir setzen darauf, dass die Kundgebung ein deutliches Signal an die Entscheidungsträger in der Politik sein wird.“ (cce)

Lesen Sie auch: Kreisklinik: Das steht in interner E-Mail an die Mitarbeiter.

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