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Ehrenamtliche auf Herbergssuche: Umzugs-Pläne von Bürger für Bürger in Maro-Neubau haben sich zerschlagen

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Das alte Krankenhaus an der Sauerlacher Straße 15
An der Sauerlacher Straße soll um das sanierte alte Krankenhaus eine neue Wohnanlage entstehen - dort wollte die Nachbarschaftshilfe ihr neues Quartier aufschlagen. Nun ist klar: Es brauche eine andere Lösung © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Nachbarschaftshilfe floriert: Für die inzwischen zehn Ressorts von Bürger für Bürger war eigentlich schon eine Zentrale gefunden, im alten Krankenhaus. Der Plan hat sich zerschlagen und die Herbergssuche geht von vorne los.

Wolfratshausen – Kinder spielen im Gruppenraum mit Bauklötzchen, nebenan lernen Senioren Kniffe am Computer, und im großen Büro nehmen ehrenamtliche Helfer an einer Schulung teil. So in etwa sah der Plan der Nachbarschaftshilfe Bürger für Bürger aus. Im sanierten Gebäude an der Sauerlacher Straße 15, dem alten Krankenhaus, wollte der Verein eine neue Bleibe finden. Inzwischen ist klar: Die Herbergssuche für die Ehrenamtlichen geht weiter.

Vorfreude ist Ernüchterung gewichen

Wie berichtet saniert die Maro-Genossenschaft das denkmalgeschützte Gebäude. Auf dem Grundstück entstehen außerdem zwei Neubauten. Insgesamt 24 Wohnungen und zwei Büroräume sollen im Sommer 2023 bezugsfertig sein. In den Büros wollte die Nachbarschaftshilfe ihre neue Zentrale eröffnen. Doch mittlerweile ist die Vorfreude der Ernüchterung gewichen. „Wir haben uns die Pläne angesehen“, sagt die Vorsitzende Eva-Maria Rühling „und wir sind leider zu dem Schluss gekommen, dass die Räume baulich einfach nicht zu unseren Bedürfnissen passen.“ Auch der Mietpreis für das renovierte Objekt sei für den gemeinnützigen Verein schlicht nicht zu stemmen.

Eva-Maria Rühling
Auf Herbergssuche: Eva-Maria Rühling Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Bürger für Bürger © Archiv

Der Projektleiter der Maro, Ralf Schmid, bestätigte kürzlich bei der Vorstellung des Mehrgenerationen-Wohnhauses das Scheitern der Verhandlungen. „Wir suchen nach einem neuen Mieter für die beiden Büroflächen“, sagte er. Die Wunschvorstellung der Maro wäre ein Nutzer, der der sozialen Komponente des Projekts gerecht wird: „Es wäre schön, wenn das auch thematisch passen würde“, so Schmid. Die Maro warte derzeit auf einen Vorschlag der Stadt, mit welchem Verein oder welcher Einrichtung die Ohlstädter in Verhandlungen treten könnten. Schmid stellte aber klar: „Die Mieterauswahl ist Sache der Genossenschaft.“

Die derzeitige Bleibe gehört der Stadt und könnte bald überplant werden

Die Nachbarschaftshilfe sucht derweil weiter nach einer Zentrale für ihre zehn Ressorts. Derzeit nutzt Bürger für Bürger eine städtische Immobilie am Loisachufer, das ehemalige Pumpenhäuschen. Einige Veranstaltungen seien dort möglich, genauso wie Helfertreffen und Büroarbeiten. „Die eine zentrale Anlaufstelle ist das Pumpenhäuschen aber nicht“, erklärt Rühling. Die Kinderbetreuung findet derzeit im Pfarrheim oder im Isar-Loisach-Stadion statt, Senioren singen am Moosbauerweg oder turnen in der Mehrzweckhalle Farchet. Zudem fehlt den Ehrenamtlichen am Loisachufer die Planungssicherheit. „Die Stadt hat uns die Räume solange zur Verfügung gestellt, bis dort etwas anderes geplant wird.“ Einen konkreten Zeitpunkt gibt es nicht, „das kann aber irgendwann passieren“, weiß Rühling.

Ein mögliches Quartier ist schon länger im Gespräch - die Debatte zieht sich aber

Zuletzt war das Klein-Anwesen als potenzielle Zentrale der Nachbarschaftshilfe im Gespräch. Die Immobilie an der Bahnhofstraße gehört der Stadt und der katholischen Kirche. Das Gebäude wurde im Jahr 2012 mit der Auflage vererbt, es einer seniorengerechten Nutzung zuzuführen – Angebote für ältere Wolfratshauser gibt es bei Bürger für Bürger einige. Für das Anwesen wird ein Nutzungskonzept gesucht. Seniorenreferentin Dr. Ulrike Krischke hat bereits angekündigt, dieses Thema auf die Agenda des Seniorenbeirats setzen zu wollen. Dieses neue Gremium soll noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen.

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