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Einsatz für Wolfratshausen: Ewald  Brückl und Paul Brauner bekommen Bürgermedaille

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Von: Carl-Christian Eick

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„Für das Ansehen der Stadt gewirkt“: Ewald Brückl (li.) und Paul Brauner werden mit der Bürgermedaille der Stadt Wolfratshausen ausgezeichnet. © Archiv

Der Stadtrat hat in einer jeweils nicht öffentlichen Sitzung beschlossen, Ewald Brückl und Paul Brauner mit der Bürgermedaille der Stadt Wolfratshausen auszuzeichnen.

WolfratshausenDer gebürtige Münchner Brückl (76), der seit 1973 in der Loisachstadt lebt, war maßgeblich an der Wiedergründung der Wolfratshauser Gebirgsschützenkompanie beteiligt und hatte als Hauptmann mehr als 30 Jahre das Kommando. Der ebenfalls 76 Jahre alte Brauner war Stadtrat und Vize-Bürgermeister von Wolfratshausen, vertrat die Flößerstadt 30 Jahre als Kreisrat, war drei Jahrzehnte Vorsitzender der Baugenossenschaft Wolfratshausen und engagiert sich seit vielen Jahren für den Verein „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“.

Der Vorschlag, Brückl mit der Bürgermedaille zu ehren, stammt nach Informationen unserer Zeitung von Bürgermeister Klaus Heilinglechner. Für die Ehrung Brauners setzte sich die CSU ein. Der Rathauschef möchte sich mit Hinweis auf die hinter verschlossenen Türen getroffenen Entscheidungen nicht zu dem Thema äußern – Heilinglechner dementiert den Wahrheitsgehalt unserer Informationen aber nicht.

Nur fünf Ehrenbürger seit 115 Jahren

Grundsätzlich hat die Kommune fünf Optionen, um außerordentliche Verdienste einzelner Bürger, von Vereinen oder Unternehmen öffentlich zu würdigen. Das sind die Verleihung des Ehrenbürgerrechts, des Goldenen Ehrenrings, die Auszeichnung mit dem Kultur- beziehungsweise Wirtschaftspreis der Stadt – und die Verleihung der Bürgermedaille. Diese bekommen laut Richtlinien Frauen oder Männer, „die sich durch verdienstvolles Wirken für das Wohl oder das Ansehen der Stadt und der Bürgerschaft ausgezeichnet haben“. Zu den Trägern zählen unter anderem Hubert Lüttich (Gründungsmitglied der Museumsgruppe und mehr als 17 Jahre ehrenamtlicher Leiter des Heimatmuseums), Kinoshita Hiroshi (Bürgermeister von Wolfratshausens Partnerstadt Iruma/Japan), Christina Bergmann (langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Kinderkrebsforschung) sowie der 1997 verstorbene Wolfratshauser Bürgermeister Peter Finsterwalder.

Lesen Sie auch: GSK Wolfratshausen: Die Ära Brückl endet

Die höchste Auszeichnung, die Ehrenbürgerwürde, hat die Stadt in den vergangenen 115 Jahren nur fünf Personen zuteilwerden lassen. 1903 sprach die Kommune, seinerzeit noch Markt Wolfratshausen, dem Geistlichen Rat Dekan Franz Xaver Weiß anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums den Titel zu. Der Chronist des Wolfratshauser Wochenblatts, Vorgänger unserer Zeitung, notierte: „In dankbarer Würdigung der vielen Verdienste, welche er sich um Kirche, Schule und Armenpflege erworben hat.“ Die Ehrenurkunde bekam Weiß vom damaligen Bürgermeister Franz Kölbl überreicht.

Neun Jahre später, im Januar 1912, erhielt Kölbl selbst die Würdigung. Der Mitarbeiter des Wochenblatts war wieder zur Stelle und ließ die Leser am Tag danach wissen: „Dem Privatier Franz Kölbl wird anlässlich seiner Ausscheidung aus dem Gemeindedienste in Anerkennung seiner Verdienste, die er während seiner langjährigen Wirksamkeit in der Gemeindevertretung und insbesondere während der zwölfjährigen Amtsführung als Bürgermeister sich erworben hat, das Ehrenbürgerrecht im Markte Wolfratshausen verliehen.“

Der Dritte im erlauchten Kreis wurde 1927 der damalige Vize-Bürgermeister, Metzgermeister Erasmus Huber. Der Anlass: Hubers „30-jährige Zugehörigkeit zur hiesigen Gemeindevertretung als Gemeindebevollmächtigter, Magistratsrat und Gemeinderat, nicht zuletzt auch seine Verdienste als langjähriger Kommunalkassier“ – so steht’s im Wolfratshauser Wochenblatt vom 7. Juni 1927.

Termin für Festakt steht noch nicht fest

1965 beschloss der Stadtrat, das Ehrenbürgerrecht an Franz Geiger zu verleihen. Im Protokoll der Sitzung vom 23. September ist zu lesen: „Herr Geiger hat sich vom sozialen Standpunkt aus wirklich für unsere Bürger hinsichtlich der Altersversorgung große Verdienste erworben.“ Außerdem erwähnt sind Geigers „Schenkung von Grundstücken und größeren Spenden“, sowie die Zusicherung, seinen Besitz an Grund- und Häuserwerten der Stadt als Erbe zu überlassen.

Vor einem Vierteljahrhundert, 1993, schlug die Stunde von Bayerns seinerzeit erst wenige Wochen amtierenden Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Wolfratshausens damaliger Rathauschef Peter Finsterwalder erinnerte beim Festakt an Stoibers „engagiertes Eintreten für die städtische Infrastruktur, für Feuerwehr- und Rettungswesen, für Bau und Ausbau von Autobahnzubringer und B11 und bei Problemen des Abwasserverbandes“. Ehrenbürger Stoiber war unter anderem Stimmkreisabgeordneter der CSU und von 1988 bis zu seiner Wahl zum Ministerpräsidenten 1993 bayerischer Innenminister.

Wann der Festakt stattfindet, bei dem Brückl und Brauner die Bürgermedaille offiziell überreicht wird, steht noch nicht fest. cce

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