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Experten geben Tipps: Das sollten Hobbygärtner jetzt auf Balkon und Garten tun

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Startklar: In vielen bunten Farben bietet Josef Holzer in seiner Gärtnerei in Gelting Frühlingspflanzen an.
Startklar: In vielen bunten Farben bietet Josef Holzer in seiner Gärtnerei in Gelting Frühlingspflanzen an. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Gärtnereien sind bereit für den Frühling. Experten aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen geben Tipps für Hobbygärtner auf dem Balkon und im Garten.

Bad Tölz-Wolfratshausen – „Wir stehen in den Startlöchern“, sagt Josef Holzer von der gleichnamigen Gärtnerei in Gelting. In der Verkaufshalle reihen sich Vergissmeinnicht, Ranunkel und Goldlack in kleinen Töpfchen aneinander. Sie leuchten einladend in kräftigen Farben. Tulpen und Narzissen strecken ihre Köpfchen der Sonne entgegen. Auch Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie warten darauf, zuhause eingepflanzt zu werden. Ebenso können sich Hobbygärtner jetzt mit allen möglichen Samen eindecken. Schon seit Ende Februar, Anfang März ziehen viele von ihnen Pflanzen wie Frühsalate, Tomaten, Gurken, Zucchini und Kürbisse vor – idealerweise im Gewächshaus.

Experten geben Tipps: Das sollten Hobbygärtner jetzt auf Balkon und Garten tun

Auf den Balkonen und in den Beeten gibt es schon vorher etwas zu sehen. „Alles, was in der Natur blüht, wie Veilchen, Anemonen und Schlüsselblumen, gedeiht auch daheim“, weiß Sibylle Spitznagel von der Gärtnerei Tölzer Blume. Primeln zum Beispiel überstehen die Nachtfröste gut. Sollte es noch einmal schneien, kann man sie mit etwas Zeitungspapier abdecken. Wer Geranien besitzt und diese im Herbst ins Warme gestellt hat, schneidet sie jetzt zurück. Abgestorbene, kranke Teile werden entfernt. Gesunde Triebe kürzt man mit einer Gartenschere. Anschließend können die Blumen in frische Erde umgetopft werden. An einer warmen und hellen Stelle treiben sie bis nach den Eisheiligen vor.

Frühling im Garten: Experten setzen auf Hochbeete für Frühblüher

Sowohl im Nord- als auch im Südlandkreis, wo man einen Tick eher dran ist, können vorgezogene Frühsalate bald ins Freie. Frühkarotten dürfen direkt draußen ausgesät werden. „Hochbeete sind dafür ideal geeignet“, sagt Sybille Spitznagel. Sie empfiehlt, nicht nur bei den Samen und Setzlingen auf Qualität zu achten, sondern auch bei der Erde und dem Dünger. Gegen Schnecken helfe ein neuartiges Schneckenkorn. Ebenso hätten sich Kupferbänder rund ums Hochbeet bewährt. Oder man bedient sich winziger Nützlinge. „Davon gibt es für jeden Schädling einen“, so die erfahrene Gärtnerin.

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Der Genuss eines Butterbrots mit frischem, selbst geerntetem Schnittlauch sollte Ende März durchaus möglich sein. Mehrjährige Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Lavendel, Minze, Liebstöckel und Rosmarin können dann nach draußen, sofern es sich um Freilandgewächse handelt. Mit den empfindlicheren Einjährigen (Basilikum, Dill, Koriander) wartet man bis mindestens Mitte April. „Unsere Kräuter sind fast alle Eigenproduktionen. Sie sind robust und für unser Klima geeignet“, sagt Josef Holzer. Das unterscheide sie von manch günstigerem Grünzeug aus dem Supermarkt.

Gemüse im Garten: Man kann schon jetzt beginnen - muss dann aber Geduld haben

Die Kunden legten immer mehr Wert auf Ökologie, berichtet Holzer. Torffreie oder torfreduzierte Erden seien mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. In den vergangenen Jahren seien bienenfreundliche Blumen in den Fokus gerückt. Außerdem wollten die Kunden keine Ware, die „von weiß Gott woher“ importiert werde. Die Pflanzen bei Garten Holzer hätten, wenn nicht selbst gezogen, alle kurze Wege hinter sich, so der Inhaber.

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Mit dem Vorziehen von Gemüse könne man auch jetzt noch anfangen, sagt Sibylle Spitznagel. Man müsse dann eben länger bis zur Ernte warten. Auf den Samenpäckchen steht genau, was frühe und späte Sorten sind. Vorgezogene Pflänzchen werden jedes Jahr auf dem Pflanzenmarkt des Aktionskreises „Eine Welt“ auf dem Münsinger Dorfplatz verkauft und getauscht. Der Termin für heuer ist der 7. Mai ab 11 Uhr. „Wir haben alles querbeet, von Paprika, Tomaten und anderem Gemüse bis hin zu Blumen“, sagt die Vorsitzende Monika Danner.

Gemeinschaftsgarten in Münsing: Beete werden freigeräumt

Die Saison startet allmählich auch im Gemeinschaftsgarten des Münsinger Gartenbauvereins am Schlichtfeld. Wie die Vorsitzende Regina Reitenhardt berichtet, räumen die Mitglieder bereits die Beete frei. Sie entfernen das Unkraut, sodass die Sonne die Erde erwärmen kann. Gemüsebeete werden aufgebrochen und mit Kompost versorgt. Dadurch, dass es lange kalt war, sei auch jetzt noch ein Obstbaumschnitt möglich, sagt Reitenhardt. Bei den Rosen schneidet man in diesen Tagen das Totholz weg, sodass von allen Seiten Luft herankommt. Wer eine Buchenhecke schneiden möchte, sollte das auf jeden Fall tun, bevor die Vögel brüten.

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