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Fußballklubs sagen Ja zur kleinen Revolution im Zugspitz-Kreis

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Von: Rudi Stallein

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Für eine Auf- und Abstiegsrunde in der zweiten Saisonhälfte haben sich mehrheitlich die Fußballklubs von der Kreisliga abwärts ausgesprochen. Vorgeschlagen hatte das Pilotprojekt Zugspitz-Kreisspielleiter Heinz Eckl.
Für eine Auf- und Abstiegsrunde in der zweiten Saisonhälfte haben sich mehrheitlich die Fußballklubs von der Kreisliga abwärts ausgesprochen. Vorgeschlagen hatte das Pilotprojekt Zugspitz-Kreisspielleiter Heinz Eckl. © Hans Lippert/Archiv

Bei einer Umfrage haben sich zwei Drittel aller Fußballvereine im Oberland für das Modell von Spielleiter Heinz Eckl ausgesprochen. Vorgesehen ist die Einführung einer Auf- und Abstiegsrunde.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Während die geplante „Super League“ europaweit empörte Ablehnung hervorgerufen hat, steht dem Fußballkreis Zugspitze bald eine kleine Revolution ins Haus. Aber die ist von den meisten Fußball-Klubs gewünscht. Bei der am Montag zu Ende gegangenen Abstimmung erhielt das von Kreisspielleiter Heinz Eckl Mitte März präsentierte neue Spielmodell (wir berichteten) die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit:112 der 166 am Online-Voting beteiligten Vereine stimmten dem Pilotprojekt zu. Allerdings war der Vorsprung der Befürworter hauchdünn. Die vom Verband geforderte Zweidrittel-Mehrheit wurde um gerade einmal zwei Stimmen überboten. „Mir war klar, dass das eine enge Kiste wird“, sagt Kreisspielleiter Heinz Eckl. Er und eine eigens dafür ins Leben gerufene Arbeitsgruppe aus Spielern, Trainern und Funktionären hatten viele Stunden in das Erstellen des neuen Systems gesteckt.

Statt wie gewohnt die Saison mit Hin- und Rückrunde zu spielen, sieht das neue System eine Qualifikationsrunde vor, die zwischen August und November ausgespielt wird, sowie eine Aufstiegs- und eine Abstiegsrunde im darauffolgenden Frühjahr. Das Pilotprojekt ist zunächst für zwei Jahre angelegt und gilt von der Kreisliga abwärts. Die Gruppen werden halbiert und regional neu gemischt. Dadurch sollen vor allem in der Herbstrunde viele Derbys für einen besonderen Reiz sorgen. Zudem erhoffen sich Eckl und Co. durch die Auf- und Abstiegsrunden mehr Spannung über den gesamten Saisonverlauf.

Nun haben die Vereine entschieden: 67,47 Prozent der teilnehmenden Klubs stimmten für das neue Modell, 32,53 Prozent votierten dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,4 Prozent. „Damit gilt das Spielmodell per Abstimmung als angenommen“, freut sich der BFV-Kreisvorsitzende. Nun müsse der Kreisspielausschuss das Pilotprojekt formell beim Verbandsspielausschuss beantragen. „Dieser Schritt ist notwendig, weil offiziell von der Spielordnung abgewichen wird“, erläutert Eckl. Ob es dann tatsächlich wie vorgesehen ab kommendem August umgesetzt wird, ist jedoch nicht gesagt. „Da wir durch die Pandemie sehr viele Unwägbarkeiten haben, kann es auch passieren, dass wir erst zur Saison 2022/23 damit starten“, baut Eckl falschen Erwartungen vor.

Zu viele Fragen sind noch unbeantwortet. Zum Beispiel ist unklar, wie der Bayerische Fußball-Verband bei einem Abbruch der laufenden Spielzeit verfährt. So lange nicht entschieden ist, wie Auf- und Abstieg geregelt werden, sind auch die Gruppengrößen für die kommende Saison vage. Ebenso wisse er heute nicht, wie viele Mannschaften von den Vereinen überhaupt gemeldet würden, so der Kreisvorsitzende. Zudem sei abzuwarten, wann Corona ein „normales Training“ und einen geregelten Spielbetrieb wieder ermögliche. „Wir sind auf alle Fälle gespannt und neugierig, ob das Modell auch in der Praxis gut und brauchbar ist“, sagt Eckl. „Aber jetzt müssen wir erst einmal vorrangig die offenen Dinge klären.“

Ergebnis der Umfrage

Wahlbeteiligung: 166 Vereine (75,4 %)

Zustimmung für das Modell: Ja 67,47 Prozent (112 Vereine) - Nein 32,53 Prozent (54 Vereine)

Für die Playoffs: Ja 35,15 Prozent (58 Vereine) - Nein 64,85 Prozent (107 Vereine)

Zeitraum: 2 Jahre 70,21 Prozent (99 Vereine) - 3 Jahre 29,79 Prozent (42 Vereine)

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