Inflation und Energiekrise: Wolfratshauser Projekt will Menschen in Not helfen

Die neue Initiative „Von Mensch zu Mensch“ möchte Wolfratshausern in Nöten helfen. Das Projekt basiert auf Spenden - finanzieller und kulinarischer Natur
Wolfratshausen – Die von der Bundesregierung ausbezahlte Energiekostenpauschale in Höhe von 300 Euro war gerade für Alleinerziehende, Menschen mit geringem Einkommen und Senioren eine willkommene Unterstützung, reicht aber zur Deckung der gestiegenen Lebenshaltungskosten oftmals nicht aus. Andererseits gibt es Arbeitnehmer, die diesen finanziellen Zuschlag gar nicht benötigen und ihn an Bedürftige weitergegeben wollen. Genau an diese Bevölkerungsgruppe richtet sich der Spendenaufruf der Initiative „Von Mensch zu Mensch. WOR steht zusammen“.
Inflation und Energiekrise: Wolfratshauser Projekt will Menschen in Not helfen
In einem Pressegesprächs im Rat.Haus.Café verrieten die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ingrid Schnaller, Ines Lobenstein von der Caritas-Obdachlosenhilfe sowie die Seniorenreferentin des Stadtrats, Dr. Ulrike Krischke, was sie sich von der Aktion erhoffen. „Bei vielen Menschen ist die Sorge groß, dass sie finanziell nicht über die Runden kommen“, stellte Krischke fest. Deshalb arbeitete sie gemeinsam mit Schnaller und Lobenstein ein zweiteiliges Unterstützungskonzept aus. „Wer unverschuldet in Not geraten ist und finanzielle Hilfe benötigt, kann einen Antrag stellen“, erklärte Lobenstein. Angelehnt an ein ähnliches Projekt in der rheinländischen Stadt Aachen, erhalten Alleinstehende beziehungsweise Alleinerziehende sowie Familien mit zwei Kindern eine Pauschale von 100 Euro, ab drei Kindern gibt’s 150 Euro.
Mittagsgerichte und finanzielle Unterstützung: „Wor steht zusammen“ hilft
Laut Lobenstein werden alle Anträge streng geprüft, sodass bei großer Bedürftigkeit auch die Ausschüttung von höheren Geldbeträgen möglich ist. Wer aufgrund einer Straftat selbst verschuldet in Not geraten ist, hat keinen Anspruch auf Hilfe.
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Gasthaus Humplbräu bietet wöchentlich zwei Mittagsgerichte für Bedürftige an - für zwei Euro
Die zweite Säule des Unterstützungsprojekts entstand auf Anregung der Gastronomie-Familie Fagner. Die Betreiber der Wolfratshauser Gaststätte Humplbräu bieten ab dem 17. November jeden Donnerstag und Freitag zwei Mittagsgerichte – auch vegetarisch– zum Preis von zwei Euro inklusive Tafelwasser an. Wer mehr bezahlen möchte, entrichtet damit einen Beitrag in den Spendentopf (Mindestbeitrag: zehn Euro). „Gekocht wird mit frischem Gemüse ohne Verwendung von Konserven“, verspricht Lobenstein.
Kinder- und Jugendförderverein, Bürger für Bürger und Lokalpolitik ziehen an einem Strang
Das Projekt unterstützen der Kinder- und Jugendförderverein, die Nachbarschaftshilfe „Bürger für Bürger“ sowie alle Stadtratsfraktionen – mit Ausnahme der Wolfratshauser Liste. „Natürlich können sich auch weitere Vereine beteiligen“, sagt Schnaller. Selbstverständlich achten die drei Initiatorinnen auf die Einhaltung des Datenschutzes. Spender erhalten auf Wunsch eine Spendenquittung, wenn sie den Aktionsnamen „Mensch zu Mensch“ und ihre Adresse angeben. Die Laufzeit der Aktion ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Anhand von Erfahrungswerten kann eine Verlängerung erfolgen. Schnaller: „Wir sehen die Not und wollen etwas machen.“ Das Angebot gilt ausschließlich für Wolfratshauser Bürger.
Kontakt für Spender und Bedürftige
Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Evangelisch-lutherisches Pfarramt Wolfratshausen, IBAN: DE29 7005 43060000000158, BIC: BYLADEM1WOR, Verwendungszweck: „Von Mensch zu Mensch“. Spender werden auf Wunsch auf der Website www.worhilft.de genannt.
Wer selbst Hilfe benötigt, wendet sich per E-Mail an info@worhilft.de oder telefonisch an die Sozialberatung der Caritas. Ines Lobenstein nimmt Anrufe unter 0 81 71/21 62 52 und 01 70/6 96 34 60 entgegen, Christina Freundorfer ist unter 0 81 71/21 62 53 erreichbar.