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Mit Schwung gegen den Corona-Blues

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Optimistisch: Vereinsvize Jonathan Coenen und die Vorsitzende Dr. Sybille Krafft bei der Vorstellung.
Optimistisch: Vereinsvize Jonathan Coenen und die Vorsitzende Dr. Sybille Krafft bei der Vorstellung. © hl

Das Jahresprogramm steht. Mit attraktiven Angeboten will der Badehaus-Verein Besucher in die Begegnungsstätte nach Waldram locken.

Wolfratshausen – Mit Schwung und einem abwechslungsreichen Programm gegen den Corona-Blues: Der Verein Bürger fürs Badehaus Waldram stellte am Sonntagvormittag sein Jahresprogramm (siehe unten) vor, das wegen der Corona-Pandemie flexibel ist: „Alle Veranstaltungen können sowohl vor Ort als auch online stattfinden“, erklärte Vereinschefin Dr. Sybille Krafft.

Mit Vorträgen, Film-Vorführungen, Konzerten und Ausstellungen hat das Badehaus ein buntes Paket geschnürt. Die Infobroschüre des Vereins ist in einem auffälligen Orange gehalten – „leuchtend, frisch optimistisch“ findet das die Vereinsvorsitzende, „so wie wir trotz allem das Jahr gestalten wollen“.

Im vergangenen Jahr, das erklärte Vize-Chef Jonathan Coenen, habe das Badehaus nur rund 15 Prozent der üblichen Besucherzahlen verzeichnet. Mit hochklassigen Veranstaltungen wollen die Initiatoren dem Schwund etwas entgegensetzen: An fast jedem letzten Sonntag eines Monats ist eine Veranstaltung geplant. Den Anfang macht ein Online-Gedenken am kommenden Sonntag: Ein Video zeigt die Aktion des Künstlers Walter Kuhn, der zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 150 „Mahnblumen“ rund um das Badehaus pflanzen wird. Eine Kunstaktion, die zur Pandemie passt: „Wir dürfen im Moment nicht öffnen, deshalb verlegen wir den Erinnerungsappell nach draußen“, erklärt Krafft. Die Blumen sollen bis zum 8. Mai blühen – dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa endete. Danach werden die roten Blumen für einen Preis von 30 Euro an Paten verkauft.

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Das Schicksal von Heimatvertriebenen skizziert ein bunter Abend im Februar: Der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Prof Andreas Otto Weber, geht dabei insbesondere auf die Rolle des heutigen Waldrams ein, das nach 1956 zur neuen Heimat für viele Familien wurde. Eine davon ist die Familie Brustmann, die den Abend als „Waldramer Tanzlmusi“ begleiten wird.

Im März will der Verein gemeinsam mit dem Kulturverein Isar-Loisach auf die besondere Situation der weiblichen Displaced Persons eingehen. Am 7. März, dem Vortag des Internationalen Frauentags, werden weibliche Schicksale aus dem Buch „LebensBilder“ des Badehaus-Vereins vorgestellt, Harfinistin Susanne Weinhöppel singt dazu jiddische Lieder.

Das Pendant zu dieser Veranstaltung stellen die „MännerBilder“ dar – eine Finissage mit Zeitzeugen, Film und Lesung am 31. Oktober. Stolz sind Vereinschefin Krafft und Stellvertreter Jonathan Coenen auf die hochkarätigen Gäste, die am Erinnerungsort erwartet werden wie etwa das „Jewish Chamber Orchestra Munich“ oder Filmemacher Max Kronawitter, der eigens für das Badehaus eine halbstündige Kurzfassung seiner Dokumentation über den Todesmarsch zusammenstellt.

Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung hält einen Vortrag, BR-Journalistin Sybille Krafft selbst präsentiert ihren Film „Angekommen in Bayern“ zusammen mit Zeitzeugen, die über ihre Anfangsjahre in Geretsried und Waldram berichten.

Dominik Stallein

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Das Programm im Badehaus Waldram 2021

Sonntag, 31. Januar (Online): „Mahnblumen“-Kunstinstallation;

Sonntag, 28. Februar: „Von der Baracke zum eigenen Heim“, Vortrag mit Musik und Zeitzeugen;

Sonntag, 7. März: „FrauenBilder“, Zeitzeuginnen, Musik und Lesung; Sonntag, 25. April: „Todesmarsch – als das Grauen vor die Haustür kam“, Kurzfilm und Gespräch;

Sonntag, 30. Mai: „Angekommen in Bayern“, Film und Gespräch;

Sonntag, 20. Juni: Mitgliederversammlung und Nachbarschaftsfest;

Sonntag, 25. Juli: Konzert des Jewish Chamber Orchestra Munich;

Sonntag, 26. September: „Auf der Flucht“: Benefizabend;

Sonntag, 31. Oktober: „MännerBilder“, Finissage mit einigen Zeitzeugen, Film und Lesung;

Samstag, 14. November: „Krieg und Frieden“, Konzert mit Geschichte;

Sonntag, 5. Dezember: „Die Macht der Gefühle“, Vernissage mit Vortrag;

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