Monopoly mit politischen Kampfansagen - Erich Utz kritisiert Wohnpreise

Ein überdimensionales Monopoly-Spielfeld - und politische Statements: Der Bundestagskandidat der Linken hat Wolfratshausen besucht. Er macht auf astronomische Mieten aufmerksam.
Wolfratshausen – Der Platz vor der Loisachhalle verwandelte sich am Samstag knapp vier Stunden lang in ein überdimensionales Monopoly-Spielfeld. Erich Utz, Bundestagskandidat der Linken, und Linken-Kreisrat Sebastian Englich setzten ihre Idee bereits in Bad Tölz, Holzkirchen und Geretsried um. Diesmal waren die auf einer sieben Quadratmeter großen Fläche ausgelegten Straßen, Bahnhöfe, Wasser- und Elektrizitätswerke nach Örtlichkeiten aus Wolfratshausen benannt. Ausnahme: Die Asklepios-Klinik in Bad Tölz stand der Wolfratshauser Kreisklinik gegenüber.
Schnell wird einem bewusst, dass das Leben in Wolfratshausen ganz schön teuer ist.
„Das geht schneller als das übliche Monopoly“, erklärte Sebastian Englich einigen Passanten. So werden die Grundstücks- und Eigentumskarten bereits vor dem ersten Würfelwurf an die Spieler verteilt, die sich selbst mit großen oder kleinen Schritten je nach Augenzahl fortbewegen dürfen. Schnell wird einem bewusst, dass das Leben in Wolfratshausen ganz schön teuer ist. 8000 Euro Miete für das Verweilen auf einem Grundstück an der Beuerberger Straße muten astronomisch hoch an. Stehen dort noch mehrere Häuser und Hotels, geht es schnell in den fünfstelligen Bereich. Dagegen ist eine Behandlung in der Kreisklinik mit 350 Euro geradezu ein Schnäppchen.
Wohnen darf nicht teurer sein als 30 Prozent des Einkommens, fordert
„Die Leute spielen so lange sie mögen“, stellte Erich Utz fest. Oft sind es Kinder, die sich überreden lassen, während sich die Eltern am Wahlkampfstand über die politischen Ziele der Linken informieren. „Die Mietkosten sind auch im Oberland stark gestiegen. Das hat zur Folge, dass ein Großteil der Haushaltseinkommen zum Wohnen verwendet werden muss“, erklärt Utz den Sinn des Spiels. Der 62-Jährige fordert, dass Wohnen höchstens 30 Prozent vom Einkommen kosten darf und die Wohnungsbaugemeinnützigkeit wieder eingeführt wird. „Dann würden Wohnungsbaugesellschaften, die keine Gewinnerzielungsabsicht haben, steuerlich begünstigt sein“, erläutert Utz. Deshalb will sich der Bundestagskandidat dafür einsetzen, dass auch die Städte, Gemeinden und Landkreise im Oberland bezahlbaren Wohnraum schaffen oder Wohnungsbaugenossenschaften günstig Baugrundstücke zur Verfügung stellen.
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Auf dem Feld des Spiels „Wem gehört die Stadt?“ zeigt sich, dass die Linken Befürworter der nicht unumstrittenen S-Bahnverlängerung nach Geretsried sind. Denn neben dem Wolfratshauser Bahnhof sind auch die drei künftigen Geretsrieder S-Bahn-Haltestellen eingezeichnet. „Am kommenden Samstag werden wir ab 11 Uhr am Wolfratshauer Bahnhof zu einer Fahrraddemo in Richtung Geretsrieder Karl-Lederer-Platz aufbrechen“, kündigte Utz an. ph