„Rettet die Bienen“: Guter Zuspruch in vielen Nordlandkreis-Gemeinden

Halbzeit in Sachen Volksbegehren Artenschutz: In vielen Kommunen des Nordlandkreises liegt die Beteiligung bei um die zehn Prozent.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Bienen sind niedlich, Bienen sind wichtig, Bienen ziehen. Seit dem 31. Januar – und noch bis Mittwoch, 13. Februar – können sich Unterstützer des Volksbegehrens „Artenvielfalt“ in die (in den jeweiligen Rathäusern ausliegenden) Listen eintragen. Mitte der Woche hatten die Initiatoren – unter anderem die ÖDP, die Grünen und der Landesbund für Vogelschutz – bereits fünf Prozent der bayerischen Wähler und damit die Hälfte der nötigen Stimmen gesammelt.
Doch das Thema polarisiert. Kritik kommt insbesondere aus den Reihen der Landwirte. Ergo ist es nicht verwunderlich, dass sich in einigen ländlichen Gemeinden des Nordlandkreises die Unterstützung (noch) in Grenzen hält.
In Dietramszell dürfen rund 4100 Bürger abstimmen. Laut Elisabeth Disl, Leiterin des dortigen Ordnungsamts, haben davon bis Dienstagabend gerade einmal 166 Gebrauch gemacht. Das sind etwa vier Prozent. Ob das viel oder wenig ist, kann Disl „nicht abschätzen“: Es ist in ihrer Position die erste Abstimmung, die sie abzuwickeln hat.
Exakt die gleiche Anzahl an Artenschutz-Befürwortern wie in Dietramszell – nämlich 166 – hatte sich bis Mittwochmittag in die Königsdorfer Liste eingetragen. In der Gemeinde dürfen 2396 Bürger abstimmen. „Es kommen immer wieder welche“, sagt Christine Jakobi. Aus ihrer Erfahrung, so die Leiterin des Königsdorfer Wahlamts, sei das Interesse bisher aber „eher geringer“.
Bei satten 13,4 Prozent lag bis Mittwochmittag die Wahlbeteiligung dagegen in Icking. Von 2671 Wahlberechtigten hätten sich bislang 357 eingeschrieben, sagt Stefan Fischer. Die Zahl nennt der wahlerfahrene Geschäftsleiter „durchaus beeindruckend“. Und die Vergangenheit lehre, „dass solche Abstimmungen gegen Ende noch einmal Fahrt aufnehmen“.
Auch in Münsing finden sich viele Bienenfreunde. Der Zuspruch pendelt aktuell um die zehn Prozent: Von den 3236 Stimmberechtigten haben bis dato 327 unterschrieben. „Für Münsing ist das nach nur einer Woche nicht schlecht“, sagt Anita Naß, Mitarbeiterin im Meldeamt.
Im Wolfratshauser Rathaus leisteten bisher 10,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Unterschrift – auch das ist nicht schlecht. Die absoluten Zahlen nennt Thomas Millian, Leiter der Abteilung Bürgerservice: „Wir haben 13 237 Eintragungsberechtigte. Davon haben bis Mittwoch, 16 Uhr, 1351 Bürger unterschrieben.“
Erfreulich sind aus Sicht der Volksbegehren-Initiatoren auch die Zahlen aus Eurasburg. „3226 Bürger dürfen bei uns abstimmen, 280 haben das bis jetzt getan“, sagt Sabine Betz. Laut der Leiterin des Einwohnermeldeamts „ist die Beteiligung gut, und ich denke, es werden auch noch einige kommen“.
Im Geretsrieder Rathaus geht es seit dem Start des Volksbegehrens zu wie im Taubenschlag. „Wir haben beständig lange Schlangen“, berichtet Pressereferent Thomas Loibl. Auf den großen Andrang habe die größte Stadt im Landkreis mit verlängerten Öffnungszeiten und einer zweiten Kraft im Einwohnermeldeamt, die bei Bedarf einspringt, reagiert. Die subjektive Einschätzung, dass im Rathaus immer etwas los ist, zeigt die Wasserstandsmeldung zur Halbzeit: Von 17 272 Wahlberechtigten hatten sich bis Mittwochmittag 1272 eingetragen – das sind etwa 7,4 Prozent.
Aus Egling waren am Mittwoch keine aktuellen Zahlen zu bekommen. Die maßgeblichen Mitarbeiter befanden sich auf einer Schulung.
peb/sw
Lesen Sie auch: Warum zwei Bio-Bauern für das Volksbegehren sind