Volle Notaufnahmen und Sonderschichten: Glatteis hält Kliniken auf Trab

Winterliches Glatteis sorgt im Landkreis derzeit für volle Notaufnahmen. „Um die 100 Tonnen“ Streusalz hat die Straßenmeisterei in den vergangenen Tagen und Nächten auf den Fahrbahnen verteilt.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Der Blick aus dem Fenster trügt: Das derzeitige Winterwetter schaut zwar nass, aber eigentlich nicht gefährlich aus. Allerdings verwandeln die frostigen Temperaturen den nassen Untergrund in rutschige Eisbahnen – mit Folgen: Die Notfallaufnahmen der beiden Kliniken im Landkreis sind gut gefüllt. Und die Räum- und Streudienste schieben Schicht um Schicht.
Winterwetter in Bayern: Notaufnahme in Wolfratshausen „voll belegt“
In der Unfallchirurgie der Kreisklinik Wolfratshausen spürt man momentan „sehr stark die winterliche Wetterlage“. Laut Geschäftsführer Ingo Kühn ist die Notaufnahme „voll belegt. Alle Ärzte der Klinik, vor allem die Unfallchirurgen, kümmern sich um die Glatteisopfer.“ Auf das bevorstehende Wochenende hat sich das Krankenhaus entsprechend vorbereitet: Normalerweise wäre nur ein Unfallchirurg im Dienst. Aufgrund der aktuellen Lage sind laut Kühn „alle drei Unfallchirurgen im Einsatz“. Sie werden voraussichtlich auch über das ganze Wochenende im Dienst sein.
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Ähnlich ist der Tenor in der Tölzer Asklepios Stadtklinik: Dort spürt man die Auswirkungen des Winterwetters ebenfalls „seit einigen Tagen ganz besonders“, sagt Christopher Horn auf Nachfrage unserer Zeitung. Aktuell, so der Kliniksprecher, „versorgen wir in unserer Notaufnahme besonders viele Patienten“, die auf glatten und winterlichen Straßen verunglückt sind.

Viele der Verletzten würden nach einer Behandlung in der Notaufnahme gleich stationär aufgenommen. Ihre Blessuren: Knochenbrüche, Platzwunden, aber auch Schädel-Hirn-Traumata. Kliniksprecher Horn betont jedoch: Trotz des „für diese Jahreszeit besonders hohen Patientenaufkommens“ sei die Notaufnahme „gut auf die aktuelle Situation vorbereitet“.
Zurück auf die Straßen: „Um die 100 Tonnen“ Streusalz hat die Straßenmeisterei Wolfratshausen in den vergangenen Tagen und Nächten auf den Fahrbahnen des Nordlandkreises verteilt, berichtet Jürgen Neidhardt, Leiter der Einrichtung in der Loisachstadt. „Am Freitagmorgen um 3 Uhr in der Früh“ rückte das erste Streufahrzeug aus. Fünf, sechs Stunden später machte sich bereits die nächste Fuhre auf den Weg. Doch selbst wenn das Eiswetter noch länger anhalten sollte: Ausgehen wird das Streusalz so schnell nicht. Rund 14 000 Tonnen des weißen Goldes wurden für den Winter eingelagert, bei Bedarf kann man nachordern.
Glatteis in Bayern: Straßenmeisterei verteilt „um die 100 Tonnen“ Streusalz
Trotzdem warnt Neidhardt die Autofahrer: Durch die Kälte gefriert die Nässe schnell am Boden. Das sei „sehr gefährlich“. Viele Verkehrsteilnehmer würden die Wetterlage zudem oft falsch einschätzen. „Die denken, die Böden sind einfach nur nass.“ Die Straßenmeisterei ist jedenfalls bestens gewappnet fürs Wochenende: „Wir sind gut aufgestellt – und behalten das Wetter genau im Blick.“ (kof)
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