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Fast wie in Hollywood: Josef Brustmann bekommt Stern auf Wolfratshauser Walk of Fame

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Freut sich über die Auszeichnung: Josef Brustmann, Kabarettist und Musiker aus Waldram, erhält einen Stern auf dem Walk of Fame.
Freut sich über die Auszeichnung: Josef Brustmann, Kabarettist und Musiker aus Waldram, erhält einen Stern auf dem Walk of Fame. © sh

Wolfratshausen würdigt den Kabarettisten Josef Brustmann für sein künstlerisches Werk. Auf dem Walk of Fame hat er nun einen Stern. Fast wie in Hollywood.

Wolfratshausen – Der vierte Stern auf dem Wolfratshauser Walk of Fame geht an einen Kabarettisten: Josef Brustmann aus Waldram wird für sein künstlerisches Wirken mit einer Messingplatte vor der Loisachhalle verewigt. Das verkündeten der Chef des Vereins Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW), Hans-Werner Kuhlmann, und der Kulturreferent des Stadtrats, Alfred Fraas am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

„Josef Brustmann passt perfekt zu den Kriterien der Auszeichnung“, erklärte Kuhlmann. Die Platten, die provisorisch vor der Loisachhalle im Boden eingelassen sind, erinnern an „Menschen, die großartige Leistungen über die Grenzen der Stadt Wolfratshausen hinaus vollbracht haben“. Das können Künstler, Politiker, Sportler und auch sozial Engagierte sein.

Brustmann, der als Kabarettist, Musiker und Schauspieler in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien auftritt, wurde von der fünfköpfigen Jury aus LAW-Vorständen, Bürgermeister und Kulturreferent ausgewählt. „Kulturell hat der Preisträger mit dem Bairisch-Diatonischen Jodelwahnsinn oder Heimatflimmern ein riesiges Publikum erreicht“, lobte Kulturreferent Fraas. Dabei scheue sich der Waldramer nicht, auch „schwierigere Themen“ wie den Tod– zum Beispiel in seinem Bühnenprogramm „Sterbelieder für das Leben“ – in den Fokus zu nehmen.

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„Sie haben Wolfratshausen nach außen getragen“, lobte Fraas. Auch vor Ort würden viele den Familiennamen des 64-Jährigen mit Kultur und Musik in Verbindung bringen. Das, so Fraas, seien die Hauptgründe, warum sich die Jury aus mehreren Vorschlägen für den Künstler entschieden habe. Der Stern auf dem Walk of Fame ist eine von vielen Auszeichnungen für den Gewinner des Deutschen Kabarettpreises 2015. „Aber es ist eine sehr schöne Ehrung, über die ich mich sehr freue“, sagte Brustmann auf der Pressekonferenz. Oft würde sich der Künstler beim Schreiben von Gedichten fragen, „was denn eigentlich mal von dem Ganzen übrig bleibt“. Die Messingplakette könne noch in vielen Jahren an sein Wirken erinnern. „So ein Denkmal bleibt bestehen, zwar nicht ewig, aber zumindest eine Zeit lang.“

Dass der gebürtige Teisendorfer, der als kleiner Bub nach Waldram gezogen ist, nun von der Stadt Wolfratshausen ausgezeichnet wird, hätte er sich als Kind nicht vorstellen können. „Ich habe zwar Jahre lang in Waldram gelebt, aber bis ich acht war, habe ich diese Insel zwischen Kanal, B11 und Wald nie verlassen“, erinnert er sich. Über die Grenze nach Farchet gelangte er – natürlich – wegen der Kultur. „Ich war als Bub schon im Kirchenchor mit meinen älteren Geschwistern. Wir sollten ein Podest bauen, und mussten Holz dafür auftreiben.“ Also fuhren die Brustmanns mit Schlitten über den vereisten Loisach-Isar-Kanal nach Farchet. „Das war meine erste Berührung mit dem Rest von Wolfratshausen“, erzählte Brustmann lachend.

Drei Sterne weist der Wolfratshauser Walk of Fame bereits auf (siehe unten). Laut LAW-Chef Kuhlmann gibt es noch mehrere Kandidaten, die in den kommenden Jahren für eine Ehrung in Frage kommen. Die Messingplakette von Josef Brustmann, die von der Künstlerin Sandra Kolondam gestaltet wird, wird am Samstag, 19. Oktober, enthüllt. Brustmann möchte die Feier selbst musikalisch begleiten.

Die bisherigen Preisträger

Drei Sterne gibt es bislang auf dem Walk of Fame in Wolfratshausen. Im Jahr 2013 wurde als erste Katherina Lüthi geehrt. Die Künstlerin hatte mit der längsten Filzschnur der Welt für einen Weltrekord aus Wolfratshausen gesorgt. 3669,5 Meter Schnur hatte sie gefilzt. 2015 wurde der Kinderchor der städtischen Musikschule geehrt. Unter der Leitung von Yoshihisa Kinoshita hat sich der Chor durch Konzerte im In- und Ausland sowie CD- und Rundfunkaufnahmen einen ausgezeichneten Ruf erworben. Vor zwei Jahren erhielt Bayerns ehemaliger Minsterpräsident Dr. Edmund Stoiber einen Stern auf dem Walk of Fame. Nicht zuletzt durch das „Wolfratshauser Frühstück“, bei dem ihm Angela Merkel im Jahr 2002 die Kanzlerkandidatur überlassen hatte, bescherte Stoiber seiner Heimatstadt deutschlandweite und sogar internationale Aufmerksamkeit.

Dominik Stallein

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