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Welle mit Werbeeffekt

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Ein Wellenreiter im Münchner Eisbach: Auch auf einem Seitenarm der Loisach sollen Surfer möglichst bald ihrem Hobby nachgehen können. Foto: dpa/archiv
Ein Wellenreiter im Münchner Eisbach: Auch auf einem Seitenarm der Loisach sollen Surfer möglichst bald ihrem Hobby nachgehen können. © dpa

Wolfratshausen - Der Weg ist frei für die Surfwelle. Der Stadtrat stimmte einem Zuschuss für das prominente Projekt zu. Bedingung: Geld aus der Leaderförderung. Die Initiatoren der Welle freuen sich – auch wenn noch eine Menge Arbeit ansteht.

An der Weidachmühle sollen junge Erwachsene zukünftig auf das Surfbrett steigen. Das Projekt, das von dem Wolfratshauser Ehepaar Stefanie und Marcus Kastner angetrieben wurde, wird von der Stadt finanziell unterstützt. Darauf einigte sich der Stadtrat. Die Kommune bezuschusst die Welle mit 100.000 Euro. Bedingung dafür ist eine Kofinanzierung durch das europäische Leader-Förderprogramm in Höhe von 160.000 Euro. Die Tourismusbeauftragte der Stadt, Gisela Gleißl, ist zuversichtlich, dass diese Fördergelder fließen könnten: „Wir haben bereits Vorgespräche geführt und positive Signale erhalten.“

Die Befürworter müssen noch weitere 60.000 Euro auftreiben. „Das können Vereinsbeiträge oder Spenden sein“, sagt Gleißl. Die Wolfratshauser Wellenreiter gründen in naher Zukunft einen Förderverein, der sich um die Finanzierung und den Betrieb der Anlage kümmern soll.

Stefanie Kastner möchte dann damit beginnen, Spendengelder zu sammeln. „Wir wollen vor allem Gewerbetreibende aus Wolfratshausen ins Boot holen.“ Sie vermutet, dass die Welle eine gute Werbeplattform sein könnte. „Das Thema kommt im Marketing super an.“ Selbst in Fernsehspots für Autos seien Surfbretter zu sehen – „ein positiver Werbeeffekt ist auf jeden Fall gegeben.“ Außerdem, so vermutet die Waldramerin, könnten die Unternehmer der Loisachstadt das Projekt alleine schon deswegen unterstützen, „weil sie ein Interesse daran haben, dass die Stadt attraktiver wird“. Sie ist sicher, dass die Surfwelle dazu beitragen wird. Der Betrag von 60.000 Euro, da sind sich die Initiatoren allerdings einig, ist nicht unerheblich. „Wir hoffen, dass wir das Geld trotzdem zügig zusammen bekommen“, sagt Kastner.

Der Verein muss sich neben finanziellen auch mit einigen rechtlichen Fragen auseinandersetzen. „Es gibt noch Unklarheiten, was das Fischereirecht und den Umweltschutz betrifft“, erläutert Rathausmitarbeiterin Gleißl. Damit wolle man sich in Kürze befassen. Klar sei: „Es liegt noch ein Haufen Organisationsarbeit vor uns.“ Kastner fügt aber an: „Wir sind hoch motiviert, die Herausforderung anzunehmen.“

Dass das Projekt bei vielen Wolfratshausern beliebt ist, zeigte sich auch bei der Abstimmung im Stadtrat: Auf der Zuschauertribüne hatten rund 20 junge Erwachsene Platz genommen, die auf ein „Ja“ zur Welle hofften – und sie wurden nicht enttäuscht. „Die Entscheidung hat uns auf jeden Fall noch einmal in unserem Engagement bestätigt“, freut sich Kastner. Das Votum von 22:2 Stimmen für den Zuschuss werteten Gleißl und Kastner als „klares, positives Signal“. Lediglich Dr. Manfred Fleischer (CSU) und Richard Kugler (parteifrei für die CSU) hoben ihre Hand gegen den Antrag. Ab wann die Wellenreiter ihrem Lieblings-Hobby auf dem Seitenarm der Loisach nachgehen können, steht noch in den Sternen. „Ich denke, der Sommer 2018 ist realistisch“, vermutet Gleißl, relativiert aber: „Wenn alles gut läuft.“

Dominik Stallein

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