Wolfratshauser „Walk of Fame“: Dieser Verein bekommt einen Stern

Für den Wolfratshauser „Walk of Fame“ wird der inzwischen sechste Stern angefertigt. Nun steht fest, wer ihn bekommt.
Wolfratshausen – Der Wolfratshauser Kinderchor hat einen, der Ehrenbürger der Loisachstadt, Dr. Edmund Stoiber, auch, die Flößerfamilien Seitner und Angermaier ebenfalls – und im Herbst bekommt der Verein „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“ einen Platz auf dem „Walk of Fame“ vor der Loisachhalle.
Wolfratshauser „Walk of Fame“: Dieser Verein bekommt einen Stern
Den Vorschlag, den Verein mit einer im Boden eingelassenen Messingplakette zu würdigen, machte der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW). Dessen ehemaliger Vorsitzender, Hans-Werner Kuhlmann, rief die Initiative, Personen beziehungsweise Vereine zu ehren, deren außergewöhnliche Leistungen Wolfratshausen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht haben, zu ehren, vor knapp zehn Jahren ins Leben. Für den Badehaus-Verein wird nun der mittlerweile sechste Stern für den lokalen Ruhmesweg angefertigt.
Entscheidung für Badehaus-Verein fiel einstimmig
Die Entscheidung, das teilt Stadtmanager Dr. Stefan Werner in einer Pressemitteilung mitt, fällten die Mitglieder des Kulturausschusses des Stadtrats im Mai dieses Jahres in einer nicht öffentlichen Sitzung einstimmig. Für eine Nominierung für den „Walk of Fame“ sind unter anderem Voraussetzung: „Die Erbringung von außergewöhnlichen Leistungen, welche die Person und vor allem die Stadt Wolfratshausen deutschland- oder europaweit bekannt macht“, so Werner. „Die Leistungen erstrecken sich auf die Bereiche Kunst, Kultur, Politik, Sport und Soziales.“

Der Badehaus-Verein hat den Blick auf die Vergangenheit geworfen, aber auch den Blick auf das aktuelle Zeitgeschehen sensibilisiert.
Der Badehaus-Verein um seine rührige Vorsitzende, die in Icking lebende Historikerin und Journalistin Dr. Sybille Krafft, hat nach Überzeugung des Kulturausschusses „in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie er die Geschichte und Ereignisse von Föhrenwald, vom Leben und Überleben, national und international hinausgetragen hat“, erläutert der Stadtmanager. Der Verein habe „den Blick auf die Vergangenheit geworfen, aber auch den Blick auf das aktuelle Zeitgeschehen sensibilisiert“. Werner erinnert daran, dass der Badehaus-Verein vor einigen Wochen in Berlin den „Obermayer-Award“ entgegennehmen durfte. Mit dem Preis ehrt die US-Stiftung „Obermayer Foundation“ Bürger, die sich für den Erhalt jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland engagieren.
Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.
Der Badehaus-Verein erfülle „in hohem Maße die Voraussetzungen für eine Aufnahme auf dem Wolfratshauser ,Walk of Fame‘“, bilanziert Werner. Enthüllt wird die Messingplakette im Rahmen eines Festakts am 24. September. Für die musikalische Begleitung sorgt Josef Brustmann – der Wolfratshauser Sänger, Musiker, Kabarettist und Lyriker ist seit 2019 mit einer Messingplakette vor der Loisachhalle verewigt. Der „Walk of Fame“ gilt an dieser Stelle nur als Provisorium – er soll nach der seit vielen Jahren geplanten Umgestaltung des westlichen Loisachufers „dort seinen endgültigen, repräsentativen Platz finden“, so Stadtmanager Werner.
Badehaus: Ehrenamtliche investierten gut 17.000 Arbeitsstunden
Gegründet wurde der Badehaus-Verein im September 2012. Seinerzeit beschlossen die Mitglieder des Historischen Verein Wolfratshausen sowie der Siedlungsgemeinschaft Waldram gemeinsame Sache zu machen, um das historische Gebäude am Kolpingplatz in Waldram vor dem Abriss zu retten. Die Idee: An der Stelle eine Begegnungs- und Dokumentationsstätte schaffen. Die Ehrenamtlichen trugen Zeugnisse der Waldramer Geschichte zusammen und investierten gut 17 000 Arbeitsstunden: Mit professioneller Hilfe sowie staatlicher und kommunaler finanzieller Unterstützung wurde das Gebäude generalsaniert und zu einem Museum umgestaltet.
Lesen Sie auch: Landrat plädiert für „saubere Diskussion“ über Kreisklinik Wolfratshausen
„Heute ist das 2018 eröffnete Badehaus ein lebendiger Ort der Erinnerung, der Begegnung und des Lernens. Ein Ort an dem unterschiedliche Generationen, Nationen und Religionen ins Gespräch kommen“, so der Verein auf seiner Homepage. Am Erinnerungsort „wird nicht nur die Gedenk- und Geschichtskultur sowie die Jugend- und Bildungsarbeit gestärkt, sondern auch ein Beitrag zur internationalen Völkerverständigung geleistet.“
Bislang zählte der Verein, dem rund 500 Mitglieder angehören, nach eigenen Angaben mehr als 10000 Besucher. Pro Jahr finden etwa 250 Führungen durch die Dokumentationsstätte statt. Infos im Internet: erinnerungsort-badehaus.de. (cce)
Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.