Gäste aus Papua-Neuguinea

Wenn in diesem Sommer in Berlin die Special Olympics World Games stattfinden, sind im Vorfeld der Landkreis München und im Würmtal die Gemeinden Gräfelfing und Planegg Gastgeber einer Sportlerdelegation. Jetzt stehen Details zu dem Programm fest – und die Besucher: Sie kommen aus dem fernen Papua-Neuguinea.
Gräfelfing/Planegg – Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Sommer- wie Winterspiele finden jeweils alle vier Jahre statt. Delegationen aus 170 Ländern haben sich für die Berliner Sommerspiele angekündigt. Von 17. bis 25. Juni gehen dort Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung in 26 Sportarten und zwei Demonstrationssportarten an den Start. Das Motto lautet „#Zusammen Unschlagbar“. In den Tagen davor, vom 12. bis 15. Juni, sind sie zu Gast in insgesamt 216 Host Towns, die über ganz Deutschland verteilt sind. Die Organisatoren Special Olympics World Games sprechen von der größten Inklusionsbewegung Deutschlands.
In den Gastgeber-Gemeinden Gräfelfing und Planegg wird es Mitte Juni ausgesprochen international: Die Delegation, die sich hier von den Strapazen der langen Anreise erholen und im Gastgeberland in Ruhe ankommen soll, kommt aus dem Südsee-Inselstaat Papua-Neuguinea, nördlich von Australien. Wie Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler am Dienstag in der Sitzung des Ausschusses für soziale Angelegenheiten, Schul-, Kultur- und Sportfragen bekannt gab, wird die Delegation 21 Personen umfassen, zehn davon Sportler, elf Funktionäre, Betreuer und Familienangehörige. Die Sportler treten bei den Wettkämpfen in Berlin in den Disziplinen Leichtathletik, Badminton und Boccia an. Ursprünglich hatten Gräfelfing und Planegg mit einer größeren Delegation gerechnet.
Die Gäste treffen am Montag, 12. Juni, am Flughafen in München ein und werden für drei Nächte im neuen Hotel Grefis an der Gräfelfinger Lohenstraße untergebracht. An den folgenden zwei Tagen gibt es für sie ein recht dicht gestecktes Programm, das ihnen die Gelegenheit geben soll, das Würmtal, den Landkreis München, die Menschen hier und die bayerische Lebensart etwas kennenzulernen. „Das ist lediglich ein Angebot; es kann sein, dass einige Sportler sich ausruhen oder sich mit individuellem Training auf ihre Wettkämpfe vorbereiten wollen“, so Peter Köstler. Es handle sich, wenn auch nicht um Profis, so doch um „ernsthafte, leistungsorientierte Sportlerinnen und Sportler“.
In jedem der beiden Rathäuser gibt es ein kleines Organisationsteam. Der 13. Juni ist der Planegger Tag. Vormittags sollen die Bundesjugendspiele in der Schule ein sportliches Miteinander ermöglichen, bei dem auch die Stockschützen und die Naturfreunde eingebunden sind. Am Nachmittag können die Gäste die Sporthallen am Feodor-Lynen-Gymnasium für Training nutzen. Der Tag endet mit einem gemeinsamen bayerischen Kulturabend im Kupferhaus.
Am 14. Juni geht es in Gräfelfing weiter. In der Dreifachturnhalle des Kurt-Huber-Gymnasiums ist ein gemeinsames Sportprogramm unter Beteiligung der Gräfelfinger Sportvereine geplant, allen voran dem TSV Gräfelfing, der auf eine solide Tradition inklusiver Angebote zurückblickt. Parallel bietet die Volkshochschule ein Freilufttraining am Anger an der Würm an, wo die Boccia-Bahn zur Verfügung steht.
Sollten die Gäste Interesse daran haben, kann eine Stadtrundfahrt ihnen München und den Landkreis näher bringen. Ein gemeinsames Mittagessen mit Schülern ist an diesem Tag in der Mensa am Schulcampus Lochham geplant.
Am Nachmittag ist ein Leichtathletik-Training im Freien mit gemischter Teilnahme vorgesehen. Der offizielle Teil des Besuchs endet mit einem bunten Abend im Biergarten des Handwerkerheims, wobei Spiele, Begegnungen, Singen und eine Tanzgruppe für Unterhaltung sorgen sollen. An diesem Abend soll auch Landrat Christoph Göbel teilnehmen. Am nächsten Morgen geht es für die Besucher frühzeitig weiter zu den Wettkämpfen nach Berlin. Peter Köstler: „Es ist ein sportliches Programm, das wir anbieten, sehr durchgetaktet. Aber wir wollen für etliches gerüstet sein, ohne jemandem etwas aufzuzwingen.“ Für die Eröffnungsfeier am 17. Juni in Berlin hätten die Gemeinden einige Eintrittskarten bekommen. Außerdem könnten sich noch Volunteers als ehrenamtliche Helfer für die Spiele in Berlin melden.