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Ärger um Parkplatz für Behinderte: Mutter ist verzweifelt - so reagiert Supermarkt

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Von: Victoria Strachwitz

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Derzeit ist es ein riesiger Schneehaufen, der einen der beiden Behindertenparkplätze rechts vom Rewe-Eingang in Gräfelfing blockiert.
Derzeit ist es ein riesiger Schneehaufen, der einen der beiden Behindertenparkplätze rechts vom Rewe-Eingang in Gräfelfing blockiert. © Fred Rauscher

Der Rewe-Supermarkt in Gräfelfing muss zwei Parkplätze für Behinderte ausweisen. Doch immer wieder ist einer der Beiden besetzt. Jetzt soll damit Schluss sein.

Gräfelfing Mal wird dort Schnee gelagert, mal steht dort ein Feinkoststand. Immer wieder gibt es einen neuen Grund, weshalb einer der beiden Behindertenparkplätze vor dem Gräfelfinger Rewe-Markt nicht verfügbar ist. Die Gräfelfingerin Anja Stöbe ist verzweifelt. „Die Parkplätze neben dem Eingang des Supermarktes sind als Verkaufsfläche extrem wertvoll“, weiß sie. Aber ihre Tochter Melanie (19) ist mehrfach behindert und sitzt im Rollstuhl. Stöbe ist auf die Behindertenparkplätze angewiesen und kämpft seit Jahren dafür.

Ärger um Parkplatz für Behinderte: Supermarkt in Gräfelfing mit Lösung

Auf Anfrage des Münchner Merkur hat Rewe-Sprecherin Ursula Egger jetzt endlich Lösungen parat. Sie teilt mit, dass der Feinkoststand auf einen normalen Parkplatz verlegt worden sei. „Er wird unabhängig davon ab März nicht mehr vor Ort sein. Unseren Schneeräumdienst haben wir schriftlich darauf hingewiesen, Schnee so zu schieben, dass die Behindertenparkplätze frei bleiben.“ Egger geht davon aus, dass das Problem damit gelöst sein dürfte.

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Doch Anja Stöbe reagiert noch nicht mit Jubelschreien. „Ich bin mit meiner Euphorie zurückhaltend.“ Sie hat in der Vergangenheit schon die Regierung von Oberbayern mit dem Thema beschäftigt, genauso wie die Gemeinde Gräfelfing. Aber keiner konnte dauerhaft helfen. Als der Feinkoststand kurz vor Weihnachten wieder rechts vom Eingang auf dem Behindertenparkplatz stand, platzte ihr der Kragen. Stöbe erzählt, sie habe das Gespräch mit dem Geschäftsführer des Supermarktes gesucht, der ihr erklärt habe, ein Parkplatz müsse reichen. Wenn die Sonne auf die Feinkost brenne oder der Wind stark wehe, müsse der Stand eben woanders aufgebaut werden.

Lesen Sie auch: Ein Parkplatz des S-Bahnhofs Mammendorf wird seit Monaten von einem roten Peugeot blockiert. Doch ihn zu entfernen ist schwerer, als zunächst angenommen.

Blockierte Parkplätze vor Supermarkt in Gräfelfing:  „Das ist mindestens genauso unverschämt.“

Daraufhin schrieb Stöbe an Rewe, die Gemeinde und die Presse. Ordnungsamtsleiterin Petra Hierl-Schmitz erklärte vergangene Woche: „Es sind zwei Parkplätze auf den Plänen vorgesehen, meines Wissens sind die verpflichtend.“ Mitarbeiter der Bauverwaltung hätten nun öfters vorbeigeschaut, aber nichts zu beanstanden gefunden. Doch jetzt dient der Parkplatz als Schneelager. „Das ist mindestens genauso unverschämt wie ein Feinkoststand. Der Rollstuhl wiegt locker 100 Kilogramm“, erklärt Stöbe. Ihre Tochter bei Eis und Schnee über den Parkplatz zu schieben, sei ganz schön anstrengend. Deshalb befänden sich die Behindertenparkplätze ja in der Nähe des Eingangs. Auch die besonderen Maße von Behindertenparkplätzen hätten einen Grund. „Wir sind auf die volle Breite der Parkplätze angewiesen“, sagt Anja Stöbe. Sonst bekomme sie ihre Tochter nicht aus dem Auto.

Die aktuelle Aussage der Rewe-Sprecherin macht der Mutter indes wenig Hoffnung. „Vielleicht klappt’s ja diesmal.“ Ansonsten weiß sie jetzt zumindest, an wen sie sich wenden muss, um eine Besserung herbeizuführen: „Wenn, dann muss so etwas das Landratsamt bewirken. Wir haben da keine Befugnis“, sagt Petra Hierl-Schmitz aus dem Rathaus.

35 Euro Strafe, obwohl man ein Parkticket gelöst hat? Solch einen Strafzettel bekamen einige Autofahrer am P+R-Parkplatz in Fürstenfeldbruck, berichtet Merkur.de*.

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