„Starker Appell gegen den Kiesabbau“

Gegen den Kiesabbau im Forst Kasten und dem Planegger Holz sammelt die Initiative „Rettet den Würmtaler Wald!“ derzeit Unterschriften. Mehr als 2000 Bürger haben bereits unterzeichnet. Was genau mit dem „Würmtal-Appell“ am Ende passiert, steht aber noch nicht fest.
Würmtal – 42 Hektar Bannwald, entsprechend einer Fläche von rund 59 Fußballfeldern, sind im Forst Kasten zwischen Neuried, Fürstenried, Planegg und Krailling von dem geplanten Kiesabbau bedroht, 24 Hektar (etwa 33 Fußballfelder) im Planegger Holz zwischen Planegg, Germering und Gräfelfing. Um den Abbau vielleicht doch noch aufzuhalten, haben sich verschiedene Würmtaler Aktionen zur Initiative „Rettet den Würmtaler Wald!“ zusammengeschlossen (wir berichteten).
Seit kurz vor den Sommerferien sammelt die Initiative nun Unterschriften gegen den Kiesabbau, um mit diesem „Würmtal-Appell 2019 ein Signal zu setzen“, sagt Sprecherin Astrid Pfeiffer. In den ersten Wochen haben bereits mehr als 2000 Menschen unterschrieben. „Darunter erfreulicherweise viele alteingesessene Würmtaler, eine Reihe von Bürgern aus etwa Germering und Planegg, aber auch München“, sagt Pfeiffer. Oft haben sich Ehepaare oder ganze Familien eingetragen. Besonders nachdem das Bayerische Fernsehen in der Sendung „quer“ über die Initiative berichtet hatte, hätten sich viele Bürger auch außerhalb des Würmtals die Listen von der Homepage der Initiative heruntergeladen. „Mein persönliches Ziel sind einige Tausend Unterschriften“, sagt Astrid Pfeiffer. Dafür sind die Helfer der Initiative noch bis in den Herbst unterwegs.
Was genau mit den Unterschriften passiert, steht nicht fest. „Wir haben noch nicht entschieden, ob und wem wir sie übergeben, möchten aber mit möglichst viel Zustimmung einen starken Appell gegen den Kiesabbau präsentieren“, sagt Astrid Pfeiffer. Jedenfalls wird es nach den Ferien Aktionen der Initiative geben. So werden an der Germeringer Straße in Planegg noch mehr Banner aufgehängt.
Im harten Kern von „Rettet den Würmtaler Wald!“ sind derzeit rund zehn Menschen aktiv, im weiteren Kreis etwa 50. „Für mich ist das inzwischen eine Rund-um-die-Uhr-Aufgabe. Ich sehe es aber natürlich positiv, dass es so gut läuft“, sagt Astrid Pfeiffer. Ihrer Ansicht nach hängt der Kiesabbau mit einer falschen Gestaltung des starken Wachstums des Großraums München zusammen. „Der Wald ist das Opfer, wenn noch mehr Baufläche gebraucht wird“, sagt Pfeiffer. Die Waldgebiete seien als CO2-Speicher aber wesentlich für den Klimaschutz. Wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere gehe ebenso verloren wie ein überregionales Erholungsgebiet für Tausende Menschen, so die Initiative. „Wir merken gerade an den Reaktionen ganz stark, dass der Kiesabbau nicht nur ein lokales Thema ist, sondern auch viele überregional interessiert“, sagt Pfeiffer.
Peter Seybold