Aktivisten protestieren im Forst Kasten

Gegner des geplanten Kiesabbaus im Forst Kasten zwischen Neuried und Gauting protestieren seit Dienstagabend in dem Wald erneut gegen das Vorhaben. Die rund 30 Personen große Gruppe will mit Bannern, Waldführungen und Baumbesetzungen abermals auf den Kiesabbau aufmerksam machen, zu dem am 20. Mai 2020 der Münchner Stadtrat einen Beschluss fassen soll.
Die Aktivisten errichteten im Forst Kasten teilweise Baumhäuser als Schlafstätten und hängten Transparente mit Slogans wie „Eure Devise: Mit Vollgas in die Krise“ auf, besetzten außerdem einzelne Bäume und Teile des Waldes. Die Demonstranten, die sich aus verschiedenen Bewegungen zusammensetzen sollen, verhielten sich „friedlich, kooperativ und unproblematisch“, berichtet Planeggs Inspektionsleiter Thomas Sorgalla, der auch vor Ort war. Alle Corona-Hygieneregeln wurden zunächst eingehalten. Die Polizei begleitet die Versammlung, achtet auf die Einhaltung der Rechte und Pflichten der Teilnehmer, schützt wie stets bei solchen Anlässen aber auch das Versammlungsrecht der Demonstranten. Da die Gruppe in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor Ort blieb und dies auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag so halten wollte, war auch die Polizei nachts vor Ort. In der Spitze waren mehr als 70 Beamte bei dem Einsatz am Dienstagabend beteiligt. Die Versammlung war vorher bei der Polizei nicht angezeigt und auch sonst weitgehend geheim gehalten worden.
Feuerwehr unterstützt Polizei
Die Freiwillige Feuerwehr Neuried unterstützt die Polizei bei dem Einsatz. „Wir leuchten auf Wunsch der Polizei das Gebiet aus und stellen den Brandschutz sicher“, erklärte Kommandant Thomas Rehkämper im Merkur-Gespräch. Die Feuerwehrler stellen der Polizei dafür unter anderem einen Schaumlöscher zur Verfügung. Auch ein Löschfahrzeug mit Drehleiter der Neurieder ist vor Ort. Beides musste aber bis Mittwochnachmittag nicht benutzt werden. Um die ganze Nacht bleiben zu können, organisierten die Feuerwehrler einen Schichtwechsel um 2 Uhr nachts. Auch aus Sicht Rehkämpers verlief die Kundgebung „friedlich und im Einvernehmen“.
Die Demonstranten und Baumbesetzer wollen laut eigener Aussage angeblich so lange die Besetzung aufrechterhalten, bis sich der Münchner Stadtrat gegen eine Rodung ausspricht. Die Aktivisten sind der Meinung, dass der Kiesabbau dem vom Münchner Stadtrat im Dezember 2019 ausgerufenen Klimanotstand entgegensteht.