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Kloster Maria Eich: Mit Erweiterung Zukunft sichern

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Von: Nicole Kalenda

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 Gebäudeteil im Süden des Klosters Maria Eich.
Wird abgerissen: Gebäudeteil im Süden des Klostergrundstücks. © Michael Schönwälder

Der Augustinerorden möchte das Kloster Maria Eich erweitern und modernisieren. Damit soll die Zukunft des Standortes Planegg gesichert werden. Der Bauausschuss des Gemeinderates genehmigte am Donnerstag einstimmig den Bauantrag. Nun muss noch das Landratsamt München die Erlaubnis erteilen, denn das Grundstück befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Planegger Holz. „Unsere Hoffnung ist, dass wir Ostern 2021 mit den Arbeiten beginnen können und im August 2022 zum Augustinus-Fest fertig werden“, sagt Pater Felix Meckl, Prokurator des Klosters.

Die Planungen laufen seit fünf Jahren. 2019 sprach sich das Provinzkapitel der deutschen Augustiner „mit klarer Mehrheit“, wie Pater Felix sagt, für das Projekt aus. Derzeit besteht die Bayerisch-Deutsche Provinz der Augustiner aus 49 Mitbrüdern, die in sieben Konventen über das Bundesgebiet verteilt sind. Im Jahr 2000 waren es noch 109 Augustiner in 15 Konventen gewesen. 2019 wurde das Kloster in Germershausen bei Göttingen mangels Mitbrüdern geschlossen. Trotz einer erfreulichen Entwicklung bei den Eintritten werde die absehbare demografische Entwicklung auch weiterhin Klosterschließungen nötig machen, so Pater Felix. „Mit der Erweiterung und Erneuerung ist die Hoffnung verbunden, dass Maria Eich lange und gut erhalten bleiben und prosperieren kann“, sagt er.

Konvent wurde 1953 gegründet

Der Planegger Konvent wurde 1953 gegründet, als dem Augustinerorden die Seelsorge im Wallfahrtsort Maria Eich anvertraut wurde. Ein Jahr später bauten die Augustiner die Eremitenklause zu einem kleinen Kloster aus. Der älteste Bau soll erhalten bleiben. Abgerissen werden die südlichen Gebäudeteile, die erst 30 Jahre alt sind, aber laut Pater Felix „massive Mängel“ aufweisen. Gedacht waren sie ursprünglich als Pflegeeinrichtung für Mitbrüder. Dazu kam es jedoch nie. Es fehlt ein Keller, sämtliche Zimmer gehen nach Norden, die Fußbodenheizung ist defekt und an den Außenwänden hat sich Schimmel gebildet.

„Durch eine Sanierung wird das Kernproblem nicht gelöst“, sagt Pater Felix. Also entschloss man sich zum Abbruch. Statt bisher 182 Quadratmeter Grundfläche wird der Neubau 356 Quadratmeter haben. Die Außenwand wird mit Eichenholz verschalt. Platz finden dort vier Wohnungen und großzügigere Gemeinschaftsräume. Vier Zimmer im Altbau, in denen zurzeit Mitbrüder leben, werden zu Novizenräumen, die bei Nichtbelegung auch zur Unterbringung von Gästen dienen. Insgesamt sollen sechs Mitbrüder, die dauerhaft in Maria Eich wohnen, und bis zu vier Novizen im Kloster Platz finden. Seit 2013 ist Maria Eich Noviziatskonvent und damit der einzige Ort in Deutschland, an dem angehende Augustiner als Mitbrüder im Kloster leben und versuchen, ihren Platz in der Ordensgemeinschaft zu finden. Solange die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen nicht abgeschlossen sind, ist das Noviziat jedoch nach Berlin gezogen.

Für die Kosten, die laut Pater Felix im niedrigen siebenstelligen Bereich liegen, kommen die Bayerische-Deutsche Provinz und die Planegger Augustiner auf.

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