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Nachhilfe professionell organisieren

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Die Gründer und ihre Unterstützer: die ehemaligen FLG-Schüler Sebastian Scott und Thomas Wunderlich (2.u.3.v.l) mit (v.l.) den Lehrern Markus Hofbauer und Christian Frank sowie Mitarbeiterin Angela Müller. © Dagmar Rutt

Zwei ehemalige Schüler des Planegger Feodor-Lynen-Gymnasiums haben ein innovatives Förderkonzept für Schüler erarbeitet. In wenigen Tagen geht ihre Nachhilfe-Plattform „goodgrade“ an den Start.

Planegg – Stellt man sich ein Start-up-Unternehmen vor, hat man sofort ein bestimmtes Bild im Kopf: kluge Köpfe mit überraschenden Ideen, die in einem unauffälligen Gebäude und mit wenig Budget an ihrem Businessplan tüfteln. So ähnlich geht auch die Geschichte von Sebastian Scott und Thomas Wunderlich. Jahrelang arbeiteten die beiden heute 20-Jährigen, die 2015 am Feodor-Lynen-Gymnasium (FLG) in Planegg Abitur gemacht haben, an ihrem Förderkonzept. Das Ergebnis: ein innovatives Nachhilfesystem, das die Bedürfnisse des einzelnen Schülers in den Mittelpunkt rückt.  Zum neuen Schuljahr geht ihre Nachhilfe-Plattform „goodgrade“ an den Start.

Dass sich „goodgrade“ in vielerlei Hinsicht von bereits bestehenden Angeboten unterscheidet, liegt in erster Linie an der Kompetenz des Teams. So arbeiten Scott und Wunderlich eng mit Fachlehrern, Schulleitern, Psychologen und Hochschulprofessoren zusammen, um den Schülern den bestmöglichen Unterricht zu gewährleisten.

Als pädagogischer Leiter fungiert Christian Frank, Lehrer für Englisch und Geografie am FLG. Er und sein ehemaliger Kollege Markus Hofbauer, ebenfalls Mitglied des Unternehmens, wissen um die Problematik herkömmlicher Nachhilfe. „Oft handelt es sich um eine reine Hausaufgabenbegleitung“, so Frank. Man müsse jedoch dort ansetzen, wo die Lücken entstehen. Und weil die Grundlagen für ein erfolgreiches Abitur bereits in den unteren Jahrgangsstufen gelegt würden, konzentriert sich „goodgrade“ auf die Klassen drei bis acht und damit auch auf die Zeit rund um den Übertritt von der Grundschule an höhere Schulen.

Die Schüler werden einzeln und ausschließlich von qualifizierten Nachhilfelehrern unterrichtet. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es wenig effektiv ist, wenn Schüler anderen Schülern Nachhilfe erteilen“, erklärt Sebastian Scott. Einer der Kernpunkte von „goodgrade“ ist deshalb der von Experten entwickelte Förderkreislauf. So ermittelt das Team zunächst den „Ist-Zustand“ eines Schülers. „Man muss wissen, wo genau das Problem liegt“, erklärt Christian Frank. So können fachliche Lücken, fehlende Motivation oder auch das falsche Lernumfeld zu schlechten Noten führen.

Die Fortschritte sowie ein persönliches Feedback halten Lehrer und Schüler nach jeder Stunde in einem Online-Lerntagebuch fest. Und auch die Buchung der Nachhilfestunden erfolgt ausschließlich über die Internetseite des Unternehmens. „Wir haben großen Wert auf eine einfache und schnelle Bedienung gelegt“, erklärt Thomas Wunderlich. Anders als Sebastian Scott, der Betriebswirtschaft studiert, widmet sich der Planegger ausschließlich dem Unternehmen.

Pünktlich zum neuen Schuljahr können sich Interessenten anmelden. Zu Beginn richtet sich das Angebot an Schüler aus dem Würmtal, eine Ausweitung ist aber bereits in Planung. Die Nachhilfelehrer entscheiden selbst, wann, wie oft und zu welchem Preis sie unterrichten. „Die Abrechnung erfolgt am Ende des Monats, wobei ein geringer Prozentsatz an uns geht“, so Wunderlich, dessen Vater als Geschäftsführer von „goodgrade“ agiert.

Hans-Dieter Wunderlich sah von Anfang an Potenzial in der Geschäftsidee, die bereits 2013 im Rahmen eines Schulprojekts entstand. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden gründeten Sebastian Scott und Thomas Wunderlich eine Onlinebörse, in die sich potenzielle Nachhilfelehrer eintragen konnten. Gemeinsam mit Brigitte Schmid-Breining, Schulleiterin am FLG, legten Schüler und Lehrer damals die Eckpunkte fest.

Bei einer Infoveranstaltung, die voraussichtlich Mitte Oktober im Planegger Kupferhaus stattfindet, wollen die Gründer ihr Start-up einem größeren Publikum vorstellen. Und damit jeder von ihrem individuellen Förderprojekt profitieren kann, rufen die Unternehmer eine Stiftung ins Leben. „Chance durch Bildung“ richtet sich an Alleinerziehende. Denn, so findet Christian Frank, gute Nachhilfe dürfe „keine Frage des Geldes sein.“

karin priehler

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