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Göbel warnt vor Nein zu Kiesabbau

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Von: Nicole Kalenda

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Die Planegger treibt so einiges um, doch zwei Themen kristallisierten sich auf der Bürgerversammlung am Mittwoch heraus: Verkehr und Kiesabbau.
Die Stuhlreihen waren locker gefüllt: In der ersten Reihe nahmen zwischenzeitlich die Mandatsträger (vorne v.l.) 3. Bürgermeisterin Anneliese Bradel, 2. Bürgermeister Peter Heizer, Bürgermeister Heinrich Hofmann und Landrat Christoph Göbel Platz. © Dagmar Rutt

Die Planegger treibt so einiges um, doch zwei Themen kristallisierten sich auf der Bürgerversammlung am Mittwoch heraus: Verkehr und Kiesabbau.

Planegg – 80 Besucher fanden sich im Konzertsaal des Kupferhauses ein. Landrat Christoph Göbel nutzte die Gelegenheit, zum Kiesabbau Stellung zu beziehen. In der vergangenen Woche hatte der Ausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen des Kreistags einstimmig beschlossen, im Raumordnungsverfahren für einen Kiesabbau auf der Dickwiese im Planegger Holz ablehnend Stellung zu nehmen, mit dem Argument, dass unweit davon in Forst Kasten bereits ein Vorranggebiet besteht. „Aus Sicht des Landkreises München wäre es der Supergau, wenn es im Würmtal zwei Kiesabbaugebiete gibt. Wir halten das nicht für raumverträglich.“

Er warnte vor den Folgen der „aufkommenden Stimmung, Kiesabbau im Würmtal komplett zu verhindern“. Göbel betonte, die Gräfelfinger Bernhard Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH, die den Abbau im Planegger Holz anstrebt, habe in den vergangenen Jahrzehnten die Produktion deutlich heruntergefahren, um ausschließlich mit Kies aus der Umgebung auszukommen. Sollte kein Kies mehr im Würmtal abgebaut werden, bestehe die Gefahr, dass die Kapazitäten wieder hochgefahren werden. Göbel: „Denn das Kieswerk hat Bestand und würde den Kies mit Lkw von weit her antransportieren.“ Auf die Frage Johannes Hauggs, warum Glück nicht wegziehe, antwortet Göbel: „Das Unternehmen sitzt seit bald 100 Jahren auf seinem Betriebsgelände und hat dort die allerbeste Lage.“ Der Landrat räumte ein: „Kiesabbau ist immer mit Lärm, Ärger und Emissionen verbunden.“ Aber auch die Region habe Interesse, dass Kies zur Verfügung stehe.

Landratsamt will ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung auf M21

Auch die Germeringer Straße (M21), die mit knapp 16 000 Fahrzeugen täglich „die Kreisstraße mit der höchsten Verkehrsbelastung“ sei, sprach Göbel an. „Die M21 beschäftigt uns sehr intensiv.“ Das Landratsamt habe eine Anordnung erlassen, die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auszuweiten: räumlich bis zur Kreuzwinkelstraße und zeitlich von bisher 22 bis 6 Uhr auf ganztags. Derzeit liege dies zur Prüfung bei der Regierung von Oberbayern.

Die Situation der Radfahrer wurde gleich mehrfach angesprochen, dass ein Radweg in der Pasinger Straße fehle und die Piktogramme auf der Fahrbahn der Bahnhofstraße nicht für mehr Sicherheit sorgten. Bürgermeister Heinrich Hofmann musste die Bürger enttäuschen. Zur Pasinger Straße sagte er: „Der Straßenquerschnitt gibt keinen echten Fahrradweg her.“ Ähnlich verhalte es sich in der Bahnhofstraße, wo man einen Kompromiss zwischen den Interessen des Einzelhandels und den Verkehrsteilnehmern finden müsse. „Wir haben die Breite nicht, um dies zu lösen. Die einen fahren auf dem Bürgersteig durchs Mi Casa Su Casa, die anderen trauen sich, auf den Piktogrammen zu fahren.“ Der Vorschlag, Sammelstellen einzurichten, an denen Autofahrer Personen mitnehmen können, ähnlich den Mitfahrbänken, wie es sie unter anderem in Gemeinden des Landkreises Dachau oder Fürstenfeldbruck gibt, wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Hofmann: „Das ist durchaus eine praktikable Idee.“ Eine gute Nachricht hatte der Bürgermeister auch noch: Die Bushäuschen, die im vergangenen November für diverse Haltestellen im Gemeindegebiet bestellt wurden, sollen bis Anfang November geliefert werden.

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