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VHS: Mit neuen Themen zu alter Stärke

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Von: Nicole Kalenda

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Bunter Schmuck und Sonnenbrillen sollen Lust auf die Sommerkurse machen (v.l.): Julika Bake, Karola Albrecht und Susanne Reicheneder von der Volkshochschule im Würmtal mit dem neuen Programm.
Bunter Schmuck und Sonnenbrillen sollen Lust auf die Sommerkurse machen (v.l.): Julika Bake, Karola Albrecht und Susanne Reicheneder von der Volkshochschule im Würmtal mit dem neuen Programm. © Michael Schönwälder

Pandemie war gestern: Die Volkshochschule im Würmtal stürzt sich voller Elan ins Sommersemester. Erstmals bietet sie eine Themenreihe zu Queer und Transgender an.

Planegg – Die Volkshochschule (VHS) im Würmtal ist auf dem besten Weg, gestärkt aus der Corona-Krise zu gehen. „Wir erholen uns ziemlich gut“, sagte die Leiterin Julika Bake am Freitag im Pressegespräch. Die Zahlen belegen es: Im abgelaufenen Jahr gab es 9225 Teilnehmer. Auch wenn dies noch nicht an das Top-Jahr 2019 mit 11 111 Teilnehmern heranreicht, entspricht es doch 76 Prozent des Durchschnitts der Vor-Corona-Jahre. Beim Kursangebot erreichte die VHS im vergangenen Jahr 86 Prozent. „Wir haben viel in Marketing und Erreichbarkeit investiert, das zahlt sich aus.“ Zudem sei die digitale Kompetenz der Teilnehmer gestiegen. Bake: „Es kommen immer mehr Anmeldungen online herein.“ Auch kehrten vermehrt Menschen zur VHS zurück, die in den vergangenen drei Jahren ausgesetzt hätten.

Queer und Transgender

Ihnen allen bietet die VHS im Sommersemester, das am letzten Februarmontag beginnt und bis Juli geht, insgesamt 684 Veranstaltungen an, darunter drei besondere Themenreihen. Erstmals setzt sich die VHS mit den Begriffen „Queer“ und „Transgender“ auseinander und den Lebenswirklichkeiten, die dahinter stehen. Queer wird als positive Selbstbezeichnung vor allem von nicht-heterosexuellen Menschen verwendet, Transgender beschreibt Menschen, deren äußerliche Geschlechtsmerkmale und damit das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht mit ihrem gefühlten Geschlecht übereinstimmen. „Das Thema kommt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an“, so Bake mit Verweis auf das im vergangenen Herbst vom Bundestag verabschiedete Aktionspaket „Queeres Leben“, die teilweise in Planegg gedrehte Filmkomödie „Oskars Kleid“ und die Verleihung des Deutschen Buchpreises an die nichtbinäre Person Kim de l’Horizon im vergangenen Oktober. „Wir versuchen, verschiedene Perspektiven einzunehmen“, sagt Bake. Zum Beispiel in einem Workshop am 22. März unter dem Titel „Queer, Trans, LGBTQ* – Was steckt dahinter?“ oder bei einem Abstecher in die Urologische Klinik Planegg, der überschrieben ist: „Mann zu Frau, Frau zu Mann. Besuch im Zentrum für Rekonstruktive Urogenitalchirurgie“ am 29. März. Dank Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sind die Veranstaltungen gebührenfrei.

Papua-Neuguinea

Ebenfalls zum Schwerpunkt „Mensch und Umwelt“ gehört die Themenreihe Papua-Neuguinea. Die VHS nimmt den Besuch von Sportlern aus dem Inselstaat in Planegg und Gräfelfing, der im Juni im Vorprogramm der Special Olympics in Berlin steht, zum Anlass, über deren Heimat zu informieren. Eher unbekannt dürfte sein, dass das im süd-westlichen Pazifik gelegene Papua-Neuguinea bis ins 20. Jahrhundert hinein eine Kolonie des deutschen Kaiserreichs war. „Deutschsprachige Literatur und ihre Sicht auf ihr koloniales Erbe“ ist ein Vortrag am 11. Mai in der Kraillinger Gemeindebibliothek überschrieben.

Mit 200 Veranstaltungen nimmt der Bereich Gesundheit den meisten Raum ein im neuen Programm. Hier ist die Themenreihe angesiedelt, die sich zwischen März und Juni auf Demenzerkrankungen fokussiert. Dazu gehört auch am 22. Mai „Die Sprache geht, die Musik bleibt – Musik und Demenz“ oder am 17. Juni der „Seelenstärkungstag für pflegende Angehörige. Meine Auszeit – endlich mal ich“.

Dass Teilnehmer aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten ausbleiben würden, konnten Bake und ihr Team noch nicht feststellen. Die VHS selbst verzichtete darauf, die Gebühren zu erhöhen. „Wir wollten die etwa durch die Energiekrise verursachten Mehrkosten nicht auf die Teilnehmer abwälzen“, sagte die pädagogische Mitarbeiterin Susanne Reicheneder. Und Bake ergänzte: „Ich wäre vorsichtig zuversichtlich.“ Die Anmeldung hat begonnen.

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