Winterdienste für Eis und Schnee gerüstet

Die Salzlager sind gut gefüllt, der Winterdienst im Würmtal ist für Eis und Schnee gewappnet. Dabei entpuppen sich einige Bauhofleiter als Sparfüchse.
Würmtal – „Im Sommer habe ich zugeschlagen“, sagt Christian Geier, Bauhofleiter in Gräfelfing. Seitdem lagern in der Gräfelfinger Streuguthalle 300 Tonnen Streusalz und über 50 Tonnen Splitt. Der Bauhofleiter kauft sein Streusalz stets im Sommer ein, weil er sagt: „Jetzt kostet die Tonne doppelt so viel.“ Das kann nicht jede Gemeinde, weil sie entsprechende Lagerkapazitäten braucht. „Wir haben den Luxus einer Streuguthalle“, sagt der Gräfelfinger. Die anderen Gemeinden verfügen nicht über diesen Komfort. Sie schaffen es dennoch, zu sparen und beim Einkauf von günstigen Konditionen im Sommer zu profitieren – alle außer Neuried.
Würmtaler Winterdienste sind für Eis und Schnee gewappnet
Gautings Bauhofleiter Johannes Roth scheint das Sparen perfektioniert zu haben. Er sagt: „Wir haben die Wirtschaftlichkeit immer im Hinterkopf“ – und parallel dazu die Sicherheit und die Umwelt. Salz werde beispielsweise genau so viel gestreut, wie erforderlich. Splittkisten für die Bürger gibt es in seiner Gemeinde nicht mehr, sie wurden eingespart.
Doch zurück zu Neuried: Die Gemeinde lagert das Salz in einem Silo, in das 100 Tonnen hineinpassen. Im Sommer sei es noch zu voll gewesen, um nachzufüllen, so Bauhofleiter Bernd Schneider. Am vergangenen Dienstag kam eine Lieferung. Rund 25 Tonnen Salz wurden vom Lastwagen per Druckluft in das Silo gefüllt. Wie viel die Gemeinde dafür zahlen muss, konnte Schneider am Dienstag nicht sagen. „Die Rechnung kommt erst“, erklärte er. Von günstigen Preisen im Sommer hat Neuried nicht profitiert.
Gräfelfing lagert bereits seit dem Sommer 300 Tonnen Streusalt und 50 Tonnen Splitt
Krailling hat ebenfalls keine große Streuguthalle, sich aber etwas einfallen lassen. Der dortige Winterdienst hat Zugriff auf 700 Tonnen Salz, erklärt Bauhofleiter Thomas Blessing. „Ich brauche keine Halle bauen und mir trotzdem keine Sorgen machen, dass uns das Salz ausgeht“, sagt er. Dahinter steckt kein Hexenwerk. „Wir haben ein Außenlager.“ Wenn Blessing in Krailling Salz braucht, ruft er den Spediteur an, und der bringt ihm dann die gewünschte Menge. In Krailling selbst lagern aktuell 90 Tonnen. Im vergangenen Jahr sind in Krailling keine 100 Tonnen gestreut worden. Der Spitzenverbrauch in einem Jahr habe aber bei 630 Tonnen gelegen, daher werden jetzt immer 700 eingelagert, sagt Blessing.
Gauting hat zusätzlich zu seinen zwei Silos auf dem Bauhof ebenfalls ein externes Lager und verfügt damit über 750 Tonnen Salz. „Das ist das langjährige Mittelmaß“ was den Verbrauch betrifft, so Bauhofleiter Johannes Roth. Sein Lager hat er ebenfalls bereits im Sommer zum Frühbezugspreis gefüllt.
Krailling hat Zugriff auf 700 Tonnen Salz in Außenlager
Auch Planegg hat ein Außenlager. Ludwig Redl vom dortigen Betriebshof lagert in Planegg rund 80 Tonnen Salz, im Außenlager sind 300 Tonnen. Für ihn ist es selbstverständlich, dass er im Sommer einkauft: „Immer im Frühbezug, zu den besten Konditionen natürlich.“ Redl schaut auch in anderen Bereichen aufs Geld: Die Splittkisten, die in der Gemeinde stehen, „bestellen wir in der Regel, wenn sie im Angebot sind“. So hat er immer Nachschub auf Lager, sollten welche kaputtgehen. Der günstige Einkauf hat einen Haken: In Planegg stehen nicht überall die gleichen Splittkisten. In Gräfelfing haben alle Boxen die gleiche Farbe und Marke. Christian Geier hat dort aktuell mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen – und was den Preis betrifft, ist er damit auch weniger flexibel.
Auch Planegg kauft wie Gräfelfing bereits im Sommer zu günstigeren Konditionen Salz und Splitt
Für Gauting sind diese Probleme Schnee von gestern. Die Gemeinde spart sich die Kisten, wie erwähnt, komplett. „Dieser Gemeinderatsbeschluss hat sich gerechnet“, sagt Roth. Zuvor hätten sich vor allem Hausmeisterdienste dort bedient.
Geräumt und gestreut wird in Neuried heuer von zehn Mann. In Krailling übernehmen den öffentlichen Winterdienst 13 Mann, in Planegg 14, in Gräfelfing 15, und in Gauting sind es 26 und eine Frau. Kraillings Bauhofleiter Thomas Blessing kann für seine Kollegen sprechen, wenn er sagt: „Wir sind gerüstet, wir sind gut aufgestellt.“