Hier kommen die unangenehmen Nachrichten für Apple-Fans. Denn die Riesentechnik hat auch ihren Riesenpreis. Selbst mit ziemlich mageren 64 GB Speicher kostet das iPhone X in Deutschland 1149 Euro. Denn Apple hat einmal mehr den US-Preis von 999 Dollar (auf den in den Staaten noch die regional unterschiedlichen Steuern draufkommen) mit dem Faktor 1,15 in Euro umgerechnet. Mit 64 GB ist der Speicher durch 4K-Videos, hochauflösende Fotos und immer aufwändigere Apps allerdings schnell gefüllt. Bei so einem sündteuren Smartphone sind 256 GB die bessere Wahl, doch dann verlangt Apple sogar 1319 Euro.
Samsungs aktuelles Galaxy S8, das zwar nicht ganz so elegant ist wie das iPhone X, aber technisch durchaus vergleichbar, ist schon ab etwa 570 Euro zu haben. Und bei Samsung lassen sich die eingebauten 64 GB Speicher deutlich günstiger mit einer microSD-Karte aufrüsten. In Zahlen: Beim iPhone X liegen zwischen 64 GB und 256 GB satte 170 Euro. Beim Galaxy kosten 128 GB Speicher mehr auf microSD-Karte nur um die 50 Euro.
Hier haben Apple-Fans noch ein paar Wochen Zeit zum Sparen. Denn die Vorbestellung startet erst am Freitag, den 27. Oktober – voraussichtlich wie gewohnt um 9 Uhr morgens. Wer auf jeden Fall ein iPhone X haben will, sollte dann pünktlich am Computer sitzen oder vor einem Apple Store stehen. Denn schon nach wenigen Minuten könnten die Lieferfristen auf mehrere Wochen steigen, und es wird knapp für Weihnachten. Für Schnell-Besteller verspricht Apple eine Lieferung der ersten Exemplare des iPhone X ab 3. November. Übrigens: Die von vielen erwartete neue Farbe Kupfergold kommt (zumindest vorerst) ebensowenig wie ein Speicherriese mit 512 GB. Diese Optionen lässt sich Apple für 2018 offen.
Apple-Chef Tim Cook hat in Cupertino nicht nur das iPhone X vorgestellt, sondern auch das iPhone 8 und das 8 Plus. Das sind die direkten Nachfolger der aktuellen Modelle 7 und 7 Plus, die längst keine so spektakulären Neuheiten bieten. Das Design erinnert an die Vorgänger, auch die Bildschirme (ohne OLED) bleiben bei 4,7 und 5,5 Zoll. Auffälligste Neuheit sind die Rückseiten aus Glas, die fürs drahtlose Aufladen nötig sind. Apple spricht vom widerstandsfähigsten Glas, das je in einem Smartphone verbaut wurde – es soll beim Herunterfallen also nicht kaputt gehen. Auch hier gibt’s den neuen A11-Chip, der Bildschirm passt sich wie beim iPad Pro automatisch ans Umgebungslicht an, und die beiden 12-Megapixel-Kameras sind ebenfalls neu. Weitere Pluspunkte: „Günstigere“ Preise ab 799 Euro fürs kleinere iPhone 8 und ab 909 Euro fürs 8 Plus, außerdem Vorbestellung bereits ab 15. September. Geliefert wird dann schon eine Woche später ab 22. September. Und mit der Verfügbarkeit sollte es keine Probleme geben.
Begeisterte Apple-Fans wollen natürlich das iPhone X – wenn es nur nicht so sündhaft teuer wäre. iPhone 8 und 8 Plus sind zwar auf dem aktuellen Stand der Technik, aber ihnen fehlt der „Wow“-Effekt des iPhone X. Und beim Kauf bleibt das ungute Gefühl, sich eben doch nur das zweitbeste neue iPhone zugelegt zu haben. Bei wem Geld keine Rolle spielt, der kauft sich das iPhone X. Die vernünftigere Wahl ist das iPhone 8 – oder eben gleich ein viel günstigeres Android-Smartphone.
Wenn es weder iPhone X noch iPhone 8 sein müssen, bietet Apple einige ältere Modelle jetzt zu reduzierten Preisen an. Zumindest für Apple-Verhältnisse ist das angenehm kompakte iPhone SE mit 4-Zoll-Display fast schon ein Schnäppchen. Es ist mit 32 GB Speicher bereits ab 409 Euro zu haben. Das SE ist technisch zwar auf dem Stand von Ende 2015 – für den normalen Nutzer reicht das aber allemal. Und Apple versorgt das SE sicherlich noch zwei, drei Jahre mit neuer iOS-Software. Das iPhone 6S ist weiterhin ab 519 Euro (32 GB) zu haben, und das iPhone 7 ab 629 Euro (ebenfalls 32 GB). Beide Modelle gibt es jeweils auch mit größerem Speicher.
Wer schlau ist und sparen will, greift zum iPhone 7 mit ordentlichen 128 GB Speicher für 739 Euro. Die Technik von Ende 2016 ist immer noch topaktuell. Und die Unterschiede zum neuen iPhone 8 sind überschaubar – außer beim Preis. Das iPhone 8 mit 256 GB Speicher (so viel brauchen die meisten gar nicht) kostet 969 Euro, also 230 Euro mehr als das iPhone 7. Das 2016er-Modell für 739 Euro ist damit also momentan das vernünftigste iPhone-Angebot – wenn man bei diesen Preisen überhaupt von „Vernunft“ sprechen kann.