Vom Millionär zum Tellerwäscher

Michael Gates Gill war reich und erfolgreich. Dann verlor er alles. Bei Starbucks fand er wieder einen Lebensinhalt. Heute ist er glücklicher als zuvor.
Seine Geschichte hat Michael Gates Gill in einem Buch verarbeitet: "How Starbucks saved my life" - auf deutsch: "Starbucks und ich". Tom Hanks soll sich angemeldet haben, die Geschichte zu verfilmen und die Hauptrolle zu spielen. Gus van Sant will Regie führen.
Michael Gates Gill war ganz oben: Er verdiente bei einer der berühmtesten Werbeagenturen, J. Walter Thompson, ein sechsstelliges Jahresgehalt, arbeitete an Kampagnen für Christian Dior und Ford, trug teure Anzüge und fuhr schnelle Autos, hatte eine Frau, vier Kinder und ein Haus. Dann wurde er gefeuert, mit 63 Jahren. Kurz darauf ließ sich das Ehepaar scheiden, und als wäre das nicht genug, wurde bei Michael ein Gehirntumor festgestellt.
Der 63-Jährige, der an der Elite-Uni Yale studiert hatte und der Sohn des berühmten New Yorker Journalisten Brendan Gill ist, stand auf der Straße. Da suchte sein Lieblings-Starbucks-Ladens neue Mitarbeiter. Ohne lange nachzudenken, bewarb sich Gill, wurde genommen, und arbeitet dort seit fünf Jahren für zehn Dollar die Stunde. Er war nie glücklicher, sagt er, weil er endlich den Kopf frei hat, weil er mehr Zeit hat und endlich weiß, welchen Wert das Leben hat. Wie es gesundheitlich um ihn steht, weiß wohl auch CNN nicht. Der Nachrichtensender hat einen Artikel und ein Video über den Barista veröffentlicht. Auch die New York Times nahm sich der Geschichte an: "Life changes, with a latte to go."