- Wiesbaden - Das Computersystem Inpol-Neu steht bei der deutschen Polizei für den Wechsel von der veralteten Großrechner- Technologie aus den 70er Jahren hin zu einem modernen Netzwerk. Von 270 000 Abfragestellen im gesamten Land können die beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden geführten Dateien über Personen, Spuren, Haftzeiten, Tatmittel und andere Informationen abgerufen werden.
<P> Querverbindungen bestehen zu den Datenbeständen des Kraftfahrtbundesamtes und des westeuropäischen Schengen-Verbundes.</P><P>Inpol-Neu ersetzt seit dem 16. August das im Jahr 1972 in Betrieb genommene, damals revolutionäre System Inpol, das in den mehr als 30 Jahren seines Betriebs immer weiter verschachtelt worden ist. Der wesentliche Unterschied für die Nutzer besteht bei Inpol-Neu in der sehr viel einfacheren Bedienung, die an moderne Internet- Programme erinnert. Es sei sogar so simpel, dass weitgehend auf Schulungen verzichtet werden könne, hat der BKA-Projektleiter Holger Gadorosi vor der Einführung erklärt.</P><P>In der polizeilichen Praxis ergeben sich Probleme aus der immer noch beibehaltenen strikten Trennung der einzelnen Informationsarten. So sind Personalien, Haftzeiten oder Fingerabdrücke in voneinander abgeschirmten Dateien gesammelt und können maschinell nicht verknüpft werden. Derartige Recherchemöglichkeiten sind erst in der zweiten Ausbaustufe von Inpol-Neu vorgesehen, für die bislang noch kein Start-Termin genannt wurde.</P><P>Das schrittweise Vorgehen des BKA ist auf die Erfahrungen aus dem April 2001 zurückzuführen, als ein weit anspruchsvolleres "Inpol- Neu"-System nach wenigen Minuten Betrieb zusammengebrochen war.</P>