Höcke-Kritiker Herrmann verlässt AfD: Seehofer-Statement war ausschlaggebend

Der sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann ist aus seiner Partei und Fraktion ausgetreten - aus Protest gegen deren Kurs.
- Der Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann tritt aus der AfD aus.
- Er war wegen Kritik an Björn Höcke aus seiner Landesgruppe ausgeschlossen worden.
- Als Mitgrund nannte Herrmann ein Statement von Horst Seehofer am Vortag.
Berlin - Der Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann tritt aus seiner Partei, der AfD, aus. Das teilte der sächsische Politiker am Mittwoch mit. Er werde aber als fraktionsloser Abgeordneter weiter im Bundestag bleiben, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zur Begründung gab er an, er sei wegen Kritik am thüringischen AfD-Vorsitzenden und „Flügel“-Chef Björn Höcke aus der Landesgruppe Sachsen im Bundestag ausgeschlossen worden, ohne angehört worden zu sein. „Das war für mich der Zeitpunkt, um zu sagen, dass mich hier nichts mehr hält.“ Zuerst hatte die „Junge Freiheit“ über den Austritt berichtet.
AfD-Mann Herrmann tritt aus Partei aus: Seehofer-Statement mitverantwortlich
Herrmann begründete seinen Schritt auch damit, dass der sächsische Landesverband und sein Kreisverband Leipzig-Land mit Vertretern des rechtsnationalen „Flügels“ besetzt seien. Ausschlaggebend sei für ihn auch die Pressekonferenz von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gemeinsam mit Verfassungsschutz (BfV) und Bundeskriminalamt (BKA) am Vortag gewesen. Diese hätten den „Flügel“ als rechtsextremistisch eingestuft. Herrmann, der Bundespolizist ist, sagte: „Als Beamter habe ich auch Pflichten. Diesen werde ich gerecht.“
Ein ehemaliges AfD-Mitglied hat nach seinem Parteiaustritt seine Neigung zum inhaltlosen Pöbeln nicht abgelegt.
dpa