„Völlig absurd“: Piel kritisiert Klima-Entscheidung der Sondierer

Die Kandidatin für den Vorsitz der Grünen, Anja Piel, hat Pläne der Union und SPD kritisiert, bei einer möglichen großen Koalition Klimaschutzziele aufzugeben.
Berlin/Hannover - Es grusele sie bei der Vorstellung, dass die Klimaschutzziele weiter verschoben werden sollen, sagte die niedersächsische Grünen-Fraktionschefin am Dienstag im Deutschlandfunk. „Das ist nicht nur fürs Klima, für Deutschland, eine völlig absurde Entscheidung, sondern schafft auch eine Innovationsbremse, die Arbeitsplätze kosten wird und Deutschland nicht zukunftsfähig macht.“ Die Entscheidung ignoriere die Verantwortung des Landes und auch den Vorsprung, den Deutschland bei Klimaschutz-Technologien habe. „Das ist etwas, das macht mich nachgerade richtig wütend“, sagte Piel. Sie hoffe, dass sich im Lauf der Koalitionsverhandlungen „ein bisschen mehr Vernunft und Sachverstand“ durchsetze.
Am Montagabend hatte der nordrhein-westfälischen Ministerpräsident Armin Laschet erklärt, Union und SPD hätten sich in der Energiepolitik geeinigt. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Sondierer das deutsche Klimaschutzziel einer Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020 offiziell aufgeben wollen. Stattdessen soll mit einem Maßnahmenpaket erreicht werden, dass die Lücke zu diesem Ziel so weit wie möglich geschlossen werden kann.
dpa