„Pfleger und Ärztinnen werden mit ihrem Leben bezahlen“ - ARD-Mann übt vernichtende Kritik an Spahn

Abrechnung mit Gesundheitsminister Jens Spahn: Bei den ARD-Tagesthemen nahm Redakteur Detlef Flintz sein Corona-Krisenmanagement heftig in die Kritik.
- In der Corona*-Krise fehlt es in Deutschland an Schutzkleidung
- Die mangelnde Schutzausrüstung war Thema eines Tagesthemen-Kommentars
- ARD-Mann Detlef Flintz sparte nicht mit Kritik an Gesundheitsminister Jens Spahn
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München - Hat Deutschland es verbummelt, schon vor der Corona-Krise ausreichend Schutzkleidung für Ärzte, Krankenschwestern und das Pflegepersonal zu besorgen? Zumindest hatte das Robert-Koch-Institut bereits im November 2012 im Rahmen einer Pandemie-Studie vor einem möglichen Mangel bei Masken und Schutzkitteln gewarnt. Doch noch „als man in den Krankenhäusern rund um Heinsberg schon vor vielen Wochen nach Schutzkleidung rief, hatten die politisch Verantwortlichen in Land und Bund die Ruhe weg“, empört sich Tagesthemen-Kommentator Detlef Flintz. Der ARD-Mann stellt dabei besonders Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kein gutes Zeugnis aus.
Tagesthemen-Kommentar zu Corona-Krise: „Es sind schmerzhafte Lehren“
„Jetzt ist die Zeit der Lehren - es sind schmerzhafte Lehren“, schlussfolgert Flintz. Quasi mit „Fingerschnipp“ könne man zwar Ausgangsbeschränkungen erlassen - aber eben keine Schutzmasken besorgen.
Eine Vielzahl „nicht abgestimmter hektischer Einzelaktionen“ kritisiert der Tagesthemen-Kommentator. Besonders eine Aktion von Gesundheitsminister Jens Spahn ist dem ARD-Mann ein Dorn im Auge: „Wo bitte ist der Sinn, wenn sich der Bundesgesundheitsminister jetzt in einem Verteilzentrum für Schutzkleidung umschaut?“ Als Krisenmanager, der Spahn sein wolle, „sollte er schon längst wissen, wo es hakt“, ärgert sich Flintz.
Corona: Tagesthemen-Kommentator kritisiert Spahn - „Pfleger und Ärztinnen werden mit ihrem Leben bezahlen müssen“
„Der Staat lässt seine Helden im Stich“, so die vernichtende Kritik des ARD-Mannes - „aus blanker Ohnmacht“. Seine düstere Prognose: „Pfleger und Ärztinnen werden die Situation ausbaden und zum Teil mit ihrem Leben bezahlen müssen“.
Deshalb die Forderung im Tagesthemen-Kommentar: „Das Mindeste, was sie jetzt vom deutschen Staat erwarten dürfen, ist ein klarer, täglich aktualisierter Plan“: Wo kommt die Schutzkleidung her? Wie viel ist es wann? Wer verteilt sie wohin? Nach welchen Kriterien?“
Denn was die Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht bräuchten, sei ein „Gesundheitsminister beim Schaulaufen in einem Lager für Schutzmasken“, so das Fazit des Tagesthemen-Kommentators.
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mb