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Selenskyj nennt Russland „größten Terroristen der Welt“ – Ukraine attackiert Berdjansk

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Von: Patrick Mayer, Bedrettin Bölükbasi, Fabian Müller

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December 20, 2022, Bakhmut, Donetsk Oblast, Ukraine: Ukrainian President VOLODYMYR ZELENSKY thanks soldiers before
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Truppenbesuch in Bachmut. Die Stadt in der Ostukraine steht im Mittelpunkt monatelanger Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen. © IMAGO / ZUMA Press

Kiew meldet Angriffe auf Berdjansk und Vorstöße in Luhansk. Seit Beginn des Krieges werden Tausende Soldaten und Zivilisten vermisst. Der News-Ticker.

Update vom 30. Dezember, 9.35 Uhr: Die ukrainische Flugabwehr hat nach Behördenangaben in der Nacht zum Freitag Drohnenangriffe in Kiew und Umgebung sowie im Osten des Landes abgewehrt. „Russland hat wieder auf unsere Infrastrukturobjekte gezielt“, teilte der Militärgouverneur des Kiewer Umlands, Olexij Kuleba, am Freitag in seinem Telegram-Kanal mit. Seinen Angaben zufolge schoss die Flugabwehr die Drohnen ab. Schäden habe es nicht gegeben.

Update vom 30. Dezember, 6.30 Uhr: Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine werden nach Angaben der ukrainischen Präsidentenberaterin Alona Verbytska Tausende Soldaten und Zivilisten vermisst. „Russland hat aktuell 3392 ukrainische Kriegsgefangene bestätigt, aber in der Ukraine gelten derzeit 15.000 Menschen als vermisst, darunter viele Zivilisten“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Schicksal dieser Menschen sei völlig ungewiss, sagte Verbytska.

„Wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist“, erklärte die Selenskyj-Beraterin. „Befinden sie sich auch in russischer Kriegsgefangenschaft, sind sie aus russisch besetzten Gebieten verschleppt oder womöglich längst umgebracht worden?“ Diese Ungewissheit sei vor allem für die Angehörigen schrecklich, sagte Verbytska. Ukrainische Behörden haben wiederholt darauf hingewiesen, dass ganze Familien und auch Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt würden.

Selenskyj nennt Russland „größten Terroristen der Welt“: Ukraine-Präsident fordert Tribunal

Update vom 29. Dezember, 22.37 Uhr: Russland rückt mit jedem weiteren Raketenangriff gegen die Ukraine nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj näher an ein Internationales Tribunal heran. „Mit jedem solchen Raketenangriff treibt sich Russland nur noch tiefer in eine Sackgasse“, sagte Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache, nur wenige Stunden nach dem jüngsten russischen Großangriff mit Marschflugkörpern und sogenannten Kamikaze-Drohnen. Der „Status des größten Terroristen der Welt“ werde sich noch lange auf Russland und seine Bürger auswirken.

„Und jede Rakete bestätigt nur, dass das alles mit einem Tribunal enden muss, genau so wird es sein“, sagte Selenskyj. In seinen Unterredungen mit ausländischen Staats- und Regierungschefs versucht der ukrainische Staatschef, deren Unterstützung für einen Internationalen Strafgerichtshof nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals zu gewinnen, vor dem sich Politiker und Militärs aus Moskau für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verantworten sollen.

Nach Selenskyjs Darstellung hat der jüngste russische Raketenangriff erneut schwere Schäden im Energienetz in weiten Teilen des Landes verursacht. „Dieses Jahr hat noch zwei Tage, vielleicht wird der Feind erneut versuchen, uns dazu zu bringen, das Neue Jahr im Dunkeln zu feiern“, warnte Selenskyj vor weiteren Angriffen. „Aber egal, was sie vorhaben, eines wissen wir über uns selbst: Wir werden durchhalten.“

Ukrainische Streitkräfte attackieren Berdjansk – Belarus meldet Raketeneinschlag aus der Ukraine 

Update vom 29. Dezember, 19.36 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung russische Stützpunkte in der Umgebung der Industrie- und Hafenstadt Berdjansk im Südosten des Landes angegriffen. Dabei seien rund 50 russische Soldaten „liquidiert“ worden, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die Militärs in Kiew machten keine Angaben dazu, mit welchen Waffensystemen Berdjansk angegriffen wurde. Die Stadt am Asowschen Meer liegt knapp 100 Kilometer hinter den aktuellen Frontlinien.

Belarus meldet Raketeneinschlag aus der Ukraine – Entscheidungsschlacht bei Kreminna könnte nahen

Update vom 29. Dezember, 15.40 Uhr: Die russischen Angriffe am Donnerstagmorgen haben erneut für schwere Verwüstungen in der Ukraine gesorgt. In Kiew sind Fragmente von russischen Raketen auf Wohnhäuser in den Bezirken Darnyzja und Solomjanka gestürzt und haben dort für erhebliche Schäden gesorgt. Das meldet die Nachrichtenagentur Nexta auf Twitter. In Holosijiw sind Trümmer neben einem Auto und in Petscherks auf einem Kinderspielplatz eingeschlagen. Die Nachrichtenagentur teilte mehrere Bilder der ukrainischen Rettungskräfte von den Verwüstungen.

In der Region Lwiw im Westen der Ukraine trafen zwei Raketen ein Umspannwerk. Daraufhin wurden 282 Siedlungen in der Region von der Stromversorgung abgeschnitten. Moskau greift seit Monaten gezielt die Energieversorgung und kritische Infrastruktur der Ukraine an.

Ukraine meldet Vorstoß in Luhansk: Soldaten vor „Einfallstor“ in die Ostukraine

Update vom 29. Dezember, 13.45 Uhr: Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben bei der strategisch wichtigsten Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk vorgerückt. „Unsere Soldaten setzen ihre Angriffshandlungen im Gebiet der Stadt Kreminna fort. Im Laufe der Woche sind die Verteidiger der Ukraine bis zu 2,5 Kilometer in Richtung der genannten Ortschaft vorgedrungen“, sagte General Olexij Hromow bei einem Briefing des Generalstabs.

Kreminna gilt als mögliches Einfallstor in den Osten der Ukraine. Zuvor hatte die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of the War erklärt, die russische Armee sammle im Gebiet Luhansk Truppen und rüste sich für eine Entscheidungsschlacht. Auch der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal von einer russischen Truppenkonzentration und schweren Kämpfen vor Kreminna.

Raketeneinschlag in Belarus: Ukrainische Rakete soll auf belarussischem Territorium gelandet sein

Update vom 29. Dezember, 12.25 Uhr: Nach Angaben der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur BelTA ist eine ukrainische Rakete in Belarus eingeschlagen. Es handle sich dabei um eine Rakete des S-300-Luftabwehrsystems, behauptete die Staatsagentur. Staatspräsident Alexander Lukaschenko sei informiert worden, wobei Experten der Investigativkommission und des Verteidigungsministeriums eine Untersuchung eingeleitet hätten.

In dem Bericht von BelTA hieß es demnach, entweder sei die Rakete ähnlich wie beim Einschlag in Polen Mitte November versehentlich in Belarus gelandet oder sie sei von der belarussischen Luftabwehr abgeschossen worden. Experten würden ihre Arbeit fortsetzen, teilte die Agentur außerdem mit.

Ukraine-Krieg: Explosionen in russischem Stützpunkt „Zeichen der Schwäche“?

Update vom 29. Dezember, 11.30 Uhr: Die Ukraine hatte bereits über Weihnachten den russischen Luftstützpunkt in der Stadt Engels angegriffen – London sieht darin ein Zeichen russischer Schwäche. Auch heute meldeten ukrainische Medien Detonationen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat indes laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass ausweichend auf die Frage nach zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen für die Stützpunkte und ausreichendem Schutz für Städte wie Moskau reagiert. Dies gehöre nicht zur Zuständigkeit des Präsidialamts, erklärte er und verwies auf „andere Abteilungen“, die den Journalisten „sehr wohl“ bekannt seien.

Ukraine-Krieg: Ukrainischer Geheimdienstchef sieht Russland in einer „Sackgasse“

Update vom 29. Dezember, 10.45 Uhr: Dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, zufolge befindet sich der Ukraine-Krieg in einer Art Patt. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC sagte Budanow: „Die Situation ist einfach festgefahren, sie bewegt sich nicht.“ Zwar befinde sich Russland jetzt wegen hoher Verlusten „in einer kompletten Sackgasse“. Doch auch die Ukraine habe immer noch nicht die nötigen Ressourcen, um in mehreren Gebieten vorzustoßen. „Wir können sie nicht umfassend in allen Richtungen besiegen, sie können das auch nicht“, betonte Budanow. Das ukrainische Militär erwarte daher die Ankunft von neuen sowie fortschrittlicheren Waffen.

Mit Blick auf einen möglichen Angriff aus Belarus gab er Entwarnung. Laut Budanow handelt es sich dabei lediglich um Ablenkungsmanöver, um die Ukraine dazu zu bringen, Truppen aus dem Süden und Osten nach Norden zu verlegen. „Aktuell sehe ich keine Zeichen von Vorbereitungen für eine Invasion Kiews oder nördlicher Gebiete aus Belarus“, unterstrich der ukrainische Geheimdienstchef.

Ukraine-Krieg: Kiew spricht von mehr als 120 Raketen auf ukrainisches Territorium

Update vom 29. Dezember, 9.15 Uhr: Russland hat die Ukraine am Donnerstagmorgen nach Angaben der Regierung in Kiew landesweit mit mehr als 120 Raketen angegriffen. Die Geschütze seien von der „bösen russischen Welt“ abgeschossen worden, um die wichtige Infrastruktur zu zerstören und massenhaft Zivilisten zu töten, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, im Kurznachrichtendienst Twitter.

Es handelte sich um die schwersten Raketenangriffe seit dem 16. Dezember, als Russland das Land massiv von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer beschossen hatte. Es war die zehnte Welle dieser Art seit Oktober. Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, forderte die Menschen auf, dringend Schutz suchen. Und er warnte davor, Bilder von den Explosionen und Einschlägen in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, weil dies Rückschlüsse auf die Arbeit der ukrainischen Luftabwehr zulasse und deren Position verraten könne.

Massive russische Angriffe auf die Ukraine – Russland schlägt „aus mehreren Richtungen“ zu

Update vom 29. Dezember, 8.45 Uhr: Aktuell ist die Ukraine massiven russischen Angriffen ausgesetzt. In mehreren Städten arbeitet die ukrainische Luftverteidigung gegen russische Raketen. Die ukrainische Luftwaffe äußerte sich auf Facebook zu den Angriffen und gab an, nach nächtlichen Drohnenangriffen gebe es nun russische Angriffe mit Marschflugkörpern, strategischen Flugzeugen sowie Schiffen aus „mehreren Richtungen“.

Das ukrainische Militär habe über dem Schwarzen Meer fünf russische Raketen abgeschossen, zitierte die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform den Gouverneur vom ukrainischen Oblast Mikolajew, Witalij Kim. Der Bürgermeister der Stadt Charkiw im Nordosten, Igor Terechow, meldete Raketeneinschläge im Slobid-Gebiet der Stadt. Auch in der westukrainischen Stadt Lwiw kam es offenbar zu Explosionen. „Es gibt Explosionen in Lwiw, bleibt in den Bunkern“, schrieb der Bürgermeister der Stadt, Andrij Sadowji, auf Telegram. Ukrainische Quellen meldeten in Odessa ebenfalls Explosionen.

Ukraine-Krieg: Russland greift das Nachbarland erneut an

Update vom 29. Dezember, 8.30 Uhr: Russland überzieht die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut mit großen Raketenangriffen. Im ganzen Land wurde am Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere schwere Explosionen im Zentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Dem Vernehmen nach war die ukrainische Flugabwehr im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Es war zunächst unklar, ob es auch Einschläge von Raketen gab. Die Detonationen gibt es auch vor allem, wenn die russischen Raketen oder Drohnen abgeschossen werden.

Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es Berichte von Behörden über Raketenschläge und Explosionen. Die neue Welle war noch vor Jahresende erwartet worden. In der Nacht hatte es bereits Drohnenangriffe gegeben. Das ukrainische Militär teilte am Morgen mit, nach den nächtlichen Drohnenangriffen greife der Feind nun aus verschiedenen Richtungen mit von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen abgeschossenen Raketen an. Es gebe eine „hohe Aktivität“ der Besatzer, hieß es. Die Behörden forderten die Menschen auf, dringend Schutz zu suchen in Bunkern.

Ukrainischer Kommandeur warnt Russland – „Überraschungen“ im Falle eines Angriffs aus Belarus

Update vom 29. Dezember, 7.50 Uhr: Der ukrainische Generalleutnant Alexander Pavlyuk kündigte „viele Überraschungen“ für russische Truppen an, falls diese einen neuen Angriff aus Belarus starten sollten. Russland habe den Wunsch, Belarus in den Ukraine-Krieg zu ziehen, sagte Pavlyuk laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian und ergänzte: „Sie wollen sie in einen Weg zwingen, in dem es kein Zurück mehr gibt.“ Belarus wolle aber ukrainischen Beobachtungen zufolge nicht in den Krieg eintreten.

Sollte dies dennoch passieren, sei man dazu in der Lage, den Angriff aus Belarus abzuwehren, versicherte der Generalleutnant. „Wir haben in der Richtung eine ziemlich starke Gruppe aufgestellt, die nicht nur stoppen, sondern auch zerstören kann“, betonte Pavlyuk und fügte hinzu: „Es wird sehr viele Überraschungen geben, falls sie sich dazu entscheiden loszumarschieren.“

Ukraine-Krieg: Russland startet Angriffe mit Kamikazedrohnen

Update vom 28. Dezember, 23.05 Uhr: Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Ukraine-Krieg gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook zur aktuellen Lage im Krieg in der Ukraine mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden. „Bleiben wir in festlicher Stimmung“, hieß es dazu.

Ukraine-Krieg: Russland fliegt neue Drohnenangriffe auf Donezk, Saporischschja und Charkiw

Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem Flüge in Richtung Odessa. Nach Berichten der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor.

Zuletzt hatte das russische Militär die sogenannten Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion gegen die energetische Infrastruktur der Ukraine eingesetzt. Dabei wurde die Versorgung mit Wasser und Strom landesweit schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Update vom 28. Dezember, 22.45 Uhr: Die Verluste der russischen Invasionsarmee sind im Ukraine-Krieg offenbar weiter hoch. The Kyiv Independent listet die angeblichen Verluste der Angreifer unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab täglich auf.

Demnach wurden seit der Invasion am 24. Februar mehr als 103.000 russische Soldaten getötet oder verwundet. Mehr als 3000 Kampfpanzer sowie mehr als 6000 Rad- und Schützenpanzer wurden angeblich zerstört oder erbeutet. Hinzukommen angeblich 283 abgeschossen Flugzeuge und 267 außer Gefecht gesetzte Helikopter. Russland verlor demnach fast 2000 Artillerie-Kanonen und -Systeme. Die Informationen lassen sind nicht unabhängig überprüfen.

Friedensplan von Wolodymyr Selenskyj: Ukraine-Präsident fordert Russland zum Abzug auf

Update vom 28. Dezember, 21.55 Uhr: Teile des ausgearbeiteten Friedensplans des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für ein Ende des Ukraine-Kriegs sind angeblich publik geworden. Dabei geht es auch um die militärischen Kämpfe zwischen den Armeen der Ukraine und Russlands. Laut dem Nachrichtensender Al Jazeera English beinhaltet der Entwurf Selenskyjs unter anderem folgende Punkte:

Ukraine-Krieg aktuell: Großbritannien unterstützt – London liefert Kiew spezielle Helikopter

Update vom 28. Dezember, 20.55 Uhr: Großbritannien unterstützt die Ukraine bei deren militärischer Verteidigung gegen die russische Aggression weiter und wird dem Land nun auch sogenannte „Sea King“-Helikopter für den Ukraine.-Krieg liefern.

Das berichtet The Kyiv Independent unter Berufung auf das britische Verteidigungsministerium in London. Der „Sea King“ ist ein Mehrzweck-Transporthubschrauber für See- und Küstengebiete. Das Modell kommt auch bei der deutschen Marine zum Einsatz. Die Briten gelten als einer der größten Unterstützer der ukrainischen Streitkräfte und haben diesen unter anderem Mehrfachraketenwerfer vom Typ M270 zur Verfügung gestellt.

Russischer Außenminister: Sergej Lawrow.
Russischer Außenminister: Sergej Lawrow. © IMAGO/Sergey Guneev

Ukraine-Krieg: Außenminister Lawrow will Unterbrechung der westlichen Nachschublinien

Update vom 28. Dezember, 19.50 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland.

„Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält“, sagte Lawrow am Mittwoch während eines Interviews im russischen Fernsehen. Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen. Dabei werde an „Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel“ gedacht, sagte Lawrow. „Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt.“

Rund 6900 Zivilisten getötet: Neue Schätzungen der UN zum Ukraine-Krieg

Update vom 28. Dezember, 18.45 Uhr: Nach jüngsten Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) sind im Ukraine-Krieg bislang rund 6900 Zivilisten getötet worden. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) in Genf mitteilte, sind wegen der Kampfhandlungen zudem fast 11.000 Zivilisten verwundet worden.

Unter den Getöteten seien etwa 1800 Frauen und 400 Kinder, berichtete die UN weiter. Die meisten Zivilisten seien durch Beschuss mit schwerer Artillerie, Mehrfachraketensystemen oder Raketen ums Leben gekommen. 

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj: In Bachmut leben kaum noch Zivilisten

Update vom 28. Dezember, 18.20 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj leben in der heftig umkämpften Stadt Bachmut kaum noch Zivilisten. „Im vergangenen Jahr lebten dort 70.000 Menschen. Jetzt sind nur noch ein paar Zivilisten geblieben“, erklärte Selenskyj an diesem Mittwoch in einem Beitrag bei Facebook.

Selenskyj zeigte in dem Posting Fotos, die das Ausmaß der Zerstörung in der Frontstadt im Donbass dokumentieren sollen. Es gebe in der Stadt „keinen Ort“, der „nicht mit Blut bedeckt“ sei, schrieb er.

Ukrainische Luftverteidigung: 420 Raketen und 430 Kamikazedrohnen abgeschossen

Update vom 28. Dezember, 16.50 Uhr: Seit September hat die ukrainische Luftverteidigung offenbar mehr als 420 Raketen sowie mehr als 430 Kamikazdrohnen von Russland abgeschossen.

Dies teilte der Sprecher der Luftstreitkräte, Yuri Ignat, laut der offiziellen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform mit. Zwar habe das russische Militär eine sehr hohe Anzahl an Raketen genutzt, habe jedoch weiterhin sehr viele Raketen zur Verfügung.

Selenskyj schildert Lage in Bachmut – „keine Stelle, die nicht von Blut verdeckt ist“

Update vom 28. Dezember, 14.10 Uhr: Vor der ukrainischen Stadt Bachmut im Oblast Donezk liefern sich russische und ukrainische Truppen weiterhin heftige Kämpfe. Seit mehreren Monaten versucht Russland die Stadt einzunehmen, allerdings ohne Erfolg. Nun äußerte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Kurznachrichtendienst Telegram zur aktuellen Lage in Bachmut. Er teilte zudem Fotos, die die Zerstörung in der Stadt zeigen.

„Letztes Jahr lebten 70.000 Menschen hier, jetzt sind nur noch wenige Zivilisten geblieben“, schrieb Selenskyj und ergänzte: „Es gibt keine Stelle, die nicht von Blut verdeckt ist.“ Es gebe „keine Stunde, in der das fürchterliche Gebrüll von Artillerie nicht ertönt“. Dennoch stehe Bachmut. „Unsere Verteidigungstruppen stehen, der ukrainische Donbass steht“, versicherte der Präsident mit Blick auf die Gefechte.

Ukraine-Krieg: Offenbar fliehen auch russische Kommandeure aus Kreminna

Update vom 28. Dezember, 12.40 Uhr: Angeblich fliehen im Oblast Luhansk nicht nur russische Soldaten aus niederen Rängen, sondern auch die militärische Führung in der Region. Kommandeure des russischen Militärs hätten die umkämpfte Stadt Kreminna verlassen, behauptete der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian. Zudem seien auch von Russland nach Kreminna gebrachte Zivilisten auf der Flucht. Die Zurückeroberung von Kreminna könne den ukrainischen Truppen den Weg in Richtung der Stadt Starobelsk sowie nach Rubischne und Sjewjerodonezk öffnen, unterstrich der Militärgouverneur.

Ukraine-Krieg: UN meldet neue Zahl getöteter Zivilisten

Update vom 28. Dezember, 11.15 Uhr: Im Ukraine-Krieg sind nach jüngsten Zählungen der UN bisher knapp 6900 Zivilisten getötet worden. Fast 11.000 unbewaffnete Menschen seien verwundet worden, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) in Genf mit. Unter den Getöteten seien auch 1800 Frauen und etwa 400 Kinder, hieß es.

Die meisten der registrierten zivilen Opfer wurden laut UN durch den Einsatz von explosiven Waffen mit weitreichender Wirkung verursacht, darunter Beschuss durch schwere Artillerie, Mehrfachraketensysteme, Raketen und Luftangriffe. Das OHCHR geht davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen erheblich höher liegen. Von einigen Orten mit intensiven Kämpfen verzögerten sich die Berichte und müssten teils noch bestätigt werden. Dies gelte zum Beispiel für die Regionen um Mariupol und diverse Orte in der Region Luhansk.

Putins Soldaten in Todesangst auf der Flucht? Ukraine meldet russische Desertations-Welle in Luhansk

Überblick vom 28. Dezember: München – Im russischen Angriffskrieg haben sich teils die Rollen getauscht: Mancherorts befindet sich das ukrainische Militär aktuell in der Offensive und versucht, von russischen Truppen besetzte Gebiete zurückzuerobern. Die schwersten Gefechte finden derzeit im Osten der Ukraine statt.

Putins Soldaten in Luhansk desertieren – russisches Militär erhöht Zahl der Patrouillen

Im von Kreml-Chef Wladimir Putin annektierten Oblast Luhansk sieht es für das russische Militär angesichts der ukrainischen Gegenoffensive besonders brenzlig aus. So meldete der ukrainische Generalstab auf Facebook, wegen der hohen Verluste in eigenen Reihen würden immer mehr russische Soldaten desertieren und ihre Kampfpositionen in Luhansk aufgeben.

Dem Generalstab zufolge ergreift die russische Militärführung jetzt entsprechende Maßnahmen. „Um die Situation unter Kontrolle zu halten, hat die russische Militärführung die Zahl der Patrouillen zur Ergreifung und Rückführung von Deserteuren erhöht“, hieß es in der Mitteilung des Generalstabs. Diese Darstellung lässt sich allerdings nicht unabhängig verifizieren.

Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine – „anhaltender Druck“ auf russische Armee

Indes rückt die ukrainische Armee auf die strategisch wichtige Stadt Kreminna in Luhansk vor. Die Stadt gilt als das Tor zu den von Russland besetzten Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk. Nach mehreren schweren Niederlagen im Ukraine-Krieg versucht das russische Militär, die Kontrolle über Kreminna aufrechtzuerhalten. Mehrere ukrainische Angriffe auf der Swatowe-Kreminna-Linie seien zurückgeschlagen worden, meldete die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Unter Berufung auf russische Quellen hieß es, ukrainische Truppen würden sich neu gruppieren und dabei Verstärkung aus Charkiw im Nordosten der Ukraine holen.

Auch britischer Einschätzung zufolge stehen Putins Truppen in Kreminna „unter anhaltendem Druck“ ukrainischer Streitkräfte. Russland habe seine Frontlinie in dem Gebiet in der Oblast Luhansk in den vergangenen Tagen wahrscheinlich verstärkt, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Es habe dort umfassende neue Verteidigungsanlagen errichtet und werde seinen Fokus wahrscheinlich darauf legen, die Position zu halten. (bb)

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